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Dune 01: Der Wüstenplanet

Dune 01: Der Wüstenplanet

Titel: Dune 01: Der Wüstenplanet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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ist! Die Harkonnens haben vor, die gesamte Familie Atreides auszulöschen, und das bedeutet, daß sie es auch auf Paul abgesehen haben. Sie haben es bereits einmal versucht. Hältst du es für möglich, daß eine Frau gegen ihren eigenen Sohn konspiriert?«
    »Vielleicht konspiriert sie gar nicht gegen ihren Sohn. Und das, was gestern geschah, könnte eine geschickte Täuschung gewesen sein.«
    »Ausgeschlossen.«
    »Sire, es ist ihr untersagt, ihre Abstammung zu erfahren. – Aber was könnte geschehen, wenn sie es doch herausgefunden hat? Wenn sie zum Beispiel ... eine Waise wäre, deren Eltern einem Atreides zum Opfer fielen?«
    »Dann hätte sie schon viel früher gehandelt. Etwas Gift in ein Getränk ... ein Stilett zwischen die Rippen. Wer hätte eine bessere Möglichkeit gehabt als sie?«
    »Die Harkonnens wollen Sie vernichten, Mylord, nicht einfach nur töten. Bei einer Kanly gibt es große Variationsmöglichkeiten. Und man plant möglicherweise ein Kunstwerk in der Ausführung dieser Morde.«
    Die Schultern des Herzogs sanken herab. Er schloß die Augen und sah plötzlich alt und müde aus. Es kann nicht sein, dachte er. Diese Frau hat ihr Herz für mich geöffnet.
    »Welchen besseren Weg zu meiner Vernichtung könnte es geben, als mich auf die Frau zu hetzen, die ich liebe?« fragte er.
    »Das ist auch eine von den Interpretationen, die ich bereits berücksichtigt habe«, erwiderte Hawat. »Und doch ...«
    Der Herzog öffnete die Augen, musterte Hawat und dachte: Es ist nur richtig, wenn er mißtrauisch ist. Das Mißtrauen ist seine Aufgabe, nicht die meine. Wenn ich den Eindruck erwecke, dies zu glauben, macht ihn das vielleicht unvorsichtig.
    »Was schlägst du also vor?« flüsterte er.
    »Für den Augenblick lediglich eine völlige Überwachung, Mylord. Ich werde dafür sorgen, daß die Beschattung unauffällig vor sich geht. Idaho wäre genau der richtige Mann für diese Aufgabe. Vielleicht können wir erreichen, daß er in einer Woche wieder zurück ist. In seiner Gruppe befindet sich ein junger Mann in Ausbildung, der geradezu ideal als Ersatzmann für ihn einspringen könnte – bei den Fremen. Er besitzt das nötige diplomatische Fingerspitzengefühl.«
    »Unsere Stellung bei den Fremen darf nicht darunter leiden«, gab der Herzog zu.
    »Das wird sie nicht, Sire.«
    »Und was wird mit Paul?«
    »Vielleicht könnte sich Dr. Yueh mit ihm beschäftigen.«
    Leto wandte Hawat den Rücken zu. »Ich überlasse das dir.«
    »Ich werde auf jeden Fall diskret zu Werke gehen, Mylord.«
    Zumindest darauf kann ich zählen, dachte Leto. Laut sagte er: »Ich mache jetzt einen Spaziergang. Wenn du mich brauchst, ich bin nicht weit vom Tower entfernt. Die Wache kann ...«
    »Mylord, bevor Sie gehen, möchte ich Ihnen noch einen Filmclip zeigen, den Sie lesen sollten. Es handelt sich um eine erste Einschätzung der Fremen-Religion. Sie werden sich daran erinnern, daß Sie mir den Auftrag gaben, darüber einen Bericht zusammenzustellen.«
    Der Herzog blieb stehen und sagte, ohne sich umzuwenden: »Hat das nicht etwas Zeit?«
    »Natürlich hat es das, Mylord. Aber Sie fragten danach, was die Leute riefen, als wir nach Arrakeen kamen. Sie riefen ›Mahdi‹ und sie meinten damit den jungen Herrn. Als sie ...«
    »Paul?«
    »Ja, Mylord. Es existiert eine Legende auf Arrakis, eine Prophezeiung, nach der eines Tages ein Führer zu ihnen kommen wird, das Kind einer Bene Gesserit. Er soll sie in die Freiheit führen. Die Prophezeiung ähnelt der bekannten Messiaslegende.«
    »Sie glauben, Paul sei ...«
    »Sie hoffen es nur, Mylord.« Hawat reichte ihm den Clip.
    Der Herzog nahm ihn und steckte ihn in die Tasche. »Ich werde es mir später ansehen.«
    »Selbstverständlich, Mylord.«
    »Jetzt brauche ich erst etwas Zeit zum – Nachdenken.«
    »Ja, Mylord.«
    Der Herzog tat einen tiefen Atemzug, der beinahe wie ein Seufzer klang, und ging hinaus. Er hielt sich nach rechts, legte die Hände hinter dem Rücken zusammen und schritt langsam den Korridor entlang und achtete kaum darauf, wohin er lief. Er ging vorbei an Korridoren, Treppen und Sälen und an Männern, die bei seinem Auftauchen salutierten.
    Irgendwann kam er in den Konferenzsaal zurück, wo er Paul auf einigen zusammengestellten Stühlen schlafend fand, zugedeckt mit der Jacke eines Bewachers. Unter seinem Kopf lag ein Sturmgepäck. Der Herzog durchquerte den Raum und ging auf den Balkon hinaus, von dem aus er das gesamte Landefeld überblicken konnte. Ein auf

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