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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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und ich weiß nicht, wo ich meine Babys am Nachmittag lassen soll. Es gibt niemanden, der sie nehmen könnte. Und mein Harry wird frühestens in vierzehn Tagen aus London zurück sein. Er kann mir also auch nicht helfen, bis es Grandma besser geht.“
    „Ich verstehe das, Nancy. Ich weiß nur nicht, was ich jetzt machen soll. Drei der Zimmermädchen sind in Urlaub. Wir sind ohnehin schon knapp besetzt, und dabei haben wir doppelt so viele Gäste wie im letzten Monat. Ich kann niemanden von seinen regulären Aufgaben abziehen, damit er Ihren Job übernimmt. Es tut mir leid, aber wahrscheinlich muss ich jemanden einstellen, um Sie zu ersetzen.“
    Nancy sah aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu weinen. Sie war eine mollige Frau Ende Zwanzig mit einem süßen Gesicht. Tränen würden ihr überhaupt nicht gut stehen. „Ich weiß. Ich würde alles tun, um das zu verhindern, aber was soll ich machen? Meine Babys müssen an erster Stelle kommen.“
    „Da bin ich der Erste, der Ihnen zustimmt.“
    Mara machte einen Schritt nach vorn. „Verzeihung, aber darf ich fragen, was das Problem ist?“
    Nancy sah aus, als hätte sie zu sehr mit den Tränen zu kämpfen, um etwas zu sagen. Als Mara näher kam, wich sie fast unmerklich zurück. Duncan schüttelte niedergeschlagen den Kopf. „Nur die üblichen Freuden eines Hotelbesitzers. Nancy wird eine Zeit lang nachmittags nicht kommen können, und ich habe niemanden, der sie ersetzen könnte.“
    „Doch, hast du. Ich könnte das machen.“
    „Mara, du bist hier, um dich zu erholen und auszuruhen, nicht zum Arbeiten.“
    Nancy hatte ihre Sprache wiedergefunden. „Aber es ist keine schwere Arbeit, Mr. Sinclair. Ich könnte mich morgens um den Papierkram kümmern, dazu ist mehr als genug Zeit. Miss MacTavish müsste nur ans Telefon gehen und mit den Gästen sprechen.“
    „Und ich hätte etwas zu tun.“ Mara sah, dass sie ihn nicht überzeugte. Er war so dickköpfig wie kaum ein anderer Mann, den sie je getroffen hatte. „Ich werde entweder hier arbeiten oder in mein Cottage zurückkehren“, erklärte sie mit fester Stimme. „Und so schwach wie ich bin, scheint das Cottage sehr weit weg zu sein.“
    Seine Augen wurden schmal. „Ich werde darüber nachdenken.“
    Nancy ließ alle Vorsicht fahren. Sie packte Maras Hand und drückte sie. „Es ist wahr, was ich über Sie gehört habe“, sagte sie.
    „Und das wäre?“
    „Dass Sie niemandem etwas Böses wünschen.“
    Duncan warf Nancy einen finsteren Blick zu, aber Mara berührte ihn am Arm, um ihn zum Schweigen zu bringen. „Danke, Nancy.“
    Nancy strahlte. Sie brachte sich hinter der Rezeption in Sicherheit, weil sie zu spüren schien, dass sie besser verschwand, ehe Duncan die Gelegenheit hatte, einen Kommentar abzugeben.
    „Es ist doch gut zu wissen, dass nicht jeder mich für ein Werkzeug des Teufels hält“, sagte Mara.
    „Warum um Himmels willen hast du deine Hilfe angeboten? Nancy ist nicht dein Problem, genauso wenig wie das Hotel.“
    „Ich tat es für mich selbst. Ich muss etwas zu tun haben, oder ich werde so belämmert wie ein Schaf im Pferch, bevor ich wieder gesund bin. Das hier ist etwas, was ich mit einem Arm erledigen kann.“ Sie sah seinen unentschlossenen Blick, aber sie wusste, wie sie ihn überzeugen konnte. Sie lächelte und kam näher. „Und weißt du was? Ich werde mich der Öffentlichkeit zeigen. Jeder, der das Hotel betritt, wird sehen, dass ich aus Fleisch und Blut und relativ harmlos bin.“
    „Solange du nicht anfängst, irgendwelche Leben in der Lobby zu retten.“
    „Du gibst mir den Job also?“
    „Ich könnte dir nichts abschlagen.“
    Ihr Lächeln wurde breiter. „Ich werde dich eines Tages daran erinnern, Duncan. Ganz bestimmt.“

11. KAPITEL
    Manchmal kam es Mara vor, als sei das gesamte Dorf in den zwei Wochen, die sie jetzt schon hinter der Rezeption saß, durch die Hotellobby gepilgert. Insgeheim hatte sie eine Sammlung der besten Ausreden angelegt. Manche klangen beinahe vernünftig, andere waren so weit hergeholt, dass selbst April in der Lage gewesen wäre, sie zu durchschauen. Ein Mann saß Tag für Tag auf dem Sofa vor ihr. Als sie ihn ansprach, behauptete er, er wolle nur überprüfen, ob Duncan denselben hohen Ansprüchen genügte wie die Sinclairs vor ihm. Eine Frau gab vor, neugierig zu sein, ob vielleicht die Möbel in der Lobby umgeräumt worden waren – jeden Nachmittag um vier überprüfte sie das gewissenhaft. Eine andere Frau verlangte –

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