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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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»Wir sind besorgt über Muad'dib und seine gefährlichen Entscheidungen. Wir fürchten die Personen, die ihn vielleicht beraten.«
    Jessica runzelte die Stirn. Wie jeder mächtige Anführer hatte Paul zahlreiche Leute, die ihn beraten konnten, manche gut und manche schlecht. Das selbstsüchtige Qizarat bemühte sich, seine Macht und seinen Einfluss auszuweiten, insbesondere dieser Korba, aber Pauls andere Ratgeber waren vertrauenswürdig und gewissenhaft. Stilgar, Chani, sogar Irulan ...
    Harishka wies mit einem dünnen, faltigen Arm auf die Ärztin an ihrer Seite, worauf diese sich zu Wort meldete. »Ich bin Schwester Aver Yosha. Ich gehörte zu denen, die sich um die erste Frau Shaddams gekümmert haben, die Kwisatz-Mutter Anirul, nachdem die Stimmen in ihrem Innern sie überwältigt hatten.«
    »Aniruls Geschichte ist mir bestens bekannt. Ich war dabei. Inwiefern ist das jetzt von Bedeutung?«
    »Es erinnert uns an die Gefahr, dass wir den inneren Stimmen zum Opfer fallen können.« Harishkas Augen verengten sich noch weiter. »Die Versuchung, diesem uralten Wissen zu lauschen, ist oft unwiderstehlich.« Mehrere Schwestern rutschten unbehaglich auf ihren Plätzen herum. Genino zog eine Sandale aus und beugte sich vor, um offenbar eine wunde Stelle an ihrem Fuß zu massieren. »Für Ehrwürdige Mütter verläuft die Linie innerer Vorfahren nur über die weibliche Seite, aber Ihr Sohn Paul unterliegt keinen solchen Beschränkungen. Er sieht sowohl in seine weibliche als auch in seine männliche Vergangenheit.«
    »Er ist der Kwisatz Haderach, wie die Schwesternschaft selbst eingeräumt hat.«
    Mohiam räusperte sich und meldete sich das erste Mal zu Wort. »Aber er hat keine der Vorbereitungen und Vorsichtsmaßnahmen durchlaufen, die wir beisteuern wollten. Er ist gefährlich. Wir haben den Verdacht, dass er auf Ratschläge hört, die zur Vernichtung der menschlichen Spezies führen könnten. Von korrupten Vorfahren aus seiner Vergangenheit. Wäre es möglich, dass Paul Muad'dib den größten Diktatoren der Menschheitsgeschichte zuhört?«
    Harishka fügte hinzu: »Sie kennen all die offensichtlichen Namen. Führt er in seinem Geist Gespräche mit Dschingis Khan, Keeltar dem Ubertat oder Adolf Hitler? Nimmt er private Ratschläge von Agamemnon an, der bekanntlich ein Vorfahr der Atreides ist? Oder von ... anderen?«
    Jessica runzelte die Stirn. Sie glättete ihre Züge, um jedes offensichtliche Zeichen von Überraschung oder Sorge zu beseitigen. Erinnerte man sie unterschwellig daran, dass Baron Wladimir Harkonnen sein Großvater war? »Paul würde niemals etwas derart Dummes tun«, sagte sie, ohne wirklich davon überzeugt zu sein. »Außerdem können die Weitergehenden Erinnerungen nicht willentlich durchsucht werden wie Karteikarten in einem Aktenschrank. Jede Bene Gesserit weiß das. Die Stimmen müssen aus freiem Willen zu einem kommen.«
    »Gilt das auch für den Kwisatz Haderach?«, fragte Mohiam.
    Jetzt wurde Jessica wütend. »Wollen Sie andeuten, dass Paul von inneren Stimmen besessen ist?« Sie wollte diese Möglichkeit nicht in Betracht ziehen, aber der Gedanke war nicht abwegig. Paul selbst hatte einen ähnlichen Makel vermuten lassen, als er sie unmittelbar nach der Schlacht von Arrakeen angefahren hatte. »Wie würde es dir gefallen, Milliarden und Abermilliarden von Leben zu leben? Wie kann man sagen, was Unbarmherzigkeit ist, ehe man nicht alle Tiefen der Grausamkeit und des Mitleids ausgelotet hat?«
    Die Mutter Oberin zuckte hochmütig mit den Schultern. »Wir geben nur zu bedenken, dass Besessenheit eine Möglichkeit ist. Sie könnte einige seiner extremen und unorthodoxen Maßnahmen erklären.«
    Jessica blieb standhaft, genau wie sie sich Shaddam und Fenring gegenüber verhalten hatte, als sie sie beim Bankett auf Salusa Secundus gedrängt hatten, Pauls Verhalten zu erklären. »Mein Sohn ist stark genug, um seine eigenen Entscheidungen zu treffen.«
    »Aber kann irgendjemand den ständigen Druck so vieler innerer Stimmen überleben, deren Ziele sich völlig von denen der Lebenden unterscheiden? Vielleicht ist er eine Abscheulichkeit, genau wie Mutter Mohiam es steif und fest von seiner Schwester behauptet.«
    Jessica ballte die Hände im Schoß und überraschte die anderen Frauen dann mit einem Lachen. »Da haben Sie es – die übliche Antwort der Bene Gesserit auf alles, was Ihnen nicht gefällt. Abscheulichkeit!« Jetzt, wo sie ihre Schwäche identifiziert hatte, fand Jessica die

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