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Duft des Mörders

Duft des Mörders

Titel: Duft des Mörders Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Heggan
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sagte er verärgert.
    „Ich möchte gern darüber schlafen, aber wenn du lieber sofort eine Antwort haben möchtest, dann lautet sie Nein.“
    Er schien zu überlegen. Es war ihm deutlich anzusehen, dass ihm ihre Entscheidung nicht gefiel, aber er hatte keine Wahl. Schließlich nickte er. „Also gut. Ich schätze, bis morgen kann ich noch warten.“
    „Gut. Heute war nämlich ein langer Tag, und ich bin todmüde.“
    „Dann sollten wir uns auf den Weg machen.“ Er legte zwei Zwanziger auf den Tisch. „Ich bringe dich nach Hause.“
    Doch Jenna entschied sich anders, als sie erfuhr, dass er seinen Wagen in einem Parkhaus am Central Park South abgestellt hatte. Am Eingang des Parkhauses trennte sie sich von ihm. „Ich bin durchaus in der Lage, allein nach Hause zu gehen, Adam“, sagte sie, als er dennoch darauf bestehen wollte, sie nach Hause zu begleiten.
    Er sah hinüber zu dem Platz, auf dem die große Statue von Christoph Columbus Wache zu halten schien. „Bist du sicher?“
    „Ja, das bin ich. Fahr nach Hause, Adam.“
    Er gab ihr einen Kuss auf die Wange. „Ruf mich bitte morgen früh im Büro an und sag mir, wie du dich entschieden hast, ja?“
    „Mach ich.“
    Während sie in Richtung des Regent ging, jenes einundzwanzigstöckigen Hauses, in dem sie wohnte, musste sie an die zehn Jahre denken, die sie und Adam als Ehepaar verbrachten. Anfangs war ihre Ehe der Himmel auf Erden. Es erfüllte sie mit Freude und Stolz, wie sehr er in seinem Beruf als Assistent des Bezirksstaatsanwalts aufging, um dem Volk und den Menschen zu dienen, ganz gleich, wie gering der Lohn dafür auch war. Als Ehemann war er fürsorglich, unterstützte sie und überschüttete sie mit teurem Schmuck, der ihr jedoch nicht annähernd so viel bedeutete wie die Liebe, die hinter diesen Geschenken steckte.
    Irgendwann jedoch verschoben sich Adams Prioritäten. Er wurde immer ehrgeiziger, und auf einmal wurde für ihn Geld zu einer wichtigen Sache – nicht nur bezüglich des Vermögens seiner Familie und seiner Treuhandfonds, auch sein Gehalt spielte plötzlich eine entscheidende Rolle. Als ihm Global Access einen Spitzenposten mit entsprechendem Einkommen anbot, kündigte er prompt seine Stelle bei der Staatsanwaltschaft und bereute diesen Schritt nie.
    Adams neue Werteskala und sein blinder Ehrgeiz trugen in erheblichem Maß dazu bei, dass ihre Ehe in eine Krise geriet. Doch das endgültige Aus kam, als er sich hartnäckig weigerte, Kinder in die Welt zu setzen.
    „Kinder sind eher eine Belastung als eine Bereicherung“, äußerte er während einer der vielen Diskussionen über das Thema. „Du brauchst nur meinen Bruder zu fragen. Seine drei Teufel werden ihn noch ins Grab bringen.“
    Sie begannen, sich auseinander zu leben und im Beruf mehr Befriedigung zu finden als in der Gesellschaft des anderen. Und dann kam der schwärzeste Tag in Jennas Leben – der Tag, an dem ihre Mutter starb. Elaine Meyerson war seit gut einem Jahr von Jennas Vater geschieden, als sie an einem regnerischen Dezemberabend auf der Rückfahrt von Connecticut in einer Kurve die Kontrolle über ihren Wagen verlor. Ihr Jaguar stürzte in eine sechzig Meter tiefe Schlucht, und sie war auf der Stelle tot.
    Dieses schreckliche Ereignis warf Jenna völlig aus der Bahn. Wochenlang mussten ihr Vater und alle, die ihr nahe standen, hilflos mit ansehen, wie sie in immer tiefere Depressionen versank. Einzig Adam gelang es, zu ihr durchzudringen, und schließlich schaffte er es, sie ins Leben zurückzuholen.
    Eine Zeit lang sah es so aus, als würden Jenna und Adam durch diese Tragödie wieder zueinander finden. Doch schließlich erkannten beide, dass sie füreinander nur noch Freundschaft, keine Liebe mehr empfanden. Sechs Monate nach Elaines Tod war das Ende ihrer Ehe besiegelt.
    Als Jenna an der Ecke Central Park South und Central Park West ankam, blieb sie stehen und drehte sich um. Sie rechnete damit, dass Adam noch immer vor dem Eingang des Parkhauses stand und ihr nachsah, um sicher zu sein, dass sie unbehelligt das Haus erreichte. Er war einfach der perfekte Gentleman.
    Zu ihrer Überraschung war die Straße menschenleer.
    Nun, es war ihr bisher selten gelungen, einen Mann richtig einzuschätzen. Schulterzuckend betrat Jenna die Lobby des Hauses und ging zum Aufzug.
    Als sie am nächsten Morgen erwachte, galt Jennas erster Gedanke wieder Adam und seiner Bitte. Auch jetzt, gut sechs Stunden nach ihrem Gespräch, konnte sie sich nicht entscheiden, ob sie ihm

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