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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Gegner ihm versetzt hatte. Er stellte fest, daß es sich um eine betäubende Substanz handelte, die sein Körper sofort entgiftete. Dennoch blieben die Zweifel in ihm, denn es war ihnen gelungen, die Klinge mit irgendeinem Mittel zu benetzen. Ein Betäubungsmittel. Es war zu schwach, um von einem Giftschnüffler aufgespürt zu werden, aber stark genug, die Muskulatur eines Menschen zu beeinflussen. Seine Gegner verfolgten also immer noch irgendwelche obskuren Pläne, um ihre Niederlage durch Verrat nachträglich in einen Sieg umzumünzen.
    Wieder sprang Feyd-Rautha vor.
    Paul, der das Lächeln auf seinem Gesicht gefrieren ließ, um den Eindruck zu erwecken, das Betäubungsmittel habe seine Wirkung bereits getan, sprang im letzten Moment zur Seite und stieß dann unerwartet zu.
    Feyd-Rautha duckte sich, sprang entsetzt zurück, wechselte die Klinge in die andere Hand und starrte mit bleichem Gesicht auf die Wunde, die Paul ihm mit einem blitzschnellen Hieb beigebracht hatte.
    Jetzt soll er anfangen zu zweifeln, dachte Paul. Er soll ruhig glauben, mein Messer sei vergiftet gewesen.
    »Verrat!« schrie Feyd-Rautha. »Er hat mich vergiftet! Ich fühle Gift in meinem Arm!«
    Paul brach sein Schweigen und fügte hinzu: »Nur ein bißchen Säure als Dank für das Betäubungsmittel auf der Klinge des Imperators.«
    Feyd-Rautha sah Pauls Lächeln und hob erneut das Kurzschwert. Seine Augen leuchteten voller Haß.
    Paul hob das Crysmesser und begann wieder mit der langsamen Umkreisung seines Gegenspielers.
    Feyd-Rautha griff nun wieder an, riß das Kurzschwert hoch und wurde zurückgeworfen. Paul drang gegen ihn vor. Sie täuschten einander mehrfach und mußten sich schließlich wieder trennen.
    Paul, der damit rechnete, daß der vergiftete Pfeil aus Feyd-Rauthas rechter Hüfte hervorschnellen würde, zwang seinen Gegner dazu, ihm die rechte Seite zuzuwenden. Jede Sekunde erwartete er ein Ende des Kampfes, und beinahe wäre ihm fast die winzige Spitze entgangen, hätte Feyd-Rautha sich nicht durch ein plötzliches Vernachlässigen seiner Anstrengung selbst verraten. Die Nadel verfehlte ihn nur um Haaresbreite.
    Aus der linken Hüfte!
    Sie begehen einen Verrat nach dem anderen, dachte Paul und setzte seine unter der Bene-Gesserit-Ausbildung geschulten Muskeln ein, bevor Feyd-Rautha seinen Trick wiederholen konnte. Da er gleichzeitig der Nadel ausweichen mußte, verlor er den Boden unter den Füßen und stürzte. Feyd-Rautha lag plötzlich auf ihm.
    »Du hast also das kleine Ding an meiner Hüfte gesehen«, flüsterte Feyd-Rautha. »Du weißt, daß damit dein Schicksal besiegelt ist, Narr.« Er bewegte sich leicht, um die Nadel näher an ihn heranzubringen. »Deine Muskeln werden erschlaffen, und den Rest besorge ich mit dem Messer. Und niemand wird es je erfahren!«
    Paul hörte die lautlosen Schreie, die seinem Bewußtsein zusetzten. Es schien, als hätten sich alle seine Vorfahren in ihm versammelt, um ihn dazu zu bewegen, das geheime Wort auszusprechen, das Feyd-Rautha Einhalt gebieten würde und ihn selbst retten.
    »Ich werde es nicht sagen«, keuchte er.
    Feyd-Rautha starrte ihn überrascht an. Es war genug für Paul, um herauszufinden, wie er sich seines Gegners entledigen konnte. Mit einem gewaltigen Schwung warf er sich zur Seite, rollte Feyd-Rautha von sich und stürzte sich auf ihn, sorgfältig darauf achtend, daß die Nadel nicht in seine Richtung zeigte.
    Paul befreite seinen rechten Arm, riß das Crysmesser hoch und stieß zu. Feyd-Rautha ächzte und fiel in sich zusammen. Die Seite, die die versteckte Nadel verbarg, deutete zu Boden.
    Schweratmend stieß Paul sich vom Boden ab und kam wieder auf die Füße. Über die Leiche Feyd-Rauthas gebeugt, die Klinge in der Hand, richtete er seinen Blick langsam auf den Imperator.
    »Majestät«, sagte er, »Ihre Truppe hat erneut einen Mann verloren. Wollen wir jetzt nicht zu einer vernünftigeren Verhandlungsweise übergehen? Sollten wir jetzt nicht über das Unerläßliche zu sprechen beginnen? Ihre Tochter wird mit mir verheiratet werden, und damit öffnet sich der Thron für die Atreides.«
    Der Imperator wandte sich um und schaute Graf Fenring an. Der Graf wich seinem Blick nicht aus. Er verstand auch ohne Worte, was der Imperator von ihm verlangte.
    Erledige diesen Aufrührer für mich, sagte der Blick des Imperators. Ich weiß zwar, daß er jung und erfolgversprechend ist – aber er ist gleichzeitig ermüdet von seinem Kampf und stellt nun für niemanden mehr einen

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