Dumm gelaufen, Darling
nicht losgegangen und hat mich geweckt?“, fragte Lacey.
„Das ist eines der ersten Dinge, um die wir uns gekümmert haben. Er war außer Betrieb. Es gibt nur zwei Möglichkeiten. Entweder haben Sie einen weiteren dummen Junggesellen-Fehler gemacht und die Batterien entfernt, als Sie das letzte Mal gekocht haben, oder der Einbrecher hat es getan.“ Tom zog fragend die Brauen hoch.
„Ich war es nicht“, sagte Ty mit zusammengebissenen Zähnen.
„Ich hatte so einen Riecher, dass Sie das sagen würden“, lächelte Tom grimmig. „Die Polizei wird übernehmen, wenn wir hier fertig sind. Ich muss jetzt erst einmal mit einigen anderen Mietern sprechen. Fahren Sie nicht zu weit weg und lassen Sie uns wissen, wo wir Sie erreichen können“, sagte er zu ihnen. „Lilly, fahren Sie ins Krankenhaus und lassen Sie sich durchchecken“, riet er, bevor er davonging. „Ich melde mich.“
Ty senkte den Kopf und wartete, bis der andere Mann außer Hörweite war, bevor er sich an Hunter und Lacey wandte. „Lacey, hast du irgendwas gehört in der Wohnung?“
Mit weit aufgerissenen Augen schüttelte sie den Kopf. „Ich habe nicht einmal gehört, wie du gegangen bist. Ich habe dem Chief die Wahrheit gesagt. Ich konnte lange nicht einschlafen, und dann erinnere ich mich erst wieder daran, wie Digger bellte und mir das Gesicht leckte. Ich wachte hustend auf, sah den Rauch und rannte los.“ Sie zog ihre Knie an die Brust und stand offenkundig noch immer unter Schock.
Das tat auch Ty. Als er den Feuerwehrwagen und den Rauch gesehen hatte, war ihm beinahe das Herz stehen geblieben bei dem Gedanken, dass Lacey noch drinnen sein könnte. Die Sonne schien, doch er spürte ihre Wärme nicht.
„Es war Onkel Marc, oder?“, fragte Lacey zögernd und tätschelte Digger, die noch immer in ihrem Schoß lag.
„Es wäre möglich“, antwortete Hunter.
An diesem Punkt bedeutete ihnen Ty mit einer Geste, dass sie warten sollten. Er holte sein Handy hervor und rief Derek an. Ein rasches Gespräch mit ihm bestätigte Tys Ahnung. Dumont hatte sein Haus die ganze Nacht nicht verlassen. Dank seines Fernglases konnte Derek den Mann während ihres Gespräches sogar in der Küche sehen.
„Danke.“ Ty klappte sein Handy zu und blickte seine Freunde an. „Ich lasse deinen Onkel von Derek beschatten, seit er bei mir aufgekreuzt ist, um dich zu sehen. Er hat ein Alibi für den Vorfall an der Mall, und er war auch gestern Nacht und heute Morgen zu Hause.“ Ty schüttelte frustriert den Kopf. „Er könnte jemanden angeheuert haben, doch wir werden dafür keinen Beweis finden. Er ist nicht schlampig.“
„Er wird ihr nichts antun“, sagte Hunter.
„Nein. Er ängstigt mich nur zu Tode“, erwiderte Ty.
Lacey zitterte, und Ty zog sie eng an sich. „Halte durch“, flüsterte er in ihr nach Rauch riechendes Haar. „Ich möchte, dass du an jenen Abend in der Mall zurückdenkst. Als das Auto dich und Molly beinahe überfahren hätte. Könnte der Wagen absichtlich auf euch zugerast sein?“
Sie hob den Kopf. „Ja. Ich meine, er kam direkt auf uns zu. Ich sprang gegen Molly, um uns beide aus der Bahn zu befördern. Doch ich dachte, es wäre ein Streich. Ein Junge, der sich austobt. Irgend so was.“
Alles andere als die Wahrheit. Ihr Onkel hatte sich kein bisschen verändert. Nur dass er dieses Mal nicht nur ihren Treuhandfonds wollte, sondern ihren Tod, damit er Anspruch darauf erheben konnte.
Marc hatte Durst, und Wasser konnte dieses Bedürfnis nicht stillen. Auch kein Soda, Saft, Kaffee oder Ähnliches. Er brauchte einen guten, starken Drink, doch er kämpfte gegen das Verlangen an, das ihn zu überwältigen drohte.
Niemand hatte ihn darauf vorbereitet, dass nüchtern zu bleiben härter sein würde als die vergangenen Jahre. Niemand hatte je erwähnt, dass er den Geschmack von Alkohol niemals vergessen würde und dass er sich noch im Traum danach sehnte. Und das Schlimmste war, dass niemand ihn verstand. Gerade als sein Leben eine entscheidende Wendung zu nehmen schien, hatte er den Eindruck, dass sich alles gegen ihn verschworen hatte.
Er stand in seinem Arbeitszimmer und starrte auf den Anrufbeantworter, der sich in dem Raum wie ein Fremdkörper ausnahm. Er drückte auf den Knopf, um die Nachrichten noch einmal abzuhören.
„Wir müssen reden und zwar bald. Fordere mich nicht heraus – weder hier noch anderswo.“ Paul Dunne, der seit dem Tod von Marcs Bruder Treuhänder und Verwalter von Lillys Vermögen war, gab mit
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