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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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eigentlich noch nicht gut genug. Aber bitte. »Ja, was denn?«, fragte ich.
    »Alice, du bist heiß. Lass uns zusammen unter die Dusche gehen.«
    Alle drei brüllten vor Lachen. Sehr, sehr witzig. Ich funkelte Nick wütend an, doch der lachte nur noch mehr und rief nur ein »Kindergärtnerin« aus. Steven prustete »sexuelle Belästigung«.
    Wirklich witzig. Ich hätte wissen sollen, dass Nick die Geschichte nicht für sich behalten würde. Aber egal, was ich versuchte, ich konnte diesem Mistkerl einfach nicht wirklich böse sein. Irgendwann beruhigten sich auch alle wieder, und wir hatten einen ganz netten Abend, bis vorne am Tresen plötzlich Unruhe aufkam.
    Zwei Männer, die sich ihrem Benehmen nach nicht den ganzen Abend an einem Glas Milch festgehalten hatten, fingen an zu randalieren und die anderen Gäste anzupöbeln.
    Nick und Steven guckten sich an, zuckten mit den Schultern und standen auf. »Ich komme gleich wieder, Süße, lauf nicht weg«, bekam ich zu hören, bevor die beiden nach vorne gingen. Noch bevor mein Gehirn Zeit hatte, die ganzen Angstimpulse auszulösen, war alles schon wieder vorbei. Nick und Steven hatten sich jeweils einen der beiden Randalierer gepackt und sie mit irgendeinem bestimmt geheimen Polizeigriff zu Boden gebracht.
    »Liegen bleiben, Polizei«, informierte sie Nick, während Steven mit seinem Handy Verstärkung anforderte. »Gleich kommt euer Taxi, bis dahin bleibt ihr schön hier liegen.« Wunderte mich nicht, dass die beiden keine Versuche machten aufzustehen. Wenn Nick mich in diesem ganz bestimmten Tonfall aufforderte, liegen zu bleiben, tat ich das auch immer …
    Zwei uniformierte Polizisten kamen rein, wurden kurz von Steven informiert und nahmen die Randalierer mit. Das halbe Lokal beklatschte die beiden Helden der Stunde, die sich grinsend verbeugten und zu uns zurückkamen.
    »Was für kleine Scheißer«, lästerte Steven, »nicht mal ein Versuch aufzustehen, das ist doch erbärmlich.«
    »Man kann richtig den Spaß am Job verlieren«, stimmte Nick ihm zu und trank sein Bier weiter, als wäre nichts gewesen.
    Also, Männer sind wirklich komisch. Wenn Mimi und ich irgendwelche Männer auf den Boden geschmissen hätten – nicht, dass ich gewusst hätte, wie mir so etwas gelingen sollte –, dann hätten wir die nächsten Tage über nichts anderes mehr geredet. Die beiden taten, als hätten sie sich nur mal eben ein neues Bier geholt. Aber gut, ich musste zugeben, es machte mich scharf.
    »Du schläfst heut doch bei mir, oder?«, fragte mich Nick, als wir die Kneipe verließen.
    »An Schlafen hatte ich eigentlich weniger gedacht«, erwiderte ich und flüsterte ihm haargenau ins Ohr, was ich mir stattdessen so vorgestellt hatte.
    »Meine Güte, Süße«, lachte er, »habe ich dich so verdorben? Das habe ich gut gemacht.«
    Seine Sache machte er auch später in seinem Bett mehr als gut. Was immer ich getan hatte, um so einen Freund zu verdienen, es war nicht das Schlechteste gewesen.
    Am Freitagvormittag klingelte mein Telefon die ganze Zeit. Die Mieter aus dem Haus in der Gropiusstraße hatten mein Schreiben bekommen und bombardierten mich mit Beschwerden. Der Eine hatte kein heißes Wasser, die Nächste bekam die Balkontür nicht mehr auf, der Dritte wollte mir nur mal sagen, dass alles Scheiße war.
    »Was mache ich denn jetzt?«, fragte ich Mimi. »Muss ich da Handwerker hinschicken oder Berichte schreiben?«
    »Nee«, sagte Mimi, »du musst da leider erstmal selbst hin. Du siehst dir die gemeldeten Schäden an und prüfst, ob der Vermieter für die Behebung zuständig ist. Erst dann kommen die Handwerker.«
    Irgendwie hatte ich mir das schon gedacht. Ich stieg also in den Corsa, und das Navi brachte mich in einen Teil der Stadt, in dem ich noch nie zuvor gewesen war. Warum auch, weder hatte ich bisher einen Auftragskiller gesucht, noch brauchte ich dringend einen Drogendealer. Das Haus Nr. 18 unterschied sich nicht besonders von den anderen. Abgewrackt und düster, mit zehn Zwei- bis Drei-Zimmer-Wohnungen. Bevor ich ausstieg, sah ich mich vorsichtig um. Außer ein paar Kindern war die Straße leer, hier begann das Leben sicher erst bei Dunkelheit. Kaum hatte ich die Autotür hinter mir zugemacht, kamen die Kinder auf mich zu.
    »Macht fünf Euro«, sagte ein verschlagener Rothaariger.
    »Fürs Parken? Du spinnst wohl.«
    Die Horde rückte näher zu mir auf. Ein dicker, dunkelhaariger Junge hatte ein besonders aggressives Funkeln in den Augen.
    »Okay, okay. Aber passt

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