Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
werden es ihm mit ziemlicher Sicherheit berichten. Bevor das geschieht, wird er jedoch einen von mir aufgesetzten Report in den Händen halten, den ich ihm durch die Kanäle der MAFEA-Gesellschaft zuspiele. Ich werde ihm mitteilen, daß ich glücklicherweise einen Arzt fand, dessen Konditionierung zerbrechlich war. Ein falscher Arzt, verstehst du? Da jedermann weiß, daß die Konditionierung der Suk-Schule nicht durchbrechbar ist, wird man diese Erklärung schon akzeptieren müssen.«
    »Ah, ich verstehe«, murmelte Rabban.
    Der Baron dachte: Ich hoffe für dich, daß du das verstehst. Und ich hoffe, du siehst ein, wie wichtig es ist, daß diese Geschichte nicht an die Öffentlichkeit dringt. Plötzlich wunderte er sich über sich selbst. Warum habe ich das getan? Warum lasse ich mich dazu hinreißen, vor diesem Narren von einem Neffen zu prahlen? Wut stieg in ihm auf. Er wurde den Verdacht nicht los, damit einen Fehler gemacht zu haben.
    »Das muß natürlich geheim bleiben«, sagte Rabban. »Ganz klare Sache.«
    Der Baron seufzte. »Ich möchte dir noch eine Anweisung für Arrakis geben, Neffe. Während der letzten Zeit, die du auf dieser Welt verbrachtest, habe ich dich ziemlich in den Zügeln gehalten. Diesmal sieht die Sache anders aus. Du wirst nur für eine Sache sorgen.«
    »Mylord?«
    »Einkünfte.«
    »Einkünfte?«
    »Kannst du dir vorstellen, Rabban, wie teuer es gewesen ist, all die Schiffe und Leute hierherzubringen, um die Atreides zu verjagen? Hast du auch nur die kleinsten Informationen darüber, wieviel die Gilde für einen Transport wie diesen verlangt?«
    »Ziemlich viel, wie?«
    »Ziemlich viel!« Der Baron streckte einen seiner fetten Arme nach Rabban aus. »Wenn du Arrakis so ausquetschst, daß der Planet uns jeden Pfennig gibt, den er in sechzig Jahren erwirtschaftet, haben wir gerade unsere Schulden bezahlt und noch nicht das geringste verdient!«
    Rabbans Mund öffnete sich, aber er sagte keinen Ton.
    »Es war kostspielig«, schnaufte der Baron. »Dieses verdammte Gildemonopol auf die Raumfahrt hätte uns ruiniert, wenn ich für einen solchen Fall nicht langjährige Vorsorgemaßnahmen ergriffen hätte. Du solltest wissen, Rabban, daß wir Schwierigkeiten zu überwinden hatten, die unvorstellbar für jeden anderen gewesen wären. Wir mußten sogar den Transport der Sardaukar bezahlen.«
    Nicht zum erstenmal in seinem Leben fragte sich der Baron, ob eines Tages der Zeitpunkt kommen würde, an dem jemand die Gilde hereinlegte. Das ganze Unternehmen war betrügerisch durch und durch. Hatten sie einen Kunden einmal in der Hand, preßten sie ihn aus wie eine Zitrone und ließen ihm gerade noch soviel, wie er brauchte, um mit seinem restlichen Geld ausstehende Gelder einzutreiben.
    Und was militärische Aktionen anbetraf, so kosteten diese die Höchstbeträge. »Gefahrenzulage«, hatte der ölige Gildenvertreter erklärt. Und für jeden Agent, den man in die Gildenbank einschleuste, schickte die Gilde sofort zwei ihrer Leute in das Unternehmen ihres Kunden.
    Unerträglich!
    »Also Einkünfte«, nickte Rabban.
    Der Baron ließ seinen Arm wieder sinken und ballte die Hand zur Faust. »Du mußt diesen Planeten auswringen! «
    »Und ich kann vorgehen, wie ich will?«
    »Du hast völlig freie Hand.«
    »Die Geschütze, die du mitgebracht hast«, sagte Rabban. »Kann ich die ...«
    »Ich nehme sie wieder mit«, entgegnete der Baron.
    »Aber du ...«
    »Du wirst Spielzeuge dieser Art nicht brauchen. Sie wurden speziell angefertigt und sind jetzt nutzlos. Wir brauchen das Metall. Du kannst sie nicht gegen einen Schild einsetzen, Rabban. Wir haben sie nur mitgebracht, weil wir sicher waren, daß niemand mit solchen Waffen rechnete. Es war vorhersehbar, daß die Männer des Herzogs sich in den Felsen verbarrikadieren würden. Also haben wir die Chance genutzt und sie dort einschließen lassen.«
    »Aber die Fremen benutzen doch gar keine Schilde.«
    »Von mir aus kannst du ein paar Lasguns haben, wenn du willst.«
    »Jawohl, Mylord. Und ansonsten habe ich freie Hand.«
    »Solange du sie dazu benutzt, diesen Planeten auszupressen, ja.«
    Rabban lächelte erfreut. »Ich verstehe vollkommen, Mylord.«
    »Du verstehst überhaupt nichts«, knurrte der Baron. »Laß uns darüber ganz im klaren sein. Was du wirklich verstehst, ist, wie du meine Befehle auszuführen hast. Ist dir überhaupt schon einmal zu Bewußtsein gekommen, Neffe, daß auf diesem Planeten fünf Millionen Menschen leben?«
    »Haben Mylord

Weitere Kostenlose Bücher