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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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gut.“
    „In meinen Kreisen nennt man so was ‚jemanden belügen‘.“
    „Anwälte spielen schon mal gern nach ihren eigenen Regeln.“
    Sie brachte ein Lächeln zustande. „Und du, Frank? Spielst du auch nach deinen eigenen Regeln?“
    „ Wenn du nichts dagegen hast, mach ich lieber von meinem Recht auf Aussageverweigerung Gebrauch.“ Er zeigte auf das Foto mit dem tätowierten Handgelenk. „Ich brauche hiervon eine Vergrößerung, Jenna.“
    „Sicher. Wie groß?“
    „Neun mal dreizehn sollte genügen.“
    „Ich habe morgen früh einen Fototermin. Ich fahre vorher bei dir vorbei. Bist du um acht schon im Büro?“
    „Zumindest Tanya sollte da sein. Notfalls kannst du das Foto unter der Tür durchschieben.“ Er stand auf, als wollte er aufbrechen. „Sind wir mit dem Geschäftlichen durch?“
    „Ich denke schon.“ Sie wusste nicht, warum, doch mit einem Mal wollte sie nicht, dass er schon ging.
    „Wenn das so ist …“ Wieder schnupperte er. „Was ist mit dem Hühnchen
paprikás
? Hast du genug für zwei?“
    Jenna lächelte ihn an. „Magdi hat es nie gelernt, nur für eine Person zu kochen.“

16. KAPITEL
    S ie saßen am Küchentisch, der so klein war, dass Frank mit seinen langen Beinen immer wieder gegen Jennas Knie stieß. Im Vorratsschrank war sie auf eine Flasche Saint Emilion gestoßen, die ihr irgendjemand zu Weihnachten geschenkt hatte und um deren Hals noch eine rote Schleife gebunden war. Frank holte den Flaschenöffner und zwei Gläser aus dem Schrank, wobei er sich in ihrer Wohnung so zielstrebig bewegte, als hätte er sein halbes Leben dort verbracht.
    „Sollen wir einen Toast ausbringen?“ fragte er, nachdem er eingeschenkt hatte.
    „Von mir aus. Aber bitte etwas Schlichtes, nichts Sentimentales.“
    „Nichts Sentimentales? Na, lass mich mal überlegen …“ Er machte eine nachdenkliche Miene. „Wie wäre es damit? Auf den alten Metternich und seine unvergleichlichen Berliner, ohne die ich immer noch in deiner Ungnade stehen würde.“
    Jenna musste lachen. „Ich glaube, das ist vertretbar.“
    Sie stießen an und tranken von dem Wein, der ausgesprochen gut schmeckte. Das fand selbst Jenna, die ansonsten Alkoholischem kaum zugetan war. Magdis Essen fand genauso großen Anklang, und Frank nahm zweimal Nachschlag. Jenna hörte ihm zu, wie er von seiner Arbeit, seiner Sekretärin – die auch verdeckt für ihn ermittelte – und von so manchem schnorrenden Klienten erzählte. Das alles erinnerte sie an jene langen Abende während ihrer Studienzeit, wenn sie sich eine Pizza und einen Sechserpack Bier geteilt hatten, um über die Welt und die Wirtschaftslage zu diskutieren, oder sich gegenseitig für ihre Examensarbeiten abfragten.
    Sie spürte, dass der Wein auf sie eine entspannende Wirkung hatte, also schenkte sie sich nach. „Und wann hast du den Entschluss gefasst, Privatdetektiv zu werden?“ fragte sie und sah ihn forschend an.
    Frank zögerte nur kurz, bevor er antwortete. „Vor eineinhalb Jahren, nachdem ich das FBI verlassen hatte.“
    Die Verwunderung stand ihr deutlich ins Gesicht geschrieben, und Frank musste lachen. „Was ist los? Meinst du etwa, ich hätte nicht das Zeug zum FBI-Agenten?“
    „Ganz im Gegenteil“, erwiderte sie, als sie sich wieder fasste. „Ich war schon immer der Meinung, du könntest alles erreichen, was du dir in den Kopf setzt. Ich hätte nur nicht gedacht, dass du für die Regierung arbeiten würdest. Irgendwie kann ich mir Frank Renaldi in dunklem Anzug und mit Sonnenbrille nicht so recht vorstellen. Als wir uns das letzte Mal unterhielten, da wolltest du noch zum Zirkus.“
    „Das hätte ich beinahe auch getan. Als mir aber klar wurde, dass mein Talent nicht zum Trapezkünstler reicht, habe ich es mir anders überlegt.“
    „Und da war das FBI eine gute Alternative?“
    „So gut wie jede andere. Es wurden damals Bewerber mit Jurastudium gesucht, und ich dachte mir: Was soll’s? Einen Versuch ist es wert. Es gefiel mir, und ich bin geblieben.“
    „Warum hast du dann dort aufgehört?“
    Einen Moment lang schwieg er. Obwohl seine Miene nichts verriet, spürte sie, wie er innerlich mit sich kämpfte. „Man bat mich, die Kündigung einzureichen.“
    Das verwunderte sie noch mehr als Franks Entscheidung, zum FBI zu gehen. Er war der geborene Perfektionist und strebte stets nach dem Höchsten, das für ihn zu erreichen war. Was musste geschehen sein, dass man ihm die Kündigung nahe legte? „Was hast du getan?“ Sie lächelte ihn

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