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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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versteckt aufgebaut und leiten die Luft in kühlere Bereiche hinunter, wo sie ihr die Feuchtigkeit entnehmen.
    Erneut passierten sie einen Eingang, der sich hinter ihnen schloß. Der Luftzug, der ihnen entgegenwehte, war herrlich. An der Spitze des Zuges begann Stilgar, der den Leuchtglobus noch immer trug, bergab zu gehen. Paul spürte plötzlich Stufen unter den Füßen, die sich nach links unten wandten. Das Licht beschien jetzt die Kapuzen zahlreicher Menschen, die über eine spiralförmige Treppe nach unten kletterten.
    Jessica spürte die anwachsende Spannung der Fremen in ihrer Nähe. Die beinahe bedrückende Stille zerrte an ihren Nerven.
    Die Stufen endeten, und der Trupp passierte eine weitere Tür. Der große Raum, in den sie jetzt kamen, verschluckte das Licht in Stilgars Hand fast völlig. Hoch über ihnen wölbte sich ein stark gekrümmter Felsendom.
    Paul fühlte Chanis Hand auf seinem Arm, hörte ein mattes Tröpfeln in der kühlen Luft und nahm das ehrfürchtige Schweigen der Männer wahr, die sich in einer Kathedrale befanden, in der es Wasser gab.
    Ich habe diesen Ort in einem Traum gesehen, dachte er.
    Der Gedanke war erhebend und frustrierend zugleich. Irgendwo, irgendwann in der Zukunft, würden sich fanatische Kämpferhorden ihren Weg durch das Universum brennen – in seinem Namen. Das grüne Banner der Atreides würde zu einem Symbol des Terrors werden. Wilde Legionen würden in Schlachten ziehen und dabei würde ihr Kriegsruf sein: »Muad'dib!«
    Das darf nicht sein, dachte Paul. Ich werde das verhindern müssen.
    Aber dennoch konnte er fühlen, wie es in ihm zog und zerrte, daß etwas ihn einem schrecklichen Ziel entgegensteuerte, und gleichzeitig sah er mit aller Schärfe, daß nichts in der Lage war, sich diesem Moloch zu widersetzen. Wucht und Triebkraft. Selbst wenn er in diesem Moment starb, war damit das Schicksal seiner Mutter und seiner ungeborenen Schwester nicht besiegelt. Wenn er etwas aufhalten wollte, erforderte es nicht weniger als den Tod aller, die jetzt um ihn herum versammelt waren; ihn, seine Mutter und deren ungeborene Tochter eingeschlossen.
    Paul sah sich um und registrierte, daß die Fremen nach rechts und links weitergingen, bis sie in einer Linie vor einer Felsbarriere standen. Paul beugte sich vor. Im Schein von Stilgars Lampe erkannte er eine dunkle Wasserfläche, die sich so weit in die Schatten hineinerstreckte, daß ihr anderes Ende mindestens einhundert Meter entfernt sein mußte.
    Jessica fühlte angesichts dieser Wassermenge ein trockenes Ziehen auf Wangen und Stirn. Der Wasserspiegel lag tief unter ihr, und obwohl sie die Tiefe spüren konnte, mußte sie sich zurückhalten, um nicht die Hand auszustrecken.
    Links von ihr plätscherte etwas. Als sie an der schattenhaften Linie der Fremen entlangsah, erkannte sie Stilgar und Paul neben den Wassermeistern, die gerade den Inhalt des Wassersacks durch einen Trichter schütteten. Bevor das Wasser ins Becken lief, betätigte es den Zeiger eines Meßgerätes, der genau bei der vorher angegebenen Menge stehenblieb.
    Was Wasser angeht, dachte Jessica, so messen sie es genau. Ihr fiel auf, daß auf der Innenseite des Trichters nicht der geringste Tropfen zurückblieb. Die Flüssigkeit lief an der glatten Fläche hinab, ohne den kleinsten Widerstand zu treffen. Nun wurde ihr bewußt, auf welcher Prämisse die Technologie der Fremen basierte: sie waren ganz einfach Perfektionisten.
    Sie bahnte sich einen Weg zu Stilgar; die Männer machten ihr ehrerbietig Platz. Pauls Blick sah etwas gedankenverloren aus, aber das Geheimnis dieser Wasseransammlung beschäftigte sie in diesem Augenblick weitaus mehr.
    Stilgar maß sie mit einem bedeutungsvollen Blick. »Es waren einige unter uns, die dringend Wasser brauchten«, erklärte er. »Aber dennoch wären sie nicht hierhergekommen, um welches aus diesem Becken zu schöpfen. Kannst du dir das vorstellen?«
    »Ich glaube es«, erwiderte sie.
    Stilgar schaute auf das Becken. »Wir haben hier mehr als achtunddreißig Millionen Dekaliter«, fuhr er fort. »Es ist hier vor den kleinen Bringern geschützt. Es ist versteckt und bewacht.«
    »Eine Schatzkammer«, nickte Jessica.
    Stilgar hob die Lampe, um ihr besser in die Augen blicken zu können. »Es ist weit mehr als ein Schatz. Wir besitzen Tausende solcher Höhlen, aber nur ein paar von uns kennen alle.« Er deutete mit dem Kopf zur Seite, und das Licht warf einen leuchtend roten Schatten über sein bärtiges Gesicht. »Hörst du

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