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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zugezogenen Vorhängen abhalten. Herzog Leto Atreides hatte ebenso wie der Alte Herzog vor ihm begriffen, wie machtvoll und notwendig Ablenkungen sowie die Zurschaustellung von Furchtlosigkeit waren. »Brot und Spiele« hatten die alten Römer es genannt.
    Ihr Mitgefühl gehörte Alia, und sie wünschte der jungen Frau alles Gute an ihrem Hochzeitstag. »Sie ist meine Tochter«, flüsterte sie mit Nachdruck bei sich. Jessica betete, dass diese Zeremonie im Gegensatz zu den anderen ohne Unterbrechungen oder Katastrophen ablief und dass Alia und Duncan tatsächlich zusammen glücklich sein konnten.
    Es war an der Zeit, dass so etwas in der Atreides-Familie vorkam.
     
    Außer Sichtweite stand Alia nackt auf dem Balkon eines Palastanbaus am anderen Ende der Stadt. Die Sonne ging am Horizont unter und warf lange Schatten über die Felsstufen. Auf dem Sand unter ihr tanzten und sangen junge Fremen-Frauen, deren offenes Haar ungezähmt flatterte. Der traditionelle Hochzeitstanz war im Gange.
    Hinter ihr lag Duncan Idaho auf dem Bett, das sie seit kurzem teilten. Sie hatten sich gerade geliebt, in einer leidenschaftlichen Verausgabung ihrer angespannten Energien, während sie ungeduldig darauf warteten, dass die Zeremonie begann. Duncan war ihr erster körperlicher Liebhaber, obwohl sie sich in tieferen Gedächtnisschichten an viele andere erinnerte.
    Den ganzen Tag lang hatten sich Zuschauermengen am Stadtrand versammelt und waren auf den Sand hinausgetröpfelt. Verkäufer schlängelten sich durchs Gewimmel und boten Andenken feil, die die Gesichter von Braut und Bräutigam trugen, und Alias Regierung war an allem prozentual beteiligt.
    Mehrere Zuschauertribünen waren für die anwesenden Würdenträger der verschiedenen Häuser, der MAFEA, des Landsraads, der Raumgilde, der Bene Gesserit und des Qizarats aufgestellt. Jede bedeutsame Persönlichkeit würde ihr eigenes Andenken erhalten, mit Inschrift und Zertifikat.
    Als Schwester des Muad'dib und als Regentin des Imperiums hatte Alia ihre Hochzeit so gestaltet, dass sie fremenitische und imperiale Elemente in sich vereinigte. Sie war mit Duncan noch einmal die genaue Kombination der Gelübde beider Traditionen durchgegangen. Weit draußen im Dünenmeer würden sie unter dem Licht des Doppelmonds vermählt werden – so würden die Menschen es zumindest sehen und hören. Ihre Vorbereitungen würden eine perfekte Illusion schaffen.
    Links vom Bett stand eine Schwarzplaz-Kammer mit versiegelter Tür – eine der neuen technischen Entwicklungen, die die Ixianische Föderation ihr vor kurzem übergeben hatte, in der Hoffnung, sich ihre Gunst zurückzuerkaufen. Wegen der üblichen Todesdrohungen, die sie umgaben, griff Alia zunehmend auf technische Sicherheitsvorkehrungen zurück.
    Ihre Mutter und Gurney hatten Isbars Plan vereitelt, sie bei der Hochzeit zu töten. Alia wusste von den tödlichen Verschwörungen, die um Paul herum aus dem Boden geschossen waren. Und Irulan hatte ihr einmal Geschichten über die zahllosen geheimen Pläne, Kabalen und Mordanschläge erzählt, mit denen Shaddam IV. auf Kaitain konfrontiert worden war. Was treibt die Menschen dazu, unausweichlich Hass auf ihre Anführer zu entwickeln?
    Erst gestern hatten Qizara-Sicherheitstruppen einen Verrückten in den Straßen festgenommen, der gerufen hatte, dass es sich bei der Hochzeit um eine »unheilige Allianz einer Bene-Gesserit-Abscheulichkeit und eines Tleilaxu-Ghola« handelte. Beim Verhör hatte der Mann andere belastet und glaubhafte Hinweise geliefert, dass es weitergehende Pläne gab, Alia und Duncan zu schaden. Doch der Mann selbst war ein unfähiger Narr gewesen, der zu keinem Zeitpunkt eine große Bedrohung dargestellt hatte.
    Sie machte sich mehr Sorgen wegen der leisen, gut verborgenen Pläne, wegen der Verschwörer, die nicht so dumm waren, ihre Wut in den Straßen Arrakeens herauszuschreien. Gerne hätte sie Bronso von Ix die Schuld an all diesen Bedrohungen gegeben, doch sie war nie sein Ziel gewesen, während sehr viele andere ihr sehr wohl Ablehnung entgegenbrachten. Doch für ihre Zwecke bildete Bronso einen praktischen Fokus, und sie konnte seine Bekanntheit nutzen, um den Spieß umzudrehen und einen Rückschlag gegen die Regimekritiker auszulösen. Sie hatte bereits Schritte unternommen, um die Situation auszunutzen, und schrieb heimlich an ihrem eigenen gefälschten »Manifest«, das unmittelbar nach der Hochzeit unter Bronsos Namen verbreitet werden sollte.
    Anpassungsfähigkeit war

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