Dumm gelaufen, Darling
worden, während er Lacey einen unwillkommenen Besuch abstattete.
Lacey bezweifelte, dass sie das alles der Polizei erklären könnte, doch Ty fasste es auf eine klare und überzeugende Art für den Chief zusammen.
Der große Mann kratzte sich am Kopf. „Ihrer Meinung nach hat Paul Dunne etwas mit der Schießerei zu tun?“, fragte er überrascht.
„Und mit den Anschlägen auf Laceys Leben“, antwortete Ty.
Molly sprang auf und wirkte plötzlich lebendiger als in den letzten Stunden. „Hat Anna Marie zufällig gesagt, dass sie ihren Wagen ihrem Bruder Paul geliehen hat?“
Der Chief steckte die Hände in die Taschen. „Warum?“
„Weil sie das oft tut. Außer zur Arbeit fährt Anna Marie nur selten damit, und sie möchte gerne, dass der Motor reibungslos läuft. Deswegen lässt sie Paul damit einmal die Woche fahren.“
Was bedeutete, dass Paul Onkel Marc zu Lacey gefolgt sein könnte. Doch warum um alles auf der Welt sollte der Treuhänder Marcs Tod wollen?
Der Chief schüttelte den Kopf. „Sie sagte, dass ihr Wagen gestohlen worden sei.“
Hunters Augen verengten sich zu Schlitzen. „Hat sie den Diebstahl angezeigt?“
„Nein.“
„Und kam Ihnen das nicht verdächtig vor?“, hakte Ty nach.
„Doch, ja. Aber wir haben den Wagen nicht, um ihn nach Fingerabdrücken zu durchsuchen. Und selbst, wenn wir das könnten, würden Pauls Fingerabdrücke nicht das Geringste ausrichten. Es gibt ja einen guten Grund, warum sie dort sind.“ Chief Otter zuckte die Achseln. „Hört zu, Leute, ich weiß, dass Sie Ihre Theorien haben, und Ty, ich vertraue Ihrem Urteil, das tue ich wirklich. Doch in diesem Fall beschuldigen Sie einen aufrechten Bürger unserer Stadt, ohne den Funken eines Beweises zu haben.“
„Dann durchsuchen Sie sein Haus oder sein Büro. Ich bin sicher, dass Sie etwas finden werden.“ Lacey schlug mit der Faust auf ihren Schenkel. „Ich weiß nicht, welche Verbindung zwischen Onkel Marc und Paul Dunne besteht, doch es gibt eine. Dessen bin ich sicher.“ Ihre Stimme brach, und sie wandte beschämt den Kopf ab.
Ty stellte sich hinter ihren Stuhl und legte ihr die Hände auf die Schultern.
„Es tut mir leid, doch es gibt keinen hinreichenden Verdacht für einen Durchsuchungsbefehl. Wir werden ein Auge darauf haben. Wenn Marc Dumont wieder zu sich kommt und vernehmungsfähig ist, wird das Krankenhaus uns sofort benachrichtigen. Vielleicht hat er etwas Interessantes beizutragen.“
„Ich werde mich mit meiner Meinung nicht zurückhalten“, murmelte Lacey.
Ty drückte ihre Schultern. Er musste gewusst haben, dass ein Durchsuchungsbefehl außerhalb des Möglichen lag.
Der Chief entschuldigte sich, um sich nach dem Zustand ihres Onkels zu erkundigen, und ließ die vier allein.
Lacey stand auf und ging ein paar Schritte auf und ab. Sie war nicht in der Lage, etwas zu sagen, ohne vor Enttäuschung laut loszuschreien. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie in einer Sackgasse steckten. Drei Vorfälle, und sie wussten noch immer nicht, wer sie und ihren Onkel tot sehen wollte.
„Ich habe eine Idee“, sagte Molly und unterbrach Laceys rastloses Auf und Ab.
Lacey dreht sich auf dem Absatz um. „Ich höre.“
„Anna Marie würde nicht mit der Polizei sprechen, aber vielleicht redet sie mit uns.“ Molly deutete auf sich und Lacey. „Sie ist eine gute Frau. Mag sein, dass sie ihren Bruder schützt, doch sie weiß mit Sicherheit nicht, dass jemand verletzt wurde. Wenn wir mit ihr sprechen, bricht sie vielleicht zusammen und gibt uns eine Information, die uns weiterbringt.“
Lacey nickte, während sie sich langsam für die Idee erwärmte. „Ich finde den Gedanken gut.“
„Ich nicht“, sagte Ty. „Ich möchte nicht, dass eine von euch beiden Anna Marie befragt. Wenn ihr Bruder etwas mit der Sache zu tun hat, steht ihr damit direkt in der Schusslinie.“
„Dann komm mit uns, wenn du willst. Doch Mollys Idee ist gut, und wir werden in jedem Fall mit Anna Marie reden“, sagte Lacey in einem Ton, der keinen Widerspruch zuließ.
Sie konnte es nicht zulassen, dass Tys Ängste oder ihre eigenen die Oberhand gewannen. Sie musste diese Sache ein für allemal beenden.
Vor dem Treffen mit Anna Marie wollte Ty ein bisschen Zeit mit seiner Mutter verbringen, und da Anna Marie erst später von der Arbeit kommen würde, konnte er getrost den ganzen Nachmittag im Krankenhaus bleiben. Hunter war ins Büro zurückgekehrt, nicht ohne zu versprechen, dass er Molly später zum Dinner treffen
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