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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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vorsichtig auf die Tagesdecke, wobei er besonders auf ihren Arm achtgab. Anschließend richtete er sich nicht wieder auf, sondern lag eine Sekunde später neben ihr.
    Sie starrte ihn an. „Die Tür ist offen.“
    Er stieß ein paar ausgewählte Worte hervor, die die Kluft zwischen Schottisch und Amerikanisch mühelos überwanden. Aber er stand nicht auf, um die Tür zu schließen.
    „Die Leute werden mich für ein Flittchen halten“, warnte sie.
    „Das ist doch vielleicht eine Verbesserung.“
    Sie lachte und schlang den gesunden Arm um seinen Hals. Sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von ihrem entfernt. „Hast du mich deswegen so bereitwillig bei dir aufgenommen, Duncan? Damit du mich jederzeit besuchen kannst, wann immer dir der Sinn danach steht?“
    „Meinst du, es wäre so einfach?“
    „Du könntest es ausprobieren.“
    Sein Blick wurde düster. „Ich weiß nicht, ob ich mit der Enttäuschung leben könnte, wenn du Nein sagst.“
    „Und wenn ich Ja sagen würde?“
    „Dann weiß ich nicht, ob ich mit der Freude leben könnte.“
    „Ich fürchte, dann musst du mit der Unentschiedenheit leben.“
    Er lachte. Es war ein tiefes, sinnliches Dröhnen, das sie beide zum Vibrieren zu bringen schien. „Ich weiß, wie ich mich entscheiden würde. Und du?“
    In dem Moment, wo sie nicht mehr scherzten, konnte Mara spüren, wie Duncan darauf reagierte, ihr so nahe zu sein. Er war wie ein Leopard, der zum Sprung angesetzt hatte. Wenn sie wirklich allein und nackt wären, Haut an Haut, wäre er jetzt bereit, um tief in ihr zu versinken. Und die Lust wäre unerträglich.
    „Ich will dich, Duncan“, sagte sie. „Ich will dich im richtigen Augenblick, wenn wir nicht unterbrochen werden können. Ich will dich, egal, wie es mit uns weitergehen wird. Denn eines Tages werde ich eine alte Frau sein, und dann will ich sagen können, dass ich mir zumindest einmal im Leben das genommen habe, was mir wirklich etwas bedeutete.“
    „Mara …“ Sie spürte den Druck und die Wärme seiner Lippen. Sie spürte die Kraft seines Körpers, der sie in die Matratze presste. Seine Hand glitt zu ihrer Brust. Durch das Kleid hindurch spürte sie seine Finger, und ein wildes Verlangen durchfuhr sie wie ein Blitz.
    Sie nahm das Geräusch im Flur nur am Rande wahr, aber Duncan zog sich hastig zurück, sprang auf die Füße und starrte sie an. „Wenn der richtige Moment gekommen ist“, sagte er mit leiser Stimme.
    „Zu schade, dass das nicht jetzt ist.“ Er hob ihre Hand an seinen Mund. „Ruh dich aus, Mara. Schlaf ein wenig, und wenn es dir wieder besser geht, werden wir den richtigen Augenblick und den richtigen Ort finden. Ich werde da sein, wenn du die Hand nach mir ausstreckst.“
    Am Ende des Tages wusste Mara, dass sie verrückt werden würde, wenn sie ein oder zwei Wochen nur herumliegen müsste, während das Leben ohne sie stattfand. Sie war stolz auf ihre Unabhängigkeit, und die erzwungene Inaktivität gab ihr zu viel Zeit zum Nachdenken. Nachdem Duncan sie wieder in ihr Zimmer zurückgebracht hatte, zählte sie all die Gründe zusammen, warum sie niemals eine gemeinsame Zukunft haben konnten, und gönnte sich den Luxus, darüber traurig zu sein. Anschließend widmete sie sich den Leben der anderen und ließ die Eindrücke auf sich wirken, die aus dem Korridor zu ihr hineinwehten, sobald jemand an ihrer Tür vorbei ging. Als es Zeit zum Abendessen war, wusste sie, dass etwas geschehen musste.
    Mit einigen Schwierigkeiten stand sie auf. Bei der kleinsten Bewegung pochten ihr Arm und ihr Kopf, und sie konnte den Schmerz nicht durch reine Willenskraft unterdrücken. Ihr blieb keine andere Wahl, als den Arm vollkommen ruhig zu halten und sich wie eine Schildkröte zu bewegen, die in einem Topf voll Sirup stecken geblieben war. Als sie sich endlich ein wenig frisch gemacht und ihre Schuhe angezogen hatte, war sie enttäuscht und erschöpft. Die Vorstellung, auf der Stelle in ihr Cottage zurückzukehren, war nicht länger verlockend. Aber irgendetwas musste sie tun.
    Als sie langsam in Richtung Speisesaal ging, um dort an dem für sie reservierten Tisch auf Duncan und April zu warten, fand sich die Lösung ganz von allein. Duncan stand niedergeschlagen vor dem Empfangstresen und sprach mit Nancy, der Rezeptionistin. Die junge Frau wirkte eingeschüchtert.
    Als sie sich näherte, schnappte Mara den Großteil ihrer Unterhaltung auf.
    „Es tut mir leid, Mr. Sinclair, wirklich. Aber was soll ich machen? Meine Oma ist krank,

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