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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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Entscheidung mitteilen, die sie getroffen hatte.
    »Dieses Gesuch stammte nicht von mir, Mylady.«
    Zu ihrer Rechten ging eine Tür auf, und Paul trat in den Raum. Er trug die offizielle schwarze Uniform des Hauses Atreides mit dem roten Falkenwappen anstelle der Wüstenkleidung, die er selbst dann, wenn er sich nicht auf Arrakis befand, oft anhatte. Dazu legte er eine kühle Haltung an den Tag, die sie sehr an Herzog Leto erinnerte.
    »Ich bin derjenige, der dich gebeten hat, herzukommen, Mutter.«

65
     
    Wenn das Treffen einer schwierigen Entscheidung als Stärke gesehen wird, bedeutet es dann Schwäche, sich umzuentscheiden?
    Das Buch der Mentaten
     
     
    Jessica erstarrte, als Paul zum Vorschein kam und sich neben Bronso Vernius stellte, den Mann, der angeblich alle Bande zum Haus Atreides gekappt hatte.
    Paul!
    Die Zeit verengte sich auf einen nadelstichartigen Augenblick, und Jessicas gesamte Bene-Gesserit-Ausbildung kam zum Tragen. Wenn sie die undenkbare Tat wirklich begehen wollte, wäre dies die Gelegenheit. Paul hegte keinerlei Verdacht.
    Etwas in ihr war erkaltet, als sie beschlossen hatte, ihn aufzuhalten. Ihr Sohn hatte geschworen, elf weitere Welten zu sterilisieren. Sie musste seine Herrschaft und den Weg der rücksichtslosen Zerstörung beenden, den er beschritten hatte.
    Sie trat näher und hoffte vorsichtig auf eine Umarmung. Sie konnte ihm einen einzigen tödlichen Hieb verabreichen – schnell, unumkehrbar ... und notwendig.
    Als sie sein markantes Gesicht sah und sich an den lieben Jungen erinnerte, der so ein fleißiger und wissbegieriger Schüler gewesen war, der ganze Stolz ihres geliebten Herzogs Leto, geriet Jessicas Entschlossenheit beinahe ins Wanken. Doch sie musste es tun – nicht weil die Bene Gesserit es ihr nahegelegt hatten, sondern weil ihre eigenen Schlussfolgerungen es verlangten.
    Paul sagte: »Mutter, tu nicht, woran du denkst.« Mit überraschender Macht und Autorität ließen seine Worte sie innehalten, als sie gerade zuschlagen wollte. Ihr Arm zuckte und zögerte. Mit sanfterer Stimme fügte er hinzu: »Ich brauche unbedingt deine Hilfe.«
    Obwohl er das Gewaltpotenzial in ihr gesehen hatte, trat er nicht zurück, um auch nur einen kleinen Sicherheitsabstand zwischen sie zu bringen. Paul blieb genau dort, wo er war. »Niemand sonst weiß, dass ich hier bin, und dabei muss es bleiben.«
    Im Zimmer herrschte durchdringende Stille, bis Bronso sagte: »Hier geht es um eine sehr wichtige Angelegenheit. Niemand darf wissen, was wir planen. Diese Mauern sind abgeschirmt, damit wir offen reden können.«
    Paul nickte. »Die Exzesse des Djihads gehen zu weit. Mein eigener Mythos ist zu mächtig geworden, und Bronso steht kurz davor, all das zu ändern.«
    Der Gesichtsausdruck des Ixianers war ernst, und seine Haut war bleich vom Leben, das er unter der Erde in der Höhlenstadt verbracht hatte. »Paul hat mich darum gebeten, sein geheimer Widerpart zu sein, um dem zerstörerischen Mythos des Messias entgegenzuwirken, um den Menschen zu zeigen, dass er nicht der Halbgott ist, als der er dargestellt wird. Und ich habe zugestimmt.« Ein kaltes Lächeln huschte über seine Lippen. »Von ganzem Herzen.«
    Jessicas Kopf zuckte vor Überraschung hoch. Das Herz pochte ihr in der Brust.
    Paul fuhr fort: »Bronso hat kein Geheimnis aus der Abneigung gemacht, die er seit dem Abend, an dem sein Vater starb, gegen mich hegt – deshalb wird niemand vermuten, dass ich ihn auf die Sache angesetzt habe. Er wird mich ein Stück weit von meinem Podest herunterholen. Er wird widerlegen, was das Qizarat und Prinzessin Irulan behaupten, und jene der Lächerlichkeit preisgeben, die mich blind verehren. Nach so viel Blutvergießen im Djihad ist es an der Zeit.«
    Diese Worte brachten Jessica schwer ins Grübeln. Sie fühlte sich steif und hörte keinerlei Emotionen aus ihrer eigenen Stimme heraus. »Das ist ... ganz und gar nicht das, was ich erwartet hatte.«
    »Ich weiß, welche Gewalt ich gutgeheißen habe, und ich weiß, dass dir das unerklärlich und unverzeihlich erscheinen muss.«
    »Zuerst dachte ich, dass ich Gefallen daran finden würde«, sagte Bronso, »doch je mehr ich über diese überwältigende Aufgabe nachdenke – und die damit einhergehenden Gefahren –, desto mehr zweifle ich daran, dass ich mit heiler Haut aus der Sache rauskomme.«
    Paul bedachte ihn mit einem ehrlichen Lächeln. »Und trotz allem hat sich mein wiedergefundener Freund bereiterklärt, meinen Wünschen Folge zu

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