Dumm gelaufen, Darling
er es keine Minute länger aushielt. Er brauchte etwas, das ihn von dem Warten auf die Operation ablenkte.
Er blickte auf die Uhr. „Wir müssen Zeit totschlagen. Wir sollten nachsehen, wie es deinem Onkel geht, und uns erkundigen, ob die Polizei schon etwas gefunden hat.
Lacey straffte die Schultern. „Das klingt nach einem guten Plan.“
Allerdings hatte die Schwester am Tresen keine neuen Informationen über Dumont. Auch als Blutsverwandte erhielt Lacey keine Sonderbehandlung, sodass sie sich beide zu Molly gesellten und warteten.
15. KAPITEL
Vierundzwanzig Stunden später erholte sich Flo bereits von ihrer erfolgreichen Operation. Laceys Onkel war noch immer nicht bei Bewusstsein. Die Kugel hatte seine Lunge durchschlagen. Man ging davon aus, dass er sich erholen würde, doch Besuche waren bis auf Weiteres nicht erlaubt.
Lacey, Ty, Hunter und Molly saßen im Warteraum, nachdem sie die Notaufnahme verlassen hatten. Die Polizei war unterwegs, um mit ihnen zu sprechen. Sie hatten Neuigkeiten, und das Krankenhaus war ein ebenso guter Ort wie jeder andere, um alle beteiligten Personen zu versammeln und sie zu informieren.
Molly wirkte blass und hatte nicht viel zu Lacey oder Ty gesagt, seit sie hier waren. Hunter hatte seinen Referendar mit Recherchen beauftragt und sich den Tag freigenommen, um bei Molly zu sein, doch auch mit ihm sprach sie kaum. Lacey wusste nicht, ob ihr Marcs Zustand zu schaffen machte oder die Tatsache, dass er offensichtlich in etwas verwickelt war, das dazu geführt hatte, dass er angeschossen wurde.
Lacey war dankbar, als Don Otter, der Polizeichef, zur Tür hereinkam und das Schweigen brach.
„Ich bin froh, dass Sie alle hier sind“, sagte der Chief.
„Hallo Don!“ Ty erhob sich, um ihm die Hand zu geben.
Der große Mann nickte.
„Was führt Sie so früh am Morgen hierher?“, fragte Ty.
Don ließ seinen schweren Körper in einen Sessel sinken und beugte sich vor, wobei sich sein Hemd über dem Bauch spannte. „Meine Männer haben den Ort der Schießerei genau untersucht. Die Fußabdrücke draußen gehören definitiv einem Mann. Manche stammen von den Schuhen von Marc Dumont, die wir im Krankenhaus konfisziert haben, doch die anderen Abdrücke können wir nicht zuordnen. Fingerabdrücke gibt es keine außer von Flo, Lacey, Ihnen und anderen Leuten, die im Haus waren. Die Kugel, die man aus Dumont herausoperiert hat, haben wir in die Ballistik geschickt, und wir sollten bald ein Ergebnis bekommen.“
Lacey keuchte auf.
Molly ergriff ihre Hand.
Wie seltsam, dass zwischen ihnen, die so unterschiedlich über Marc Dumont dachten, solch ein Band entstanden war, dachte Lacey.
„Dann haben wir noch die Nachbarn befragt“, sagte der Chief.
„Konnte Ihnen irgendjemand mehr über den Wagen oder den Schützen sagen als das, was wir gesehen haben?“, fragte Ty.
„Was ja zu nichts geführt hatte“, kommentierte Lacey enttäuscht.
„Du bist um dein Leben gerannt. Niemand wirft dir vor, dass du nicht mehr gesehen hast“, mischte sich Hunter ein. „Außerdem haben wir ja die Farbe des Wagens. Das würde ich nicht nichts nennen.“ Hunter blickte den Chief an.
Der Mann nickte zustimmend. „Und eine der Nachbarinnen berichtete ebenfalls von einem Wagen in dieser Farbe und hatte noch weitere Neuigkeiten.“
„Was hat sie gesehen?“, fragten alle gleichzeitig.
Der Chief kicherte. „Ty, die beste Freundin Ihrer Mutter und zugleich Nachbarin von gegenüber …“
„Mrs. Donnelly?“, fragte Ty.
Der andere nickte. „Viola Donnelly hat ausgesagt, dass sie gerade in ihrem Arbeitszimmer, von dem aus man die Straße überblickt, saß, um den neuesten John Grisham zu lesen, als ein dunkler Wagen vor dem Haus hielt.“
„Hat sie den Mann aus dem Wagen steigen sehen? Hat sie gesehen, wer auf Onkel Marc geschossen hat?“, fragte Molly.
„Unglücklicherweise nicht“, erwiderte der Chief. „Doch Viola hat die ersten Ziffern des Kennzeichens gesehen“, fuhr er lächelnd fort. „Wir haben den Wagen ausgerechnet zu Anna Marie Costanza zurückverfolgt.“
Mollys Blick schoss zu Hunter.
Lacey wusste, was sie dachte. Hunter glaubte, dass Anna Marie ihrem Bruder von seinem Prozess erzählt hatte und dass ihr Bruder, der Treuhänder, daraufhin den Richter überredet hatte, den Prozesstermin vorzuziehen, damit Hunter zu beschäftigt wäre, um Lacey zu helfen. Dann war Paul Dunne nach dem Termin mit Lacey zu Dumont gefahren. Und nicht lange danach war Marc Dumont angeschossen
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