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Dumpfbacken

Dumpfbacken

Titel: Dumpfbacken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Klein
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lassen? Oder kriege ich hier mal was zu essen?«
    »Ich bin nicht deine Köchin. Im Kühlschrank sind Vorräte, mach dir selbst was. Ich bin jetzt mal für eine Stunde weg. Wenn dir langweilig wird, kannst du ja mit Bruno und Caesar spielen.« Sie lachte blöd und verließ die Hütte.
    Schnell rannte ich ans Fenster. Mal sehen, wie sie mit den beiden Monstern umging. Hm, sehr liebevoll. Sie hockte vor den beiden und kraulte ihnen den Hals. Die Rottweiler sahen dabei sehr vergnügt aus. Vielleicht war das die richtige Art? Hatten schon die Beatles gesungen – All you need is Love , warum sollte das nicht auch für große Rottweiler mit riesigen Zähnen gelten?
    Ich wartete, bis Jerseys Auto nicht mehr zu sehen war, und machte dann das kleine Fenster im Wohnzimmer auf.
    »Bruno, Caesar«, säuselte ich. »Na? Wo sind denn die feinen Hundis? Ja, wo sind sie denn?«
    Ihr Geifer traf mich mitten ins Gesicht, als sie versuchten, durch das Fenster ins Haus zu springen und mich zu fressen. So schnell ich konnte, schmiss ich das Fenster wieder zu und schloss es mit zitternden Fingern. Die beiden schmierten noch etwas Sabber an das Fenster, als sie mit weit offenem Maul knurrten und bellten, bis ihnen das zu langweilig wurde. Mich konnten sie schließlich nicht mehr sehen, ich lag zitternd auf dem Boden.
    So ein Mist, was war nur mit den beiden los? Warum gaben sie mir nicht wenigstens eine Chance? Da kam mir eine andere Idee. Ich sah mir erstmal genau die Hütte an. Außer dem Wohnzimmer mit der Küchenzeile gab es noch das Bad, meine Kammer und eine, die ähnlich aussah. Hier hatte sich Jersey eingerichtet. Ich durchsuchte ihre Sachen und schaute in alle Schränke. Nirgendwo war ein Handy zu sehen. Die Möglichkeit schied also auch aus. Aber bei meiner Suche fand ich in einem Küchenschrank zwei Säcke mit Hundefutter. Hunde waren bestimmt manchmal wie Männer, zum Beispiel unfähig, zwei Dinge gleichzeitig zu tun. Wenn ich ihnen also ein leckeres Abendbrot servieren würde, hätten ihre Zähne genug mit Fressen zu tun und könnten sich nicht in meinen Arm oder mein Bein graben.
    Diesmal war ich schlauer und kippte das Fenster nur.
    »Bruno, Caesar, lecker Fressi, ei wie fein«, rief ich und warf ihnen zwei Handvoll Trockenfutter durch den Spalt. Es dauerte ungefähr eine halbe Sekunde, bis das Hundefutter in ihren Mägen verschwunden war und sie wieder loslegten mit Bellen und Geifern.
    Frustriert schloss ich wieder das Fenster. Die wollten einfach nicht meine Freunde werden, ich musste also wohl weiter darauf hoffen, dass Nick mich fand.
    Ich machte mir zwei Brote und las vor lauter Langeweile zwei Ausgaben von Wild und Hund .
    Es war schon dunkel, als Jersey endlich wiederkam. Und sie hatte sehr gute Laune.
    »Na, hast du dich gut amüsiert? Ich habe gute Nachrichten für dich. Du kannst dich schon bald für meine Gastfreundschaft revanchieren. In drei Wochen bekomme ich ein Haus von dir.«
    »Darüber muss ich erst nachdenken, habe ich doch gesagt«, versuchte ich, Zeit zu schinden. Dann fiel mir endlich mal etwas Gutes ein. »Allerdings weiß ich gar nicht, ob ich dir helfen kann. Wenn du mich hier noch bis Freitag festhältst, bin ich fünf Tage unentschuldigt nicht zur Arbeit gekommen. Das lässt sich mein Chef bestimmt nicht bieten, der schmeißt mich doch raus.«
    Jersey sah mich zweifelnd an. Ha, das war ein guter Schachzug von mir gewesen.
    »Wieso? Du hast mir doch selbst erzählt, dass er so ein netter Chef ist.«
    »Klar, ist er auch. Aber trotzdem ist er Chef. Und kann sich darum so ein Verhalten nicht gefallen lassen. Ich meine, allein heute habe ich schon zwei Termine versäumt. Kannst du dir vorstellen, wie sauer er ist? Wenn Leute zu einer Besichtigung vor verschlossenen Türen stehen, kommen die bestimmt nicht noch ein zweites Mal.«
    »Lass mich allein. Ich muss nachdenken«, sagte Jersey.
    Das tat ich nur zu gerne. Was für eine super Idee! Bei ihrem Nachdenken konnte nichts anderes rauskommen, als dass sie mich wieder laufen lassen müsste.
    Genau zu dem Schluss kam Jersey dann auch. Sie rief mich nach einer halben Stunde zurück ins Wohnzimmer und sah mich prüfend an.
    »Also, okay, da ist tatsächlich etwas dran. Es wäre zwar für mich der absolute Bonus gewesen, wenn alle deine Leute dich für unzuverlässig gehalten und vor allem Nick endlich die Geduld mit dir verloren hätte. Und es wäre eine schöne Genugtuung für das, was du mir als Kind angetan hast. Aber wichtiger ist das Geschäft. Also

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