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Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten

Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02: Der Herr des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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fuhr sie fort: »Sie schenkt ihm keinen Erben, weil ich ihr heimlich ein empfängnisverhütendes Mittel verabfolge. Wollten Sie das von mir hören?«
    »Ich möchte nicht in Ihrer Haut stecken, wenn der Herrscher das entdeckt«, sagte Edric lächelnd.
    »Ich habe Lügen vorbereitet«, erwiderte Irulan wegwerfend. »Er mag ein Gespür für Wahrheit haben, aber manche Lügen sind leichter zu glauben als die Wahrheit. Übrigens genieße ich Pauls Vertrauen. Ich sitze in seinem Rat.«
    »Hat er Ihnen in den letzten zwölf Jahren auch nur die geringste Wärme gezeigt?« fragte Edric.
    Irulan schüttelte den Kopf.
    »Sehen Sie?« fuhr Edric fort. »Er hat Ihren Vater abgesetzt, Sie geheiratet, um seinen Thronanspruch zu sichern, aber er hat Sie nie zur Herrscherin gekrönt.«
    »Edric versucht, Emotionen zu mobilisieren«, bemerkte Scytale. »Ist das nicht interessant? Haben Sie nicht den Eindruck, daß Edric in unserer Verschwörung zu großen Einfluß hat?«
    »Er wünscht nur, daß sie sich wirklich engagiert«, schnarrte die Ehrwürdige Mutter. »Es sollte keine Ränke und Eifersüchteleien zwischen uns geben.«
    Irulan hatte die Hände in die Ärmel ihres Pelzmantels gesteckt und stand in Gedanken versunken. Wahrscheinlich, dachte Scytale zynisch, überlegte sie, was für einen Plan die Verschwörer ausgeheckt haben mochten, um sich vor ihr zu schützen.
    »Prinzessin«, fing Edric wieder an, »Sie sind bereits eine von uns, keine Angst. Spionieren Sie nicht schon jetzt für Ihre Bene Gesserit-Oberinnen im Palast und anderswo?«
    »Paul weiß, daß ich meinen Vorgesetzten Meldungen mache«, sagte sie.
    »Aber liefern Sie ihnen nicht Propagandamaterial gegen Ihren Herrscher?« fragte Edric.
    Sie ging nicht auf die Frage ein, sondern sagte kühl: »Sie haben mich noch nicht überzeugt, daß wir den Herrscher schlagen können.«
    »Wir wären froh, wenn wir selbst davon überzeugt wären«, sagte Scytale.
    »Wohin wir uns auch wenden«, sagte Irulan, »sehen wir uns mit seiner Macht konfrontiert. Er ist der Mann mit dem zweiten Gesicht, dessen Bewußtsein an verschiedenen Orten zugleich sein kann. Er ist der Mahdi, dessen Launen seinen Missionaren und Glaubenskämpfern Befehl sind. Er ist der Mentat, dessen Gedächtnis besser und dessen Logik unangreifbarer ist als die der alten Computer. Er ist der Muad'dib, die höchste Autorität der halbwilden Fremen, deren Legionen ganze Planeten entvölkern. Er hat die Fähigkeit, visionäre Blicke in die Zukunft zu tun – und schließlich besitzt er jene Genkombination, die wir Bene Gesserit seit langem gesucht ...«
    »Wir kennen seine Eigenschaften«, unterbrach die Ehrwürdige Mutter, »und wir wissen auch, daß seine Schwester Alia diese Genkombination ebenfalls besitzt. Aber sie sind nur Menschen, er und sie. Also haben sie Schwächen.«
    »Aber wo liegen diese menschlichen Schwächen?« fragte Scytale. »Sollen wir sie auf dem religiösen Sektor suchen? Können seine Priester gegen ihn aufgewiegelt werden? Auf die Autorität des Landsraads ist nicht mehr zu bauen; seit die Hohen Häuser entmachtet sind, ist ihr gemeinsames Instrument zu einem Debattierklub hilfloser alter Herren herabgesunken, und alle Welt weiß es. Mehr als moralische Unterstützung werden wir dort nicht erhalten.«
    »Ich schlage die MAFEA * vor«, sagte Edric. »Geschäft ist Geschäft, und Geschäft ist, wo Profit winkt.«
    »Die MAFEA hat nie höhere Profite gemacht als jetzt«, widersprach Scytale. »Womit könnten wir sie locken? Und vergessen wir nicht, daß der Herrscher selbst maßgeblich an der Gesellschaft beteiligt ist und seine Vertrauensleute in Vorstand und Aufsichtsrat sitzen hat. Nein, da sehe ich keinen Weg.«
    »Vielleicht können wir seine Mutter zu unserem Werkzeug machen«, meinte Edric. »Soviel ich weiß, verläßt sie Caladan nie, aber sie steht mit ihrem Sohn in regelmäßiger Verbindung.«
    »Die verräterische Hündin«, sagte die Mohiam. »Ich würde mir am liebsten die Hände abhacken, die sie angeleitet haben.«
    »Unsere Verschwörung bedarf eines Hebels«, stellte Scytale fest.
    »Wir sind mehr als Verschwörer«, versetzte die Ehrwürdige Mutter.
    »Richtig«, sagte Scytale. »Wir sind energisch, und wir lernen rasch. Das macht uns zur einzigen wahren Hoffnung.« Er sprach im Ton absoluter Überzeugung, die allerdings einen Beigeschmack subtiler Ironie hatte. Nur die Ehrwürdige Mutter schien es zu merken, und sie fragte ihn geradeheraus: »Wie das?«
    Bevor er antworten

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