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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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Arzt wieder zurück seid?«
    Meine Mutter versprach es mir, und ich fuhr los. Nur wohin? Ich hatte nicht nur die Klamotten von gestern an, ich hatte auch noch in ihnen geschlafen. So konnte ich nicht zur Arbeit. Aber allein in meine Wohnung traute ich mich auch nicht. Die Arbeit der Albaner erschien mir sehr nachtaktiv, da wollte ich um sieben Uhr morgens noch nicht stören. Also blieb nur Mimi, denn Nicks Handy war immer noch aus. Nicht darüber nachdenken, eines nach dem anderen. Mimi versprach, mich vor meiner Wohnung zu treffen.
    Als ich dort ankam, stand Mimi schon vor meinem Haus. »Und? Immer noch nichts von Nick gehört?«, fragte sie als Erstes.
    »Wie man’s nimmt«, antwortete ich und erzählte ihr, was Jersey mitgekriegt hatte.
    »Weißt du was?«, beruhigte sie mich. »Lass dich nicht verrückt machen. Wir kriegen nachher raus, wo er steckt.«
    »Wirklich?« Hoffnungsvoll guckte ich sie an. »Wie kriegen wir das raus?«
    Mimi machte ein wichtiges Gesicht. »Ich rufe nachher im Präsidium an, und wenn Nick wieder nicht da ist, behaupte ich, ich wäre eine geheime Informantin und hätte wichtige Neuigkeiten für ihn. Bin ich gut?«
    »Du bist die Beste«, freute ich mich. »Diese Unsicherheit macht mich noch ganz bekloppt. Trauen wir uns jetzt in meine Wohnung?«
    »Du bist sicher, dass du nicht selbst das Licht angelassen hast?«
    »Ja, das weiß ich ganz genau. Wir gucken jetzt, okay?«
    »Okay.«
    Zusammen gingen wir ins Haus und zu meiner Wohnung. Bevor ich die Tür aufschloss, holte ich den Elektroschocker aus meiner Tasche und zeigte ihn Mimi.
    »Guck mal«, flüsterte ich. »Ist ein Elektroschocker. Hab ich von den Albanern gekriegt. Wenn einer in meiner Wohnung ist, können wir den damit außer Gefecht setzen.«
    »Ist ja cool«, staunte Mimi. »Und das Teil funktioniert auch?«
    Oh ja. Das wusste ich leider nur zu gut.
    »Okay. Dann gehen wir jetzt rein«, sagte ich und rührte mich nicht von der Stelle.
    »Okay«, antwortete Mimi und blieb auch stehen.
    »Mist, ich trau mich nicht«, sagte ich und ging die Treppen wieder runter. Mimi folgte mir. Ratlos guckten wir uns an. Mimi fasste sich als Erstes ein Herz.
    »Komm jetzt, wir schaffen das. So, wie du aussiehst, kannst du nicht ins Büro. Hast du heute eigentlich schon mal in den Spiegel geschaut?«
    »Wie sehe ich denn aus?«, fragte ich erschrocken.
    »Na ja, wie man so aussieht, wenn man in seinen Klamotten geschlafen und sich nicht abgeschminkt hat«, meinte Mimi diplomatisch.
    »So schlimm? Okay, komm, wir gehen wieder hoch.« Ich brauchte einen Spiegel, sofort.
    Vorsichtig steckte ich den Schlüssel ins Schloss. »Alles normal, einmal abgeschlossen«, flüsterte ich Mimi zu. Ängstlich schob ich die Tür langsam auf. Im Gänsemarsch schlichen wir durch den Flur. Ich mit dem Elektroschocker voran und Mimi, die sich im Flur einen Regenschirm geschnappt hatte, hinter mir. Als wir erst die Küche und dann das Wohnzimmer unversehrt vorgefunden hatten, entspannten wir uns ein wenig. Trotzdem hielten wir die Luft an, als ich die Tür zum Schlafzimmer aufmachte. Es sah aus wie immer, kein Massenmörder sprang aus dem Kleiderschrank. Auch im Badezimmer war alles okay. Wir atmeten tief durch.
    »Die Luft ist rein«, flüsterte ich Mimi zu.
    Die lachte. »Du brauchst nicht mehr zu flüstern, hier ist alles okay. Aber lass uns noch mal ins Wohnzimmer gehen.« Ich dackelte hinter ihr her, und sie zeigte auf die Deckenlampe. »Hier brennt kein Licht. Entweder war wirklich jemand hier, der aber hinter sich das Licht ausgemacht hat, oder du hast dich einfach geirrt.«
    »Geirrt? Wie meinst du das? Ich habe doch genau gesehen, dass hier das Licht gebrannt hat und in der Küche auch«, erwiderte ich erstaunt.
    »Alice, kann es nicht sein, dass du dich in der Etage geirrt hast? Ich meine, wenn hier jemand war, dann muss er einen Schlüssel gehabt haben. Den haben Einbrecher normalerweise nicht, oder?«
    »Du glaubst mir nicht.« Etwas böse guckte ich Mimi an. »Ich bin doch nicht blöd, ich weiß, dass ich in der zweiten Etage wohne. Und hier hat Licht gebrannt«, versicherte ich ihr.
    »Okay, okay«, beruhigte sie mich. »Riecht es denn hier irgendwie anders? Oder fühlst du, dass jemand hier war?«
    »Ich riech nichts. Und wie soll man denn so was fühlen?«, fragte ich sie.
    »Weiß nicht, aber ich habe mal so einen Thriller gelesen, in dem die Frau gestalkt wurde. Und die hat es immer gefühlt, wenn jemand in ihrer Wohnung gewesen ist.«
    »Also, ich

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