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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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schlechte Nachrichten. Du wirst mir ganz schrecklich fehlen, aber ansonsten wird es mir gutgehen. Um mich brauchst du dir keine Sorgen zu machen.«
    »Ach, Süße, du bist das Beste, was mir passieren konnte. Vielleicht kriegen wir das alles auch schneller geregelt. Sobald ich kann, bin ich wieder da.«
    Mir kam da eine Idee. »Hättest du etwas dagegen, wenn ich ab und an mal hier bei dir schlafen würde? Dann hätte ich irgendwie das Gefühl, trotzdem in deiner Nähe zu sein.«
    »Natürlich kannst du das«, antwortete er. Gut. Wenn mir in meiner Wohnung irgendwas komisch vorkommen sollte, hätte ich eine Anlaufstation. Denn ich war mir nicht so sicher, ob meine Mutter mich in nächster Zeit willkommen heißen würde.
    Nick und ich verbrachten eine wunderschöne Nacht zusammen, die viel zu schnell endete. Es war noch dunkel, als er mich zum Abschied küsste. Ich zog ihn ganz eng an mich. »Bitte, pass auf dich auf und sei vorsichtig. Ich denke an dich.«
    Nick sah mir noch einmal in die Augen. »Keine Angst, Süße, ich mache so was ja nicht zum ersten Mal. Wenn ich kann, melde ich mich. Ich denke auch an dich.« Sprach’s und verschwand.
    Mist. In meinem nächsten Leben werde ich mich in einen Postbeamten verlieben. Ich schlief noch drei Stunden und guckte dann die wenigen Klamotten durch, die ich bei Nick deponiert hatte. Nichts davon sprach mich an, also fuhr ich in meine Wohnung, um etwas Nettes für heute zu finden. Von außen sah alles ganz normal aus, aber war das wirklich eine Beruhigung? Egal, ich musste mich schnell umziehen und dann in den Brahmsweg zur Besichtigung fahren. Ängstlich schloss ich die Wohnungstür auf, und heraus fiel ein kleines Stück Papier. Ich atmete durch. Das hatte ich gestern Morgen zwischen Tür und Rahmen geklemmt. Also war in meiner Abwesenheit niemand zu Besuch gekommen. Trotzdem fühlte ich mich nicht mehr richtig wohl. War meine Wohnung bisher einer meiner absoluten Lieblingsplätze gewesen, so hatte ich jetzt ein komisches Gefühl. Daher beeilte ich mich und war schon um Viertel vor elf im Brahmsweg. Dahin traute ich mich allein, trotzdem guckte ich während der Fahrt immer wieder in den Rückspiegel. War ja laut Tarek die erste Regel. Aber es sah nicht so aus, als ob mich jemand verfolgen würde.
    Frau Marschacht begrüßte mich erleichtert. »Hallo, Frau Wörthing. Hier ist alles vorbereitet, und meinen Vater habe ich in den Baumarkt geschickt. Diesmal sollte es mit der Besichtigung klappen.«
    Das hörte sich gut an. Kurz nach elf klingelte das Ehepaar Schäfer. Die beiden waren so um die fünfzig und wirkten sehr nett. Anerkennend sahen sie sich in der Diele um. »Das sieht aber gepflegt hier aus«, bemerkte Frau Schäfer. »Und die Lage ist toll, ruhig und grün, aber trotzdem zentral.«
    »Ich freue mich, dass Sie gekommen sind«, sagte ich. »Ich bin Alice Wörthing, wir haben ja schon telefoniert. Und das ist die Eigentümerin, Frau Marschacht.«
    Die drei begrüßten sich, und ich zeigte dem Ehepaar das Haus. Welches ihnen anscheinend sehr gefiel. »Ich glaube, das ist genau das Haus, was wir gesucht haben. Wissen Sie, wir haben die letzten zwanzig Jahre auf dem Land gelebt. Nun, wo unsere Kinder aus dem Haus sind, ist es Zeit, wieder zurück in die Stadt zu ziehen. Es gibt da allerdings ein Problem«, sagte Frau Schäfer. Ich machte mich auf alles Mögliche gefasst. Bisher war die Besichtigung auch wirklich viel zu glattgelaufen.
    »Wir haben unser Haus schon letzte Woche verkauft. Und der Käufer will natürlich so schnell wie möglich einziehen. Wie schnell könnten wir denn hier rein?«
    Damit hatte ich nicht gerechnet. Das war kein Problem, sondern eine richtig gute Neuigkeit. »Das sollte eigentlich relativ schnell möglich sein. Ich zeige Ihnen noch den Garten, und dann reden wir mal mit Frau Marschacht, ja?«
    Am Ende der Besichtigung gingen wir zu Frau Marschacht in die Küche. Ich sah immer wieder aus dem Fenster, voller Angst, den Gnom um die Ecke kommen zu sehen. Aber bisher blieb alles ruhig.
    Frau Marschacht überlegte schon. »Also, grundsätzlich bin ich natürlich auch an einem schnellen Verkauf interessiert. Ich müsste eben nur etwas Neues finden, aber dabei kann mir Frau Wörthing bestimmt helfen, oder?«
    Das sagte ich ihr natürlich zu. Bernie würde jubeln.
    »Gut, wir werden noch mal eine Nacht darüber schlafen, und dann telefonieren wir am Montag.« Damit verabschiedeten sich die beiden.
    »An was haben Sie denn gedacht?«, fragte ich

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