Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten
Schriftstücken beschlagnahmt werden. Wir werden diesen Verbreitungsweg für die Schriften des Verräters hier und jetzt eliminieren.« Duncan wirkte zufrieden. »Wir haben Bronso die Möglichkeit genommen, weiterhin seine Lügen zu verbreiten. Das ist ein hinreichender Sieg.«
Gurney ließ die Schultern hängen, und er fragte sich, ob er mit seinem Vorschlag noch mehr Schaden angerichtet hatte. Jetzt würde man Bronso in die Enge treiben, und er würde noch verzweifelter reagieren. Trotzdem würde er wohl kaum aufgeben.
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Vor dem Gericht der öffentlichen Meinung genügt oft schon ein Verdacht, um Schuld zu vermitteln. Mentaten denken nicht in dieser Weise. Wir stellen Fragen.
Das Mentaten-Handbuch
Weil so viele Menschen in der demolierten Barackenstadt von Arrakeen inoffizielle Einwanderer waren, die keine Papiere, keine Arbeit und keine Familie hatten, war es unmöglich, die Gesamtzahl der bei der Sandwurmattacke Getöteten zu ermitteln.
Arbeiter, ehemalige Soldaten, Pilger und Bettler machten sich sofort an die Wiederaufbauarbeiten und schufteten unermüdlich, weil Alia sie in Muad'dibs Namen dazu aufgefordert hatte. Stilgar fand, dass die Bitte der Regentin einen ungeduldigen Unterton gehabt hatte. Obwohl es kein schöner Gedanke war, glaubte er, dass sie all die vielen Arbeiter nicht etwa zusammengerufen hatte, um den Leidenden zu helfen, sondern weil sie den Schlamassel so schnell wie möglich beseitigen wollte.
Unterdessen verkündete das Qizarat freudig, dass alle, die der wilde Wurm verschlungen hatte, sofort in den Himmel gekommen und Teil von Shai-Hulud geworden waren. Es überraschte Stilgar nicht, das zu hören.
Trotz der Zerstörung war er froh, dass nicht noch größerer Schaden angerichtet worden war. Der wilde Wurm hätte sich durchaus einen Weg bis zur Zitadelle Muad'dibs bahnen können, doch Stilgar hatte ihn rechtzeitig umgelenkt. Früher oder später würde ihm Alia wahrscheinlich einen Orden für seine Tat verleihen, doch er hatte keine Zeit für Tand und Festlichkeiten. Stattdessen war er fest entschlossen, in Erfahrung zu bringen, wer für die Katastrophe verantwortlich war. Er hatte sein ganzes Leben damit verbracht, die Wüste und die majestätischen Würmer zu verstehen. In seinem Herzen wusste er, dass das kein Unfall gewesen war.
Stilgar stellte ein handverlesenes Team aus Sandläufern und Wurmreitern zusammen. Es waren Wüstenmänner, die die geflüsterten Geheimnisse der Dünen erspüren konnten, die die Zeichen deuteten, ehe die Winde sie auslöschten. Sein unerbittlicher Trupp begab sich zur Bresche im Schildwall und durchkämmte den Schauplatz des Geschehens.
Stilgar stand am zerstörten Qanat und nahm für einen kurzen Moment seine Nasenstöpsel heraus, um die Atmosphäre um sich herum besser aufzunehmen. Er blickte sich um und versuchte, Hinweise zu finden. Draußen in der offenen Wüste hatte er acht Späher stationiert, die nach weiteren Würmern Ausschau halten sollten. Er drehte sich herum, ließ den Blick schweifen und spürte auf den bloßen Wangen das Stechen der Sandkörner, die von den pfeifenden Böen am Schildwall herangeweht wurden. Cueshma, dachte er, das Fremen-Wort für einen Wind mit einer Geschwindigkeit von zwanzig Stundenkilometern, der stark genug war, den Wüstensand aufzustören, aber zu schwach, um als Sturm bezeichnet zu werden.
Doch außer dem Wind war die Wüste still und behielt ihre Geheimnisse für sich. Er verstand nicht, was das Tier überhaupt hierhergelockt hatte, warum es die Feuchtigkeitssperre überwunden und so zielstrebig Arrakeen angegriffen hatte. Was konnte es zu einem so unberechenbaren, unnatürlichen Verhalten getrieben haben?
Seine Männer gruben den Sand um und zogen Plazbetonbrocken der Kanalmauern hervor. Der Wurm hatte einen Großteil des Beweismaterials zerstört, aber das hielt die Fremen nicht von der Suche ab. Mehrere Männer stachen an weit auseinanderliegenden Stellen mit Stangen in den Sand und trieben ihre Sonden tief genug hinab, um jeden messbaren Rest von Feuchtigkeit aufzuspüren.
Schließlich berichtete der Hauptmann: »Es ist trocken, Stil.«
»Wenn der Qanat voll war, als der Wurm ihn zertrümmert hat, gäbe es in der Tiefe noch Wasser. Der Großteil des Stroms wurde vorher umgeleitet. Man hat das Wasser abgelassen. Den Rest werden sich die Sandforellen geholt haben«, erklärte Stilgar. Kein Unfall. Jemand wollte, dass der Wurm ins Becken gelangte.
Er drehte sich um und ließ den Blick
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