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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Schlappe erleiden. Und wie sollte der Baron in der Lage sein, sich darüber zu beschweren, wo er nicht einmal offen zugeben darf, daß er diese Lagerhäuser besitzt?«
    Hawat schüttelte den Kopf. »Das kostet uns zu viele Leute.«
    »Dann setzen wir Idahos Männer ein. Möglicherweise würde es sogar einer ganzen Reihe von Fremen gefallen, Arrakis mal von oben zu sehen. Ein Überfall auf Giedi Primus – solche Manöver können sich als gute Möglichkeiten der Ablenkung erweisen, Thufir.«
    »Wie Sie wünschen, Mylord.« Als Hawat sich abwandte, erkannte der Herzog Nervosität in dem alten Mann. Er dachte: Möglicherweise glaubt er, ich mißtraue ihm. Er sollte ahnen, daß ich vor Verrätern gewarnt wurde. Nun – am besten, ich beruhige ihn gleich.
    »Thufir«, begann er, »da du einer der wenigen bist, denen ich völlig vertrauen kann, will ich dir sagen, daß es auch noch ein anderes Problem gibt, über das wir reden müssen. Wir wissen beide, daß wir ständig auf der Lauer liegen müssen, um zu verhindern, daß unsere Streitkräfte von Verrätern unterwandert werden ... Ich habe zwei neue Mitteilungen erhalten.«
    Hawat drehte sich um und starrte ihn an.
    Und Leto wiederholte die Geschichten, die Paul ihm erzählt hatte.
    Anstatt zu einer intensiven Mentat-Konzentration zu führen, schienen die Neuigkeiten Hawat eher noch nervöser zu machen.
    Leto beobachtete den alten Mann nachdenklich und sagte schließlich: »Du verbirgst etwas vor mir, alter Freund. Und das ist mir bereits während der Stabskonferenz aufgefallen. Was ist es, daß du vor der Versammlung nicht davon sprechen wolltest?«
    Hawats saphogefärbte Lippen formten sich zu einem schmalen Strich, an dessen Rändern die Falten des Alters nur um so mehr hervorstachen. Sie bewegten sich kaum, als er erwiderte: »Mylord – ich weiß nicht, wie ich es ausdrücken soll.«
    »Wir haben bereits so oft füreinander den Kopf hingehalten, Thufir«, entgegnete der Herzog, »daß es zwischen uns eigentlich keine verbalen Probleme mehr geben sollte.«
    Hawat starrte ihn an und dachte dabei: So mag ich ihn am liebsten. Dies ist der Mann von Ehre, der meine völlige Loyalität anerkennt. Aber – wie kann ich ihm Schmerzen zufügen?
    »Nun?« verlangte Leto.
    Hawat zuckte mit den Achseln. »Es handelt sich um ein Bruchstück einer Nachricht, die wir einem Kurier der Harkonnens abnahmen. Die Botschaft war an einen Agenten namens Pardee gerichtet. Wir haben gute Gründe, anzunehmen, daß Pardee der Leiter aller subversiven Agenten der Harkonnens auf Arrakis war. Und die Botschaft selbst – entweder hat sie gar keine oder riesengroße Auswirkungen. Sie läßt sich auf verschiedene Weise interpretieren.«
    »Und was ist ihr genauer Inhalt?«
    »Es ist nur ein Bruchstück, Mylord. Nicht vollständig. Sie war auf einem minimischen Film, der sich in der üblichen Vernichtungskapsel befand. Es gelang uns, die bereits aktiv werdende Säure zu stoppen, aber was übrig blieb, war nur ein Fetzen. Doch er ist, nun ja, sehr unterschwellig.«
    »Tatsächlich?«
    Hawat biß sich auf die Lippen. »Der Text lautet: ›...eto wird niemals vermuten, daß der tödliche Schlag von einer geliebten Hand ausgeführt wird. Allein diese Erkenntnis wird ihn zerstören.‹ Die Botschaft trug das Siegel des Barons. Ich habe es selbst gesehen.«
    »Diese Schlußfolgerung ergibt sich ganz automatisch«, erwiderte der Herzog. Seine Stimme war plötzlich von eisiger Kälte.
    »Ich hätte mir lieber einen Arm abgeschnitten, als Ihnen weh zu tun«, sagte Hawat. »Mylord, was ist, wenn ...«
    »Lady Jessica«, sagte Leto und fühlte, wie die Wut ihn überspülte. »Konntet ihr nicht auch den Rest der Nachricht aus diesem Pardee herausprügeln?«
    »Leider lebte Pardee schon nicht mehr, als wir diesen Kurier aufbrachten. Und der Kurier – das steht fest – wußte überhaupt nicht, welchen Text er transportierte.«
    »Ich verstehe.«
    Kopfschüttelnd dachte Leto: Welch eine schmutzige Intrige! Natürlich ist kein Wort davon wahr. Ich kenne doch meine Frau!
    »Mylord, wenn ...«
    »Nein!« bellte der Herzog. »Das muß ganz einfach ein Mißverständnis sein!«
    »Aber wir können es dennoch nicht ignorieren, Mylord.«
    »Sie gehört seit sechzehn Jahren zu mir! In diesen Jahren hätte sie zahllose Möglichkeiten gehabt, um mich ... Du selbst hast damals die Schule und Jessica überprüft!«
    Hawat erwiderte bitter: »Manchmal entgeht auch mir etwas, Mylord.«
    »Und ich sage dir, daß das unmöglich

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