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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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hätte.“
    Seine Hand verharrte regungslos. Dann spürte sie seine Lippen auf ihrer Stirn. „Du hast mich nicht verloren“, sagte er. „Jetzt ruh dich aus. Aber schlaf nicht ein. Wir müssen dich noch eine Weile beobachten. Was soll ich dir erzählen, damit du wach bleibst?“
    „Erzähl mir … wie es war, in Druidheachd aufzuwachsen.“
    Duncan wählte für Mara ein Zimmer in dem Flügel des Hauses aus, in dem seine eigene Wohnung lag. Eines, von dem aus man den Dorfanger sehen konnte, verwarf er – weil es sie zu sehr an das Geschehen erinnern würde. Stattdessen entschied er sich für einen Raum mit Blick auf den kleinen Garten, in dem die Gäste manchmal ihren Tee einnahmen. Jessies Mann Roger, der Gärtner und Hausmeister des Hotels, pflegte die Blumen mit geschickter Hand. Duftende Levkojen und helle Gänseblümchen blühten in Hülle und Fülle unter Maras Fenster, zusammen mit ein paar frühen Rosen.
    Duncan schmückte das Zimmer mit auserlesenen Blüten und bat die Zimmermädchen, sich vor Maras Ankunft beim Reinigen und Lüften besondere Mühe zu geben. April überließ ihr ihre Lieblingspuppe und ein spitzenbesetztes, mit Teddybären und einem Regenbogen besticktes Kissen. Als Dr. Sutherland endlich bereit war, sie gehen zu lassen, wartete man im Hotel längst darauf, sie willkommen zu heißen.
    „Und vergiss nicht, mein Frühlingskind, du darfst dich nicht gleich auf Mara stürzen, sobald sie hier ist. Du musst leise sein, wenn du bei ihr bist. Sie hat sich den Kopf ziemlich heftig gestoßen, und er tut ihr immer noch weh.“
    „Sie wird sich freuen, mich zu sehen“, sagte April und machte ein ernstes Gesicht.
    „Da bin ich mir sicher. Trotzdem musst du vorsichtig sein.“
    „Lolly sagt, Mara ist ein Geist.“
    „Lolly irrt sich.“
    „Durch Geister kann man doch durchgucken, oder?“
    „Es gibt überhaupt keine Geister.“ Er küsste sie auf die Stirn und schickte sie spielen.
    Bis zum kleinen Krankenhaus des Dorfes waren es nur wenige Minuten zu Fuß, aber Duncan nahm den Minibus des Hotels. Für einen kurzen Spaziergang war Mara sicherlich noch nicht kräftig genug.
    Inzwischen ging es ihr wesentlich besser, aber sie war immer noch blass und hatte ziemliche Schmerzen. Als er sie am Morgen besucht hatte, hatte sie es noch heruntergespielt, aber ihre Augen konnten ihn nicht täuschen.
    Am Nachmittag wirkte sie müde, aber sie schien froh zu sein, das Hospital verlassen zu können. Sie saß fertig angezogen in einem Sessel neben dem Fenster. „Duncan!“ Sie erhob sich, um ihn zu begrüßen.
    „Bist du sicher, dass du dich gut genug fühlst, um zu gehen?“
    „Bitte hol mich hier raus.“
    Er runzelte die Stirn. „Was ist los? Hat man dich nicht gut behandelt?“
    „Oh doch, die Versorgung hier ist wunderbar.“ Sie beugte sich vor und hob den kleinen Koffer auf, den Frances für sie gepackt hatte. „Aber können wir jetzt bitte gehen?“
    Krankenhäuser, selbst kleine Dorfkrankenhäuser in den malerischen Highlands, waren keine Orte, an denen man länger verweilen mochte. Aber Maras offensichtliche Eile stellte Duncan vor ein Rätsel. Mara verabschiedete sich von dem Personal und ließ sogar eine Umarmung von Jeanne Sutherland über sich ergehen. Dann traten sie hinaus an die frische Luft. Es war ihr anzusehen, wie sehr sie sich entspannte, als sie zum Parkplatz gingen.
    „Wusstest du, dass Jeanne und Angus sechs Monate nach meiner Geburt geheiratet haben?“, fragte Duncan. „Sie behaupten, dass sie in jener Nacht zusammengekommen sind, als sie die drei Men of Midnight auf die Welt geholt haben.“
    „Sie sind beide schon über siebzig, nicht wahr? Aber Jeanne sagt, dass Dr. Sutherland die Arbeit im Krankenhaus nicht aufgeben wird.“
    „Der neue Arzt hat den Großteil der Arbeit übernommen, aber Angus hat immer noch ein Auge auf ihn. Er wäre unglücklich, wenn er seine Arbeit völlig aufgeben müsste.“
    „Es gab da so viel Traurigkeit.“
    „Wo? Im Krankenhaus?“
    Sie antwortete nicht.
    „Hattest du es deswegen so eilig, dort wegzukommen? Weil es so deprimierend war?“
    „Es ist schwer zu erklären.“
    „Du könntest es versuchen.“
    „Nein, das kann ich nicht.“
    Er nahm ihren Arm und begleitete sie zum Minibus. Er sagte nichts, bis sie auf der Straße waren. „Hast du etwas gespürt, das dich beunruhigt hat?“
    „Spielt es eine Rolle, was ich sage, Duncan? Hast du nicht gesagt, du würdest mir nicht glauben?“
    Er schwieg, bis er auf den Parkplatz hinter

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