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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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würden ebenfalls Melange horten.«
    »Unsere Feinde haben einen uneinholbaren Vorsprung. Er ist zu groß, um ihn noch aufzuholen.«
    »Der Imperator«, sagte Paul. »Das beinhaltet auch die Sardaukar.«
    »Die zweifellos in der Uniform der Harkonnens auftreten werden«, fügte der Herzog hinzu, »ohne daß sie auch nur einen Funken ihres militaristischen Fanatikertums einbüßen.«
    »Ob die Fremen uns nicht gegen sie beistehen können?«
    »Hat Hawat dir von Salusa Secundus erzählt?«
    »Dem Gefängnisplaneten des Imperators? Nein.«
    »Was würdest du sagen, wenn es mehr als nur ein Gefängnisplanet wäre, Paul? Ist dir eigentlich noch nie aufgefallen, daß niemand weiß, wo diese Sardaukar herstammen?«
    »Etwa von diesem Gefängnisplaneten?«
    »Irgendwo müssen sie herkommen.«
    »Aber es heißt doch, Salusa Secundus sei ...«
    »Das ist es, was wir glauben sollen! Daß sie nichts anderes sind als besonders ausgewählte Freiwillige, die schon in jungen Jahren im Sinne des Imperators erzogen und gedrillt werden. Man hört nur selten etwas über die Trainingskader des Imperators, und überhaupt würden mit den kaiserlichen Truppen nur die Gleichgewichte erhalten. Hier stehen die Truppen des Landsraads der Hohen Häuser – dort die Sardaukar des Imperators.«
    »Aber nach allem, was man hört, soll Salusa Secundus die reinste Hölle sein!«
    »Das bezweifelt niemand, doch wenn du eine harte, gnadenlose Armee heranziehen willst – in welcher planetaren Umgebung würdest du das tun?«
    »Aber wie kann man die Loyalität solcher Männer erlangen?«
    »Es gibt eine Reihe von Methoden: etwa indem du ihnen einredest, sie stellten eine Superrasse dar, verbunden mit einer mystischen Philosophie, die durchgesetzt werden muß. Es ist durchführbar. Dies ist zu den verschiedensten Zeiten auf den unterschiedlichsten Welten möglich gewesen.«
    Paul nickte. Seine Aufmerksamkeit war ganz auf das Gesicht seines Vaters gerichtet. Irgendwie faszinierte ihn das alles.
    »Und nun stell dir Arrakis vor«, erklärte der Herzog. »Wenn du dort das Haus, die Stadt oder die Garnison verläßt, unterscheidet sich die Welt nicht mehr besonders von Salusa Secundus.«
    Mit aufgerissenen Augen sagte Paul: »Die Fremen!«
    »Sie bilden ein Potential, das kaum weniger stark und tödlich ist als das der Sardaukar. Es wird eine Menge Geduld kosten, ihnen unsere Sache zu eigen zu machen, und eine Menge Geld, sie auszurüsten. Aber die Fremen sind da ... und das Geld aus dem Gewürzhandel ebenfalls. Du verstehst jetzt sicherlich, weshalb wir nach Arrakis gehen, obwohl wir sehr wohl wissen, daß der Planet eine Falle für uns ist.«
    »Wissen die Harkonnens denn überhaupt nichts über die Fremen?«
    »Sie haben sie verachtet und sie aus ihrem Dünkel heraus wie die Tiere gejagt. Sie haben nicht einmal versucht, herauszufinden, wie viele sie sind. Aber die Politik, die die Harkonnens gegenüber den Bevölkerungen ihrer Planeten anwenden, ist uns ja nichts Neues: Nimm sie so wenig wie möglich zur Kenntnis.«
    Als der Herzog die Position wechselte, blitzten die Klammern, die den roten Falken hielten, auf. »Ist dir jetzt alles klar?«
    »Wir verhandeln also bereits mit den Fremen«, mutmaßte Paul.
    »Ich schickte ein Kommando unter der Leitung von Duncan Idaho«, erwiderte der Herzog. »Er ist ein stolzer und unbarmherziger Mann, unser Duncan, aber gleichzeitig ein Wahrheitsfanatiker. Ich nehme an, daß die Fremen ihn mögen werden. Wenn wir Glück haben, werden sie uns an ihm messen: Duncan, der Moralist.«
    »Duncan, der Moralist«, wiederholte Paul. »Und Gurney, der Tapfere.«
    »Du nennst sie bei treffenden Namen.«
    Und Paul dachte: Gurney ist einer von denen, die die Ehrwürdige Mutter meinte: ›... die Tapferkeit der Mutigen.‹
    »Gurney sagte mir, du seiest beim heutigen Kampf sehr gut gewesen«, sagte der Herzog.
    »Mir hat er das nicht gerade gesagt.«
    Der Herzog lachte laut. »Ich habe ihn angewiesen, ein wenig sparsam mit jeder Art von Lob zu sein. Er sagte, du wüßtest den Unterschied zwischen einer Schneide und einer Spitze wohl zu schätzen.«
    »Gurney sagt auch, daß es keine Kunst sei, jemanden mit der Spitze zu töten. Daß man darauf achten solle, dies auch mit der Schneide fertigzubringen.«
    »Gurney ist ein Romantiker«, brummte der Herzog. Es störte ihn ein wenig, daß das Gespräch mit seinem Sohn plötzlich beim Töten angelangt war. »Ich würde mir wünschen, daß du überhaupt niemanden töten mußt. Aber wenn

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