Dumm gelaufen, Darling
Er ist Hunters bester Freund. Ich habe dir von Hunter erzählt“, sagte Molly.
Ty begrüßte die ältere Frau mit einem Kopfnicken. „Nett, Sie kennenzulernen, Ma’am.“
„Lacey! Du bist gekommen!“ Onkel Marc trat neben seine Verlobte.
Glücklicherweise war er klug genug, Distanz zu halten und Lacey nicht auf die Wange zu küssen oder sie zu umarmen.
„Mit deiner Einladung hast du Großzügigkeit bewiesen. Deshalb bin ich gekommen. Ich hoffe, du und Francie werdet sehr glücklich miteinander“, erwiderte Lacey steif.
Sie spürte Mollys Augen, die auf ihr und ihrem Onkel ruhten.
„Danke, Liebes.“ Francie antwortete für ihn. „Ich muss sehen, wo der Champagner bleibt. Sie sollten eigentlich herumgehen und Dom Perignon oder Cristal anbieten.“ Mollys Mutter steuerte auf die Tür zu, vermutlich auf der Suche nach dem Catering-Personal.
„Dom Perignon oder Cristal. Sie ist gerne großzügig“, sagte Onkel Marc mit ironischem Unterton.
„Das war sie schon immer“, murmelte Molly.
„Dann hoffe ich also, dass Sie sie sich leisten können.“ Tys Andeutung war überhaupt nicht misszuverstehen. Dumont würde seine künftige Frau nicht mit Laceys Geld aushalten können.
„Ich habe mein Broker-Examen bestanden und bei ‚Smith und Jones’ ein gutes Auskommen“, erwiderte Onkel Marc.
„Nun, dann wünschen wir dir Glück“, sagte Lacey verlegen.
Ihr Onkel nickte.„Das weiß ich zu schätzen. Mischt euch doch unter die Gäste. Sprich mit deinen Verwandten. Sie waren alle verblüfft, als sie von deiner Rückkehr hörten.“
„Das werde ich tun.“ Begierig, so schnell wie möglich von ihrem Onkel fortzukommen, wandte sie sich um.
„Lass uns erst etwas trinken“, schlug Ty vor. Er nahm ihre Hand und führte sie zur Bar.
„Weiß er eigentlich, was wir damals taten und wo ich war?“, flüsterte sie Ty zu.
Er zuckte die Achseln. „Ich weiß nicht, wie viel Hunter bei Molly erzählt hat, doch ich denke, dass er es weiß. Aber ich finde, dass es keine Rolle spielt. Schließlich hat er nicht das Recht, irgendwelche Antworten einzufordern.“
Lacey lächelte. „Da stimme ich dir zu.“
Ty bestellte beim Barkeeper und reichte ihr kurz darauf ein Glas Weißwein.
Sie nahm einen großen Schluck, aber die Anspannung blieb. „Es ist doch schwerer, hier zu sein, als ich dachte.“
Ty legte ihr seinen Arm um die Taille, um ihr Sicherheit zu geben. Doch das Gefühl, das er in ihr auslöste, war alles andere als das. Kribbelnde Erregung und Begehren überkamen sie. Ein alles überwältigendes Verlangen, das nur er stillen konnte.
„Atme tief ein und entspann dich. Denk daran, dass du kein Teenager mehr in diesem Haus bist – und außerdem nicht allein.“ Er flüsterte ihr die Worte mit rauer Stimme ins Ohr.
Ohne nachzudenken, lehnte sie ihren Kopf an seine Schulter. „Nur gut, dass ich älter und klüger bin, denn es überwältigt mich wirklich.“ Egal wie sehr sie sich das Gegenteil einzureden versuchte. „Dass du mit mir hier bist, bedeutet mir wirklich alles.“
„Habe ich dich je im Stich gelassen?“
Sie schüttelte den Kopf. Ty hatte ihr immer beigestanden. Er liebte es, ihren Retter zu spielen. Dabei war es unerheblich, ob es sich dabei um etwas so Großes handelte, wie sie vor ihrem Onkel zu beschützen, oder um irgendeine Kleinigkeit – Ty war immer für sie da.
„Lilly!“
Als sie sich umwandte, erblickte sie einen großen Mann mit Halbglatze, der auf sie zukam. Seine Gesichtszüge waren eine unheimliche Mischung aus ihrem Vater und Onkel Marc, sodass man die Verwandtschaft schon auf den ersten Blick erkennen konnte. Doch nach so vielen Jahren musste sie sichergehen. „Onkel Robert?“, fragte sie.
„Du erinnerst dich an mich?“, fragte er und ergriff ihre Hände.
Sie nickte. „Ein bisschen.“ Sie wandte sich an Ty. „Das ist der andere Bruder meines Onkels“, erklärte sie. „Und das hier ist Tyler Benson, ein alter Freund“, sagte sie, wobei das Wort Freund nur ein Bruchteil von dem transportierte, was Ty ihr bedeutete.
„Es ist mir ein Vergnügen“, sagte Onkel Robert.
„Ebenfalls.“ Ty musterte den Mann, während sie sich die Hände schüttelten.
„Wo ist Tante Vivian?“ Lacey würde sie nicht wiedererkennen, doch sie erinnerte sich, dass er verheiratet gewesen war.
„Ich nehme an, du hast nichts davon gehört.“ Onkel Roberts Augen wurden feucht, und Lacey begriff, dass sie ein trauriges Thema angesprochen hatte. „Sie hatte vor einigen Jahren
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