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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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leid für Sie und auch für Ihren Vater. Aber wenn Sie wirklich verkaufen wollen, kann Ihr Vater bei den Besichtigungen nicht dabei sein. So werden wir keine Käufer finden.«
    »Ach, es tut mir so leid. Jetzt habe ich Ihre Zeit verschwendet. Aber er hat mir wirklich versprochen, die Besichtigung nicht zu stören. Geben Sie mir noch eine Chance.«
    »Gut, aber wenn wir wieder eine Besichtigung haben sollten, lassen Sie sich was einfallen. Schicken Sie Ihren Vater zum Bingospielen, spendieren Sie ihm eine Seniorenreise, irgendwas. Nur hier darf er nicht sein.«
    Sie versprach es mir, und ich fuhr zurück ins Büro. »Maklerschlampe«, also ehrlich.
    Der Ärger ging im Büro leider weiter. »Du, hier hat ein Herr Drawitzki aus der Gropiusstraße angerufen. Der hat immer noch kein warmes Wasser. Warst du da nicht letzte Woche?«, fragte mich Mimi.
    »Oh. Ja, doch, aber da kam was dazwischen«, redete ich mich raus. »Muss ich wirklich zu dem? Ich meine, er wird sich das ja nicht ausdenken, dass er kein warmes Wasser hat. Und die Handwerker müssen sowieso in den dritten Stock zu Frau Grudinski. Dann können die doch auch gleich zu ihm in die Wohnung.«
    »Tut mir leid, aber das können wir nicht machen. Der Eigentümer bekommt die Berichte der Handwerkerfirmen. Und wenn darin steht, dass der Drawitzki zum Beispiel seine Stromrechnung nicht bezahlt hat und deshalb kein warmes Wasser bekommt, kriegst du ein Problem.«
    So ein Mist. Jetzt musste ich morgen zu dem Porno-Fritzen. Aber wenigstens wusste er nicht, dass ich ihm die Polizei auf den Hals gehetzt hatte.
    Als ich abends das Büro verließ, war Mimi noch am Telefonieren. Ich hörte sie sagen: »Einen ukrainischen Film mit Untertiteln? Oh, und ob ich dazu Lust habe, ich liebe solche Filme.«
    Sie war wohl gerade dabei, Kompromisse zu machen.
    Nick schickte mir eine SMS , dass er abends noch etwas zu erledigen hätte und mich morgen anrufen würde. Also fuhr ich zu mir nach Hause und guckte mich im Treppenhaus erstmal vorsichtig um. Nicht, dass dieser Grusel-Gunther mir hier noch auflauerte. Aber es sah alles ruhig aus. Ich musste den jetzt wirklich mal anrufen und versuchen, in Ruhe mit ihm zu reden. Ich hatte Mimi nichts von meiner schrecklichen Begegnung mit ihm erzählt, sie sollte sich nicht auch noch Sorgen machen. Ich würde mir morgen einfach aus ihren Unterlagen die Telefonnummer von ihm raussuchen und ihn dann anrufen. Morgen. Oder vielleicht übermorgen.
    Am nächsten Morgen fuhr ich in die Gropiusstraße. Kaum hatte ich geparkt, kam wieder der Gangsternachwuchs auf mich zu. Aber bevor sie mich verhöhnen und erpressen konnten, parkte ein schrottreifes Vehikel mit quietschenden Reifen vor mir auf dem Bürgersteig ein.
    Meine neue Freundin Max. Nein, ist das Leben nicht schön. Bevor sie auf mich zukam, drehte sie sich zuerst zu den Kids um. »Ey, ihr kleinen Scheißer. Weiß Sammy, was ihr hier abzieht?«, fragte sie meine minderjährigen Stalker. Die guckten sie mit großen Augen an und rannten weg.
    »Hey, schöne Frau. Ich wusste doch, dass wir uns wiedersehen. Ist Schicksal, kannste nix gegen tun.«
    »Äh, hallo, Max. Wer ist Sammy?«, fragte ich sie.
    »Keine Ahnung.« Max grinste ohne Schneidezahn. »Aber ich bin auch in so einer Gegend groß geworden. Und einer heißt immer Sammy, kannste mir glauben.«
    Soso. »Und was machst du hier?«, fragte ich sie. »Verfolgst du mich etwa?«
    »Nee, nicht richtig. Hab dich in deinem Auto zwei Straßen weiter vorn gesehen und mir gesagt, da ist das Glück, da musste hinterher. Aber hey, keine Angst. Meine Therapeutin hat mir klargemacht, dass ich manchmal echt zu krass frontal rangeh. Und ich hab gecheckt, dass das mit uns Zeit braucht, okay? Also können wir ganz von vorn anfangen.«
    Nun, das beruhigte mich doch ungemein. Und ja, ich wusste schon, mit Gefühlen darf man nicht spielen. Das hatte ich aus den vielen Schlagern gelernt, die ich als Kind immer bei meiner Mutter mit anhören musste. Aber wenn sie schon mal da war, konnte sie mir auch helfen.
    »Gut, Max, dann fangen wir jetzt ganz von vorn an. Also, ich heiße Alice, ich bin hier Hausverwalterin und könnte gut deine Hilfe brauchen. Ich muss hier zu so einem Typen, der sich bei mir beschwert hat. Und ich will da nicht allein reingehen.«
    »Is gebongt, ich bin an deiner Seite. Siehst du, jetzt brauchst du mich schon. Ist cool, so ein neuer Anfang.«
    Ich stimmte ihr notgedrungen zu, und wir machten uns gemeinsam auf zu Herrn Drawitzki. Ich stellte

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