Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
ein Mann, der würdig wäre, dein Sohn zu sein«, sagte die Prinzessin.
    Die Ehrwürdige Mutter bahnte sich einen Weg zu ihrem Herrscher, beugte sich zu ihm und flüsterte ihm etwas ins Ohr.
    »Sie plädiert für dich«, sagte Jessica zu Paul.
    Paul behielt weiterhin die blonde Prinzessin im Auge und fragte: »Es ist Irulan, die Älteste, nicht wahr?«
    »Ja.«
    Chani trat jetzt neben Paul und sagte: »Wünschst du, daß ich gehe, Muad'dib?«
    Paul sah sie kurz an und erwiderte: »Daß du gehst? Du wirst nie wieder von meiner Seite weichen.«
    »Aber es gibt keine Bindung zwischen uns«, sagte Chani.
    Paul schaute sie einen Augenblick lang stumm an und sagte schließlich: »Belüg mich nicht, meine Sihaya.« Chani schien darauf etwas erwidern zu wollen, aber Paul gab ihr, indem er einen Finger auf seine Lippen legte, zu verstehen, sie solle schweigen. »Was uns aneinanderbindet, ist untrennbar«, sagte er. »Ich möchte, daß du hierbleibst und alles aufmerksam beobachtest, damit ich dich später um Rat fragen kann.«
    Der Imperator und seine Wahrsagerin schienen noch immer in einer erregten, wenn auch unhörbaren Diskussion vertieft zu sein.
    Paul sagte zu seiner Mutter: »Sie erinnert ihn an die Abmachung, eine Bene Gesserit auf den Thron zu bringen. Und Irulan ist diejenige, die man dazu ausersehen hat.«
    »War das ihr Plan?« fragte Jessica.
    »Ist das nicht offensichtlich?« fragte Paul zurück.
    »Die Anzeichen sind kaum zu übersehen«, sagte Jessica schroff. Und fügte hinzu:
    »Aber meine Frage war ironisch gemeint. Ich sehe keinen Sinn darin, daß du versuchst, mir Dinge beizubringen, die ich einst dich gelehrt habe!«
    Paul sah sie kalt lächelnd an.
    Gurney Halleck trat neben ihn und sagte: »Ich möchte Sie noch einmal darauf hinweisen, daß sich in dieser Bande da ein Harkonnen versteckt hält, Mylord.« Er nickte in Richtung auf den dunkelhaarigen Feyd-Rautha, der sich gegen die Lanzenbarriere zu seiner Linken drückte. »Es ist der Bursche mit dem heimtückischen Gesichtsausdruck. Sie haben mir einst versprochen, daß ich ...«
    »Vielen Dank, Gurney«, erwiderte Paul.
    »Es ist der na-Baron ... das heißt, jetzt, wo der alte Baron tot ist, hat er seine Stelle eingenommen. Ich wäre schon zufrieden, wenn Sie mir gestatteten, ihn ...«
    »Bist du ihm gewachsen, Gurney?«
    »Mylord scherzen!«
    »Die Rederei zwischen der alten Hexe und ihrem Herrn hat jetzt lange genug gedauert«, sagte Paul. »Meinst du nicht auch, Mutter?«
    Jessica nickte. »In der Tat.«
    Paul rief laut: »Majestät, befindet sich in Ihren Reihen ein Harkonnen?«
    Der Imperator runzelte verächtlich die Stirn und gab Pauls Blick zurück.
    »Ich dachte, mein Gefolge stünde unter Ihrem persönlichen Schutz.«
    »Ich fragte nur aus Gründen der Information«, sagte Paul. »Ich möchte an sich nur wissen, ob dieser Harkonnen wirklich zu Ihrem Gefolge gehört – oder ob er sich dort nur aus Feigheit versteckt.«
    Der Imperator lächelte berechnend. »Wer sich in meiner Gegenwart aufhält, gehört ganz automatisch zu meinem Gefolge.«
    »Natürlich haben Sie das Wort des Herzogs Atreides«, erwiderte Paul. »Aber Muad'dib ist eine ganz andere Person. Er hat gänzlich andere Vorstellungen von dem, was ein Gefolge ist. Mein Freund Gurney Halleck wünscht diesen Harkonnen zu töten. Wenn er ...«
    »Kanly!« schrie Feyd-Rautha und drückte sich gegen die Lanzenbarriere. »Dein Vater nannte dies eine Vendetta, Atreides! Und du hast die Stirn, mich einen Feigling zu nennen, wo du dich hinter deinen Männern versteckst und einen Lakaien ausschickst, um mich niederzustrecken?«
    Die Wahrsagerin versuchte hastig, etwas in das Ohr des Imperators zu flüstern, aber er stieß sie zur Seite und fragte: »Eine Kanly, wie? Meinetwegen, aber auch dafür gelten bestimmte Regeln.«
    »Paul, sorg dafür, daß sie damit aufhören«, sagte Jessica.
    »Mylord«, warf Gurney ein. »Sie haben mir einst versprochen, daß ich ...«
    »Du hast bereits genügend Gelegenheit gehabt, dich an ihnen zu rächen«, wehrte Paul ab und kam sich vor, als sei er eine an Drähten hin- und hergerissene Puppe. Er legte seine Robe ab und reichte sie mitsamt Gürtel seiner Mutter. Dann streifte er den Destillanzug ab. Er wurde das Gefühl nicht los, als hätte das gesamte Universum auf diesen Moment gewartet.
    »Es gibt keinen Grund, das zu tun«, gab Jessica zu bedenken. »Es gibt noch andere Möglichkeiten, Paul.«
    Paul schlüpfte aus dem Destillanzug und zog das Crysmesser

Weitere Kostenlose Bücher