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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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auch wußte: daß Feyd-Rautha ihn möglicherweise tötete, aber trotzdem keinen Sieg davontrug. Ein weiterer Gedanke machte ihr zu schaffen: hier waren zwei Endprodukte einer langen genetischen Linie aufeinandergestoßen, die sich in einen Kampf auf Leben und Tod einließen. Kamen sie dabei beide ums Leben, würde nur Feyd-Rauthas Bastardtocher übrigbleiben, ein unbekanntes Baby, über das man noch nicht viel wußte, und Alia.
    »Vielleicht besitzt ihr hier nur Heidenpriester«, sagte Feyd-Rautha zynisch. »Sollte ich vielleicht die Ehrwürdige Mutter bitten, deine Seele auf die lange Reise vorzubereiten?«
    Lächelnd ging Paul nach rechts. Er war vorsichtig und hielt sich zurück. Es war besser, den richtigen Augenblick abzupassen, als sich in sinnlosem Geschwätz zu verlieren.
    Feyd-Rautha sprang vor, täuschte mit der Rechten und hielt die Waffe plötzlich in der linken Hand.
    Paul ließ sich nicht einschüchtern, sondern stellte fest, daß sein Cousin sich immer noch so bewegte, als trüge er einen Schild. Obwohl sich Feyd-Rauthas Reaktion nur um Sekundenbruchteile verzögerte, konnte man an seinen Bewegungen erkennen, daß er auch schon gegen ungeschützte Gegner vorgegangen war.
    »Ist es bei den Atreides üblich, einem Kampf auszuweichen?« fragte Feyd-Rautha hämisch.
    Paul ging unbeirrt seinen Weg weiter. Er erinnerte sich an Idahos Worte auf dem Kampfboden von Caladan: »Studiere während der ersten Minuten deinen Gegner. Natürlich verschenkst du dadurch einen Überraschungssieg, aber du findest so viel mehr über ihn heraus. Laß dir Zeit und warte auf eine sichere Chance.«
    »Vielleicht denkst du, dieser Tanz verlängert dein Leben um einige Minuten«, kommentierte Feyd-Rautha Pauls Bewegungen. »Na, wie du meinst.« Er blieb plötzlich stehen und reckte sich.
    Fürs erste hatte Paul nun genug gesehen. Feyd-Rautha bewegte sich nach links und wandte ihm die rechte Hüfte zu, als vertraue er darauf, daß der Kampfgürtel ihn beschützen werde – eine typische Reaktion für einen Mann, der es gewohnt war, unter dem Schutz eines Schildes mit zwei Messern zu kämpfen.
    Oder ... Paul zögerte. Der Gürtel ist mehr als er scheint.
    Für einen Mann, dessen Truppen an diesem Tag geschlagen worden waren, wirkte er sehr zuversichtlich.
    Feyd-Rautha bemerkte Pauls Zögern und sagte: »Warum willst du dich dem Unausweichlichen noch länger entziehen?«
    Wenn in diesem Gürtel ein Pfeil verborgen ist, dachte Paul, muß er sehr winzig sein. Es ist nicht zu erkennen, daß man den Gürtel präpariert hat.
    »Warum sagst du denn nichts?« fragte Feyd-Rautha ungeduldig.
    Paul schwieg weiterhin. Er lächelte kalt, denn jetzt hatte er gemerkt, daß sein Gegner auf dem besten Wege war, das Selbstvertrauen zu verlieren.
    »Du lachst, wie?« fragte Feyd-Rautha und ging einen halben Schritt zurück. Sofort sprang er wieder vor.
    Da Paul eine erneute Verzögerung seiner Bewegungen erwartet hatte, konnte er jetzt kaum ausweichen. Etwas fetzte über seinen linken Arm. Er fühlte einen winzigen Schmerz, und auf der Stelle wurde ihm klar, daß die vorhergegangenen Täuschungen Feyd-Rauthas lediglich Tricks gewesen waren. Täuschungen, um andere Täuschungen zu überdecken. Er war gerissener, als Paul erwartet hatte.
    »Euer Thufir Hawat hat mir einige seiner Finten gezeigt«, stieß Feyd-Rautha hervor. »Allerdings war ich es meist, der dabei Blut ließ. Zu schade, daß der alte Narr jetzt nicht mehr sehen kann, was er mir beigebracht hat.«
    Paul erinnerte sich an etwas, das Duncan Idaho gesagt hatte: »Achte nur auf das, was während des Kampfes geschieht. Auf diese Weise wirst du die wenigsten unliebsamen Überraschungen erleben.«
    Erneut umkreisten sie sich, geduckt und vorsichtig.
    Paul stellte fest, daß Feyd-Rautha wieder selbstsicherer wurde und wunderte sich. Bedeutete der kleine Kratzer für seinen Gegner so viel? Höchstens dann, wenn die Spitze vergiftet gewesen war! Aber wie war das möglich? Immerhin hatten seine eigenen Leute die Waffe auf Gifte untersucht, bevor sie sie Feyd-Rautha ausgehändigt hatten. Um irgend etwas zu übersehen, waren sie zu gut ausgebildet.
    »Die Frau, mit der du da eben gesprochen hast«, begann Feyd-Rautha einen erneuten Monolog. »Ich meine diese Kleine. Bedeutet sie etwas für dich? Ist sie vielleicht dein Liebchen? Ich bin sicher, daß sie auch meine speziellen Wünsche erfüllen wird.«
    Paul sagte nichts. Statt dessen konzentrierten sich seine Sinne auf die kleine Wunde, die sein

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