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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Muad'dib hatte ... gegen ihren Sohn, weil sie seine Schwächen kannte. Er musste nur für einen kurzen Moment zögern – mehr brauchte sie nicht.
    Lady Jessica wusste, dass Paul sie liebte. Aber die Bene Gesserit hatten ihr beigebracht, dass sie es sich nicht erlauben durfte, Liebe zu empfinden. Traurig begriff sie, dass Mohiam in dieser Beziehung vielleicht doch Recht gehabt hatte. Muad'dib war nicht einfach nur Jessicas Sohn. Er war das Ergebnis eines sehr langen Zuchtplans, der schiefgegangen war. Er war ein Produkt der Bene Gesserit.
    Und er musste sterben.

64
     
    Hinter jedem Augenblick findet sich etwas, das ich weiß, und etwas, das ich nicht weiß.
    Prinzessin Irulan:
    Gesammelte Weisheiten des Muad'dib
     
     
    Bei IV Delta Kaising, der nächsten Zwischenstation des Heighliners, wurden zahlreiche kleine Schiffe ausgeschleust – Fähren, Frachter und Militärfregatten. Es war ein routinemäßiger Halt, ganz gewöhnliche Gildengeschäfte.
    Jessica hatte das Gefühl, wegen der Verzögerung der Rückreise nach Caladan verrückt zu werden. Sie verließ erneut ihr Gemach und schaute durch das Aussichtsfenster eines Gemeinschaftsraums auf den Planeten hinab. Wie so oft brütete sie über die schrecklichen Verluste im Djihad, der kein Ende zu nehmen schien. Sie war erzürnt und voller Trauer über die Berichte von anhaltenden Verbrechen ... und ihr Herz war bleiern von der entsetzlichen Entscheidung, die sie getroffen hatte. Aber für sie es gab keine Zweifel an dem, was sie tun musste.
    IV Delta Kaising war der Planet, auf dem die Ranken für den rasiermesserscharfen, metallischen Shigadraht wuchsen, eine einträgliche Nutzpflanze, die auf zahlreiche Welten exportiert wurde. Shigadraht wurde als Ausgangsmaterial für Aufzeichnungen verwendet und hatte die interessante Eigenschaft, sich unter Krafteinwirkung zusammenzuziehen, was ihn ideal dafür machte, widerspenstige Gefangene sicherzustellen – mit grausamen und oftmals tödlichen Fesseln. Aufgrund des fortdauernden Djihads boomte der Markt für die Ranken.
    Ein langer Krieg ... Jessica kam es vor, als sei es Jahrhunderte her, seit der junge Paul mit Bronso Vernius davongelaufen war, begierig darauf, die Welten des Imperiums zu besuchen, exotische Planeten und Kulturen zu bereisen. Damals war er so aufgeregt gewesen, voller Erstaunen und Neugier ...
    Jessica bemerkte den sich nähernden Wayku-Bediensteten erst, als der schlanke Mann mit dem dunklen Spitzbart an sie herantrat. Er war dienstbeflissen, aber reserviert, eine Hand hinter dem Rücken. »Sie sind Lady Jessica von Caladan.« Der Tonfall seiner Worte klang nicht nach einer Frage. Die dunkle Brille des Flugbegleiters war uncharakteristischerweise auf die Stirn hochgeschoben, so dass er sie direkt aus seinen eindringlichen, blassblauen Augen anschauen konnte. »Ich habe in der Passagierliste nachgesehen.«
    Wayku-Flugbegleiter initiierten nur selten den Kontakt zu Passagieren, und Jessica war sofort misstrauisch. Sie zögerte. Dann sagte sie: »Ich bin auf dem Weg nach Hause.«
    Der Mann holte einen versiegelten Zylinder hinter dem Rücken hervor und überreichte ihn ihr. »Bronso Vernius von Ix bat mich darum, Ihnen diese wichtige Nachricht zu übergeben.«
    Sie hätte nicht verblüffter sein können. Soeben hatte sie an der Mütterschule Tessia getroffen, aber von dem jungen Bronso hatte sie seit Jahren nichts gehört. Obwohl er der offizielle Herr von Ix war, hatte er nach Rhomburs Tod jeden Kontakt zum Haus Atreides abgebrochen.
    »Wer sind Sie? In welcher Verbindung stehen Sie zu Ix?«
    Der Wayku wollte bereits gehen. »Ich stehe in keinerlei Verbindung zu Ix, Mylady. Nur zu Bronso. Ich bin Ennzyn, und ich kenne sowohl ihn als auch Ihren Sohn von früher, als beide sehr viel jünger waren. Ich habe sogar Ihren Männern geholfen, Bronso und Paul zu finden, als die beiden ... vermisst wurden. Ich habe sie nie vergessen, und Bronso hat mich nicht vergessen.«
    Er stahl sich davon, bevor sie weitere Fragen stellen konnte. Jessica blickte auf die geheimnisvolle Nachricht, brach das Siegel mit einem Fingernagel und entrollte ein Blatt Kristallpapier, das vom purpur- und kupferfarbenen Helixsymbol der Familie Vernius geziert wurde.
     
    Meine hochgeschätzte Lady Jessica,
    obwohl ich dem Haus Atreides aus Gründen, die für uns beide schmerzhaft sind, den Rücken zugekehrt habe, berufe ich mich nun auf das einstmals enge Band zwischen unseren beiden Großen Häusern. Ich weiß, dass Sie gerade auf

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