Duncans Lady
sich sagte, innezuhalten und einen Schritt zurückzutreten, er konnte einfach nicht von ihr lassen.
„Du weißt, dass es nicht schwierig wäre, das Wasser in dein Haus zu leiten“, sagte er. „Mit einer Pumpe und ein paar Rohren hättest du fließend Wasser.“
„Aye. Ich habe schon mehr als einmal darüber nachgedacht.“
„Und es gäbe die Möglichkeit, die Stromleitung von der Straße hier hoch zu legen, ohne dass deine Aussicht ruiniert wird.“
„Und Telefon auch?“
„Sicher. Und dann schließen wir dir einen Computer an und kaufen dir ein Faxgerät und eine Satellitenschüssel, und im Handumdrehen kannst du in der Informationsflut baden.“ Er schnippte mit den Fingern.
Sie lachte und stellte sich auf die Zehenspitzen, um ihn auf die Nase zu küssen. „Ich möchte das Cottage so behalten wie es ist. Aber mit dem Grundstück habe ich andere Pläne. Soll ich es dir zeigen?“
Er umschloss ihre Hände mit seinen. „Du hast meine ungeteilte Aufmerksamkeit.“
Erstaunt begriff er, wie umfangreich ihre Pläne waren. Das Cottage, in dem sie jetzt lebte, sollte eines Tages der Schlafraum für die Schulkinder werden, die hierher kamen, um etwas über die Lebensweise ihrer Vorfahren und die Geschichte der Highlands zu erfahren. Sie wollte weitere Cottages wie dieses bauen, als Teil des Unterrichts und zusammen mit den Kindern. Mit der richtigen Hilfe konnten sie unter Aufsicht lernen, wie die Mauern und die Strohdächer konstruiert waren. Sie glaubte, dass es die Kinder genauso stolz machen würde wie sie selbst, nachdem sie ihr Cottage allein gebaut hatte.
„Aber ich muss hier nicht für immer leben“, sagte sie und schwang Duncans Hand in ihrer. „Ich werde ein größeres, moderneres Haus für mich selbst bauen. Eines, in dem es warmes Wasser und Strom und ein richtiges Badezimmer gibt.“
„Dabei hast du meine vollste Unterstützung.“
Sie blieb stehen und deutete auf eine Stelle direkt oberhalb von ihnen. „Da.“
Er konnte sich gut ein Haus an dem Platz vorstellen, auf den sie zeigte. Es war eine große, ebene Fläche mit einem Ausblick, der an einem klaren Tag wie heute kaum zu überbieten sein dürfte. Er stieß einen leisen Pfiff aus.
„Gefällt es dir?“
„Es ist fantastisch.“
„Als ich diese Stelle sah, wusste ich, dass ich das Grundstück unbedingt haben muss. Darum habe ich es gekauft. Ich habe klein angefangen, damit ich lerne, was ich dafür brauche. Ich glaube, jetzt bin ich so weit.“
„Du willst doch wohl nicht etwa behaupten, dass du die ganze Arbeit allein machen willst?“
„Nein. Vielleicht ein bisschen. Aber ich bin jetzt darauf vorbereitet, die Arbeiten zu beaufsichtigen.“
Er fragte sich, ob er das Endergebnis jemals zu sehen bekäme. Er konnte sich das Haus vorstellen. Es würde nichts Großes oder Protziges werden. Klein genug, um behaglich zu wirken, und geräumig genug, um sich nicht eingeengt zu fühlen. Auf jeder Seite gäbe es große doppelverglaste Fenster, die dem Wind standhielten. Und Mara mit ihrem künstlerischen Geschick würde einen makellosen einfachen Grundriss entwerfen, mit einem guten Blick für die beste Mischung aus Tradition und Moderne.
„Es wird wundervoll werden“, versicherte er ihr.
„Glaubst du? Ich werde dir bei Gelegenheit meine Pläne zeigen. Vielleicht hast du noch ein paar Vorschläge.“
Er wusste nicht, wie er sie daran erinnern sollte, dass er nicht mehr lange in Druidheachd sein würde. Seine Vorschläge wären nichts wert, weil er nicht mehr hier sein würde, um zu sehen, wie sie umgesetzt wurden. Er war immer ehrlich über seine Absicht gewesen, das Hotel zu verkaufen und Schottland zu verlassen, aber im Moment hatte er keine Lust, schon wieder davon anzufangen.
Sie führte ihn über den Platz und einen Pfad entlang, den er noch nie benutzt hatte. Der Pfad wurde schmaler und führte an einem steilen Abhang vorbei, der mindestens fünfzig Fuß in die Tiefe führte, bis er schließlich zu enden schien. Neben einem riesigen Felsbrocken, der wahrscheinlich schon vor Hunderten von Jahren aus dem Berg herausgebrochen war, blieb Mara stehen. Der Felsen war mit feinen, zarten Moosen bedeckt, die teilweise blühten. Direkt über ihnen wucherten Brombeeren, und wilder Wein bedeckte den Boden. „Du musst schwören, dass du keines der Geheimnisse verrätst, von denen du hier erfährst“, sagte sie. „Du musst es mir versprechen.“
„Hältst du hier all die Männer gefangen, die sich hoffnungslos in dich verliebt
Weitere Kostenlose Bücher