Duncans Lady
muskulösen Arme. Das Hemd landete neben dem Pullover auf dem Boden, und der Schein des Feuers verwandelte seinen Oberkörper in einen bronzefarbenen Torso.
„Das ist ein Gefallen, den ich erwidern kann.“ Er klang, als sei er irgendwo zwischen Verlangen und Qual gefangen. Mit zitternden Fingern zog er den Reißverschluss ihres Kleides auf. An den Stellen, an denen er sie berührte, schien ihre Haut zu verglühen. Sie fühlte sich, als würde sich ihr Inneres ausdehnen und zu unerforschten Gegenden davonfliegen, wenn ihre Haut es nicht auf der Erde festhalten würde. Das Kleid fiel zu Boden und verdeckte ihre Füße. Der BH folgte. Duncans Hände umschlossen ihre Brüste. Noch nie zuvor hatte sie so ein Verlangen empfunden. Sie schmolz dahin und presste sich noch enger an ihn. Sie hörte ein Stöhnen und wusste nicht, ob es von ihm oder ihr kam.
Seine Lippen fanden ihr Ohr; ihre Hände fanden den Reißverschluss seiner Hose und die Wölbung darunter. Sie befreite ihn und spürte die Hitze seiner Erregung an ihrem Bauch. Das Bett schien Lichtjahre entfernt zu sein, eine Reise durch ein unwegsames Gelände lag vor ihnen. Er entledigte sich seiner Hosen, nahm Mara auf die Arme und machte sich auf den Weg. Die weiche Matratze gab bereitwillig unter ihrem Rücken nach, und sein schweres Gewicht auf ihr war angenehm und tröstlich.
Sie war sich nicht sicher, wann und wie die letzten Kleidungsstücke verschwunden waren. Jetzt waren sie beide nackt, aber es blieb keine Zeit, einander zu erforschen oder auch nur zu betrachten. Ihr Verlangen war größer als ihre Neugier. Für diesen Augenblick war sie geschaffen worden, für die Verschmelzung mit Duncan, und er war wie für sie gemacht. Sie wusste, ohne dass sie sagen könnte woher, dass dieser unausweichliche Schluss sie beide verändern würde. Später irgendwann würden sie auseinander gehen, aber niemals wieder würden sie vollständig getrennt sein. Dieser Augenblick würde für immer in ihnen weiterleben, gleichgültig, was die Zukunft für sie bereithielt.
Sie waren zwei gewesen, und dann wurden sie eins. Sie nahm ihn in sich auf und spürte, wie die Kraft ihrer Verschmelzung an den Fundamenten von allem rüttelte, was sie je erlebt hatte. Die Zeit, die sich für sie oft auf geheimnisvolle Weise zu verwandeln schien, blieb vollkommen stehen.
Und das Begehren, das wilde, blindwütige Verlangen, dehnte sich aus bis in die Ewigkeit.
Mara schlief. Ihre Schenkel berührten seine, und ihr Arm ruhte leicht auf seiner Brust. Der Duft von Kräutern, Zitronen, Lavendel und Pfefferminze entströmte ihrem Haar und reizte seine Sinne auf eine Weise, die er sich nie hätte vorstellen können.
Irgendwo in der Nähe rief eine Eule, aufdringlich und schamlos, jetzt, wo der schlimmste Sturm vorüber war. Er hörte andere Geräusche. Die weit entfernte Glocke eines Schafes. Maras leisen Atem. Das Knistern der Glut im Kamin. Den Wind, der durch die tanzenden Zweige der Bäume strich.
Er konnte sich nicht entsinnen, jemals so empfunden zu haben. Er fand nicht einmal die Worte, um das Zusammenspiel der Gefühle zu beschreiben, die ihn bestürmten, seit er Mara geliebt hatte. Danach waren die Emotionen geradezu übergesprudelt. Er stellte sich einen Damm vor, ebenso dick wie die Wände von Maras Cottage, mit einem kleinen, stetigen wachsenden Leck, das niemals wieder gestopft werden konnte. Er hatte sich stets für einen Mann gehalten, der nur wenig empfand. Jetzt wusste er, dass er sich sein ganzes Leben lang etwas vorgemacht hatte. Er fühlte, auf eine wilde, wütende Art; leidenschaftlich bis an die Grenze des Begreifbaren.
In Mara hatte er eine ebenbürtige Partnerin gefunden. Sie hatte ihn durch die Hölle geschickt, hatte die letzte Leidenschaft aus ihm herausgepresst und sie im gleichen Maße erwidert. Wie konnten zwei Menschen, die so lange außerordentlich vorsichtig miteinander umgegangen sind, bei der geringsten Berührung Feuer fangen? Wie hatten sie zueinander gefunden, wo es doch so viel gab, das sie trennte? Das sie immer noch trennen konnte?
Sie schmiegte sich enger an ihn, und er zog die Decke höher, obwohl er es hasste, ihren wunderbaren Körper zu verhüllen. Sie war noch schöner, als er sich vorgestellt hatte – und dabei hatte er sich schon eine ganze Menge ausgemalt. Ihre Beine waren lang wie die eines Showgirls und unglaublich gelenkig. Die Taille war gertenschlank, die Brüste klein, aber entzückend gerundet und so weich, dass es ihm beinahe unwirklich
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