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Duncans Lady

Duncans Lady

Titel: Duncans Lady Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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sollte, die ihr noch blieben.
    Guiser stand auf und ging zum Eingang. Sie folgte ihm, öffnete die Tür und sah ihm nach, als er in der Dunkelheit verschwand. Irgendwo in der Ferne tobte der Sturm, und der Regen fiel so dicht, dass sie nur wenige Meter weit sehen konnte. Sie wollte dem Hund folgen und durch die Finsternis laufen, einfach nur laufen. Das Croft, das ihr einmal wie eine Antwort auf ihre Gebete vorgekommen war, wirkte jetzt wie ein Gefängnis auf sie.
    „Mara?“
    Bestürzt trat sie zurück. Duncan stand vor ihr, und sie hatte nicht einmal gespürt, dass er in der Nähe war.
    Sie wusste nicht, was sie sagen sollte. Mit ihm hatte sie nicht gerechnet. Sie hatte versucht, einen Blick in ihre eigene Zukunft zu erhaschen, hatte jedoch nichts als Leere gesehen.
    „Mara.“ Er machte einen Schritt vor und streckte die Hand aus. Sie wich zurück.
    „Warum bist du gekommen?“
    „Darf ich reinkommen?“
    Erst jetzt merkte sie, dass er im Regen stand. Sein Regenmantel konnte es nicht mit einem kräftigen Sommersturm aufnehmen. Die dunklen Haare klebten an der Stirn, und Regentropfen liefen über seine Wangen. Sie trat zur Seite und ließ ihn eintreten, aber sie wich nicht von der Tür.
    „Darf ich mich ans Feuer stellen?“
    Achselzuckend deutete sie auf das Feuer. Er zog den Mantel aus und hängte ihn über einen Haken, dann durchquerte er den Raum. „Es war die Hölle, bei diesem Wetter in die Berge zu fahren. Aber immerhin habe ich keine Geister gesehen.“
    Sie antwortete nicht.
    „Manchmal vergesse ich, dass ich nicht mehr in Kalifornien bin. Ich habe verdrängt, wie verdammt kalt es im Juli sein kann.“
    „Wir sind der gottverlassenste Winkel eines gottverlassenen Landes. Hast du das nicht selbst gesagt?“
    „Willst du drüben stehen bleiben, oder kommst du hierher?“
    „Sag mir, warum du gekommen bist, Duncan. Und dann geh bitte.“
    „Glaubst du, ich könnte dir wehtun?“
    „Du hast mir bereits wehgetan. Und ich bin nicht bereit, noch mehr …“
    „Mara …“
    Sie schloss die Augen. Seine Stimme schien ihr
    Herz zu umschlingen und gnadenlos zuzudrücken. „Ich habe einen Fehler gemacht, als ich mich heute über deine Wünsche hinwegsetzte“, sagte sie. „Aber so eine Wut habe ich nicht verdient. Meinst du, ich hätte es mir leicht gemacht? Glaubst du, ich sei nicht hin und her gerissen gewesen? Ich wusste, dass es dich aufregen würde, aber ich dachte, du würdest mir die Gelegenheit geben, alles zu erklären. Ich wollte nur warten, bis wir allein waren.“
    „Du hattest den ganzen Nachmittag Zeit. Du hättest es mir längst erzählen können.“
    „Ich wollte dich nicht verletzen durch das, was ich dir gezeigt habe, aber ich wusste, dass es dich treffen würde. Aber ich hätte nicht warten sollen. Da hast du recht.“
    „Und ich hätte wissen sollen, dass du dir etwas dabei gedacht hast, als du Lisa zu April durchgestellt hast. Es tut mir leid.“
    Sie öffnete die Augen. Erneut stand er direkt vor ihr. „Jetzt hast du gesagt, was du sagen wolltest.“
    „Mara …“ Sie versuchte, sich abzuwenden, aber er umfasste ihr Gesicht mit beiden Händen. „Ich habe mich geirrt. Ich hatte keine Ahnung, was April durchgemacht hat. Ich habe meine Augen davor verschlossen, genau so, wie ich nicht hören wollte, was …“
    „Was wolltest du nicht hören?“
    „Was du zu mir gesagt hast, als wir uns gestritten haben.“
    „Ich habe eine Menge Dinge gesagt.“
    „Du hast gesagt, dass du mich liebst.“
    „Es fällt mir leicht, zu lieben.“
    Er ließ die Hände sinken. „Stimmt das?“
    „Aye. Ich weiß nicht, wie ich mich schützen soll.“
    „Dann bin ich also nur einer von Vielen. Willst du das damit sagen?“
    Sie starrte ihn nur an.
    „Ich glaube nicht“, sagte er leise. „Ich glaube, du hast Mauern um dich herum errichtet, die so dick und stabil sind wie die Wände deines Cottages. Du hast dein Herz ebenso isoliert, wie du dich selbst in diesen Bergen isolierst. Aber das bist du nicht. Du bist jemand, der lieben und geliebt werden will.“
    „Das will jeder Mensch. Aber nicht jedem ist das vergönnt. Für einige ist es besser, wenn sie in ihrem steinernen Cottage bleiben und sich in die Berge zurückziehen.“
    „Aber nicht für dich.“ Er zog sie zu sich und drehte ihr Gesicht, sodass sie einander ansahen. „Nicht für dich. Für dich ist das hier das Richtige.“
    Sie versuchte, sich ihm zu entziehen, aber seine Lippen ergriffen Besitz von ihren, und seine Arme

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