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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Aber das gelingt ihnen nicht. An diesem Ort sind sie genauso blind wie ich. Und er wurde sich der Zeitströme bewußt, die ihn umtosten, und der anderen Ebenen, in die er hinübergleiten konnte, wenn er nur einen falschen Schritt machte. An diesem Ort, zu dieser Zeit würde die endgültige Entscheidung über den noch ungeborenen Djihad fallen. Das Rassenbewußtsein, das ihn seiner schrecklichen Bestimmung zuführen würde, drängte zu einer Entscheidung. Das war die Ursache, die ihn den Kwisatz Haderach, den Lisan al-Gaib sein ließ. Die Menschheit hatte ihren eigenen Niedergang vorausgesehen und auf der Basis eines jahrhundertealten Planes sein Erscheinen vorausgeplant, um überleben zu können. Es war, als würden alle vergangenen Generationen in diesem Moment eins sein, in ihm, bereit, alle Barrieren zu überspringen.
    Und Paul wurde klar, wie wenig es an ihm lag, seiner Bestimmung zu entgehen. Er hatte angenommen, den Djihad verhindern zu können, doch nun wußte er, daß das unmöglich war, daß er sich bereits in ihm befand. Seine Legionen würden durch das Universum stürmen, notfalls auch ohne ihn. Alles, was sie brauchten, war die Legende, zu der er bereits geworden war. Und er hatte sie dazu gebracht, indem er ihnen gezeigt hatte, wie man selbst die Gilde besiegte, die ohne das Gewürz nicht existenzfähig war.
    Im gleichen Moment, in dem er spürte, daß er versagt hatte, sah er, daß Feyd-Rautha Harkonnen aus seiner zerfetzten Uniform schlüpfte. Er trug lediglich eine kurze Fechthose und einen Kampfgürtel.
    Wir sind am Höhepunkt angelangt, dachte Paul. Von hier aus wird sich uns die Zukunft öffnen. Die Wolken werden weichen und die Sonne unsere Glorie bescheinen. Und selbst wenn ich hier sterbe, wird man später sagen, ich hätte mein Leben geopfert, um meinen Truppen als Geistwesen voranzuschweben. Wenn ich siege, bedeutet das, daß niemand gegen Muad'dib bestehen kann.
    »Ist der Atreides fertig?« rief Feyd-Rautha, die traditionellen Worte des Kanly-Rituals benutzend.
    Paul entschloß sich, ihm in der Art der Fremen zu antworten. »Möge deine Klinge zerbrechen!«
    Er deutete auf das Kurzschwert des Imperators, das immer noch auf dem Boden lag, um seinem Gegner zu zeigen, daß er es aufheben und benutzen solle.
    Feyd-Rautha nahm die Klinge an sich, ohne Paul aus den Augen zu lassen. Eine Sekunde lang balancierte er sie in der Hand und spürte eine völlig neue Art der Erregung. Dies würde ein Kampf werden, von dem er lange geträumt hatte: eine Schlacht Mann gegen Mann und Klinge gegen Klinge – ohne daß Schilde dazwischen waren. Vor ihm lag die Möglichkeit, einen Preis zu erringen, der selten einem Menschen geboten worden war, denn natürlich würde der Imperator denjenigen, der diesen Mann tötete, hoch belohnen. Es war nicht unmöglich, daß die Belohnung aus der Hand seiner Tochter bestand – und mithin aus der Hälfte seines Throns. Und dieser bäurische, hinterwäldlerische Herzog von Arrakis war natürlich kein Gegner für einen ausgebildeten, in allen Kampftechniken und Tricks erfahrenen Harkonnen. Dieser Tölpel würde nicht einmal ahnen, daß Feyd-Rautha über mehr als nur eine Waffe verfügte.
    Laß uns sehen, wie gut du auf Gift vorbereitet bist! dachte Feyd-Rautha. Er winkte Paul mit dem Kurzschwert des Imperators zu und sagte: »Bereite dich auf deinen Tod vor, du Narr.«
    »Sollen wir kämpfen, Cousin?« fragte Paul, bewegte sich wie eine Katze vorwärts und achtete dabei sorgfältig auf das gegen ihn gerichtete Blatt. Er ging in die Knie, während das milchweiße Crysmesser in seiner Hand leuchtete.
    Sie umkreisten einander, beide barfüßig, und warteten mit zusammengekniffenen Augen auf die kleinste Öffnung in der Abwehr.
    »Wie hübsch du tanzen kannst«, spottete Feyd-Rautha.
    Er ist ein Schwätzer, dachte Paul. Also hat er noch eine Schwäche. Wenn es zu still wird, verliert er die Ruhe.
    »Hast du schon gebeichtet?« fragte Feyd-Rautha.
    Paul umkreiste ihn lautlos.
    Die Ehrwürdige Mutter im Gefolge des Imperators spürte plötzlich, wie sie zitterte. Der junge Atreides hatte den Harkonnen mit Cousin angesprochen. Das konnte nur bedeuten, daß er darüber informiert war, von wem er abstammte. Und das war verständlich, wenn er der Kwisatz Haderach war. Aber dennoch hielt das Entsetzen sie in seinen Krallen.
    Für die Zuchtpläne der Bene Gesserit konnte sich dieses Wissen wie eine Katastrophe auswirken.
    Ihr wurde bewußt, daß sie etwas von dem, was Paul gesehen hatte,

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