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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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denkt, doch werden selbst die gefährlichsten Tatsachen überschaubar, wenn man sie kennt. Aber auch wenn mein Sohn in dieser Hinsicht nichts versäumt hat, muß ich darauf achten, daß er nicht zu sehr belastet wird, denn er ist noch sehr jung.
    »Nur wenige Produkte unterliegen nicht der Kontrolle der MAFEA«, erklärte er. »Holz, Esel, Pferde, Kühe, Mist, Raubfische, Walpelz – also hauptsächlich prosaische oder sehr exotische Waren – und auch nicht der armselige Pundi-Reis von Caladan. All das wird von der Gilde transportiert, ob es sich nun um Kunstgegenstände von Ecaz oder um Maschinen von Richese oder Ix handelt. Aber all das ist nichts gegen Melange. Eine Handvoll dieses Gewürzes bringt dir auf Tupile einen Palast ein. Es ist unmöglich, dieses Gewürz in einer Fabrik herzustellen. Es muß auf Arrakis abgebaut werden, weil es einmalig ist und echte altershemmende Wirkung besitzt.«
    »Und es liegt nun unter unserer Kontrolle?«
    »Bis zu einem gewissen Grad. Wie du sicherlich weißt, leben alle Hohen Häuser praktisch nur von den Profiten, die ihnen die Gesellschaft einbringt. Und der größte Teil dieses Profits stammt aus dem Gewürzhandel der Allianz. Man kann sich leicht vorstellen, was passieren könnte, wenn dieser Handel irgendwie eingeschränkt würde.«
    »Wer genügend Melange hortet, kann daraus also das Geschäft seines Lebens machen«, sinnierte Paul. »Während die anderen erledigt wären.«
    Der Herzog empfand in diesem Augenblick das Gefühl grimmiger Befriedigung. Er blickte seinen Sohn an und stellte fest, wie einmalig treffend, wie unglaublich schnell er begriffen hatte und wie scharf seine Gedankengänge waren. Er nickte. »Und seit mehr als zwanzig Jahren tun die Harkonnens nichts anderes als Melange zu horten.«
    »Sie werden versuchen, den Gewürzabbau zum Stocken zu bringen und die Schuld daran dir in die Schuhe zu schieben.«
    »Sie haben vor, den Namen Atreides unmöglich zu machen«, erklärte der Herzog. »Bisher war unsere Stellung im Landsraad unangefochten, man sieht in mir sogar einen zukünftigen Sprecher. Und nun stell dir vor, wie all die Hohen Häuser reagieren würden, wenn es so aussieht, als würde ich ihre Profite schmälern! Schließlich kommen die an erster Stelle, und zweitens soll die Große Konvention der Teufel holen! Schließlich kann man doch nicht zulassen, daß man zum Bettler wird!« Ein verbittertes Lächeln grub sich in die Züge des Herzogs. »Wenn es wirklich hart auf hart kommt, werden sie beschäftigt in die entgegengesetzte Richtung starren.«
    »Auch dann, wenn wir mit Atomwaffen angegriffen werden?«
    »Nein, das ist ausgeschlossen. Niemand würde die Große Konvention offen brechen. Aber irgend etwas anderes, etwas, das sich im Dunkel erledigen läßt, vielleicht mit Gift ...«
    »Und warum gehen wir dann überhaupt nach Arrakis?«
    »Paul!« Die Stirn des Herzogs runzelte sich, als er seinen Sohn ansah. »Wenn man weiß, wo die Falle steht – dann ist das schon zumindest eine Möglichkeit, ihr aus dem Weg zu gehen. Es ist wie ein Kampf Mann gegen Mann, mein Sohn, nur auf einem größeren Feld. Eine Finte gegen eine Finte gegen eine Finte ... und immer so weiter. Die Aufgabe dabei ist, auf keine hereinzufallen. Da wir wissen, daß die Harkonnens Melange horten, lautet die Frage, die wir uns zu stellen haben, folgendermaßen: Wer unterstützt sie dabei? Dann wissen wir, wer unsere Feinde sind.«
    »Wer?«
    »Es gibt einige Häuser, die uns schon immer offen feindlich gegenüberstanden, aber auch solche, von denen wir dachten, sie seien unsere Freunde. Es hätte wenig Zweck, sie jetzt herausfinden zu wollen, weil es zumindest einen Feind gibt, gegen den alle anderen verblassen, und zwar niemand anderen als unseren geliebten Padischah-Imperator.«
    Mit knochentrockener Kehle versuchte Paul zu schlucken. »Könntest du nicht den Landsraad einberufen, um ...«
    »Sollte man seinem Feind sagen, daß man längst weiß, in welcher Hand er das Messer verborgen hält? Ah, Paul – wir wissen, daß er es hat und wo. Aber danach wissen wir es nicht mehr. Wenn wir den Landsraad benachrichtigen, wird dies zuerst einmal eine Wolke der Konfusion erzeugen. Natürlich würde der Imperator die Vorwürfe zurückweisen. Wer würde es dann noch wagen, ihn einer Lüge zu bezichtigen? Alles was wir erreichten, wäre ein kleiner Aufschub. Und aus welcher Richtung der nächste Angriff käme, wäre dann nicht mehr so schnell zu erfahren.«
    »Und alle anderen Häuser

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