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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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leisten, unter beträchtlicher Gefahr für sein Leben. Er wird die Worte niederschreiben, die niemand sonst zu sagen wagt, und die Menschen werden darüber reden. Sie werden mehr und mehr reden, und sie werden nachdenken .«
    »Ach ja, und seine Fanatiker werden nach meinem Blut schreien«, bemerkte Bronso.
    Pauls Miene zeigte die Entschlossenheit, mit der er ein Imperium gestürzt und fanatische Truppen auf Hunderte von Welten geschickt hatte. »Sei es durch meine Bestimmung oder das Schicksal, Mutter – du kannst es nennen, wie du willst –, jedenfalls musste ich feststellen, dass ich unfähig war, den Djihad aufzuhalten. In meinen Vorahnungen sah ich entsetzliche Aspekte meiner Zukunft, doch ich konnte sie nicht verhindern. Mein Vater hat sich in ähnlicher Weise als Gefangener seiner eigenen Bestimmung erkannt. Er wusste, dass Arrakis eine Falle seiner Feinde war, aber er wusste auch, dass er das Spiel mitmachen und versuchen musste, als Sieger daraus hervorzugehen. Auch ich kenne meine Bestimmung – und sie ist nicht ruhmreich. Vielleicht ist das der Höhepunkt des Fluchs der Atreides.« Seine Stimme versiegte, und er blickte Jessica aus tiefblauen Augen an. »Gibt es nicht ein Bene-Gesserit-Sprichwort? ›Es ist Brauch, dass Propheten unter Gewalteinwirkung sterben.‹«
    »Sag das nicht!«, rief sie, und dann wurde ihr die Ironie des Umstands bewusst, dass sie vor nur wenigen Augenblicken bereit gewesen war, ihn zu töten.
    »Inzwischen bin ich mehr als nur ein Adliger, der provinzielle Entscheidungen für Caladan und das Haus Atreides trifft. Ich bin zu etwas ganz anderem geworden, einem monströsen Führer, wie ihn das Universum noch nicht gesehen hat. Wenn meine Krieger in die Schlacht stürmen, rufen sie meinen Namen, als würde er sie schützen, und lassen ihre Feinde vor Angst in Todesstarre verfallen.«
    »Ich weiß, ich weiß.« Traurig wandte sie den Blick ab.
    Paul sprach nun schneller. »In dem Augenblick, in dem ich zu Muad'dib geworden bin, gab es kein Zurück mehr. Als Kwisatz Haderach sah ich Teile meiner Zukunft und der Zukunft der Menschheit, und ich wusste, dass ich meine Legionen mit blutgetränkten Bannern über einen Planeten nach dem anderen führen musste. Und zu welchem Zweck, Mutter? Nur um zu töten, Macht zu erlangen und die alten Lebensweisen umzukrempeln? Natürlich nicht!«
    Sie warf einen Blick zu Bronso und sah, dass er nickte, während er Paul zuhörte.
    »Es war mein Schicksal, meine Rolle als Lisan al-Gaib und Kwisatz Haderach an mich zu reißen, um die Menschen durch den Wirbelsturm der Geschichte zu führen, damit wir diesen Punkt erreichen. Den Wendepunkt.«
    Jessica kniff die Augen zusammen und warf Bronso einen Seitenblick zu, um dann wortlos wieder ihren Sohn anzusehen.
    »Wegen mir, Mutter, wird man den Namen unseres Adelshauses jahrelang nur mit Hass aussprechen, vielleicht sogar jahrhundertelang ... ganz gleich, welche edlen Taten unsere Vorfahren vollbracht haben, ganz gleich, welche guten Taten ich begangen habe, bevor die ganze Gewalt des Djihads offensichtlich wurde.«
    Sie fühlte sich leer. »Warum ordnest du dann die Sterilisierung von elf weiteren Planeten an? Wie willst du damit deinem Mythos entgegenwirken?«
    »Weil ich gesehen habe, dass es getan werden muss. In gewisser Weise handelt es sich um die Tat, die den Ausschlag gibt und dafür sorgt, dass sich das Volk gegen mich wendet, in Verbindung mit ein bisschen Überzeugungsarbeit durch Bronso. Es gibt ihm einen legitimen Grund. Andernfalls würde die Lage noch schlimmer werden, viel schlimmer, und wenn er nicht jetzt anfängt, wird es zu spät sein.«
    »Aber elf Planeten? So viele Menschen, nur um etwas zu beweisen?« Dann dachte sie daran, was Bürgermeister Horvu und seine Anhänger mit ihrem albernen Ruf nach Unabhängigkeit angerichtet hatten, und fügte hinzu: »Ist eine dieser Welten Caladan?«
    Er zuckte zurück. »Caladan ist meine Heimatwelt. Ich würde ihr niemals etwas antun.«
    »Jede dieser Welten ist jemandes Heimatplanet.« Sie fragte sich, ob es ein Fehler gewesen war, ihn nicht zu töten, als sie die Gelegenheit dazu gehabt hatte.
    Als hätte er ihre Gedanken gelesen, sagte er: »Ich verstehe, was du geglaubt hast, mir antun zu müssen, Mutter. Du wolltest so viele Leben wie möglich retten, und auch ich hoffe, dazu in der Lage zu sein. Es gibt kleine Taten, von denen du nichts weißt. Bei dem jüngsten Massaker in den Klöstern auf Lankiveil kamen weniger als einhundertfünfzig

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