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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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zwei Harmonthep-Löwen gezogen. Irulan hatte diesen Anklang an die Corrino-Symbolik vorgeschlagen, eine Tradition, die seit Jahrhunderten zu jeder Trauerfeier für einen Imperator gehört hatte.
    Jessica wusste, dass diese Zeremonie nicht mit einem traditionellen Fremen-Begräbnis zu vergleichen war. Alia hatte die Veranstaltung durchgeplant und darauf bestanden, dass die sorgsam kultivierte – und weiterhin lebendige – Legende von Muad'dib es so verlangte. Allem Anschein nach war die gesamte Ebene von Arrakeen nicht groß genug, um den Millionen Platz zu bieten, die zu der Trauerfeier für Muad'dib gekommen waren.
    Kurz nach Sonnenuntergang war der Himmel von Pastellfarben überflutet, und lange Schatten legten sich über die Stadt. Zahlreiche Beobachtungseinheiten flogen durch die Luft, manche davon in großer Höhe. Als der Himmel dunkler wurde, zogen mehrere Dutzend Gildenschiffe durch die Atmosphäre und entließen ionisierte Metallgase, damit sich in den magnetischen Feldlinien ein atemberaubendes Spektakel aus Polarlichtern entzündete. Eine Wolke aus Schrotkügelchen, die in einen instabilen Orbit gebracht worden waren, erzeugten einen nahezu unablässigen Meteoritenschauer, als würde der Himmel feurige Tränen über den Tod eines so großen Mannes vergießen.
    Sieben Tage der Prachtentfaltung würden an diesem Abend ihren Höhepunkt in der Feier von Muad'dibs Leben erreichen. Die Rituale waren als Chronik und Lobpreisung von Pauls Größe gedacht. Doch Jessica erhielt den Eindruck, dass die bombastische Darstellung eher an die Exzesse erinnerte, die in seinem Namen begangen wurden.
    Eine Stunde zuvor hatte Jessica zugesehen, wie zwei Fedaykin die große Bestattungsurne in die Kutsche gestellt hatten, ein kunstvoll verziertes Gefäß, das eigentlich Muad'dibs Wasser aus der Todesdestille hätte enthalten sollen. Aber die Urne war leer, weil Pauls Leiche trotz ausgiebiger Suche nie gefunden worden war. Der hungrige Sand hatte ihn spurlos verschluckt.
    Das Fehlen seiner Leiche hatte Pauls Mythos noch größer werden lassen und neuen Gerüchten Nahrung gegeben. Manche Leute glaubten fest daran, dass er gar nicht tot war. In den nächsten Jahren würden sie zweifellos immer wieder berichten, dass man geheimnisvolle blinde Männer gesichtet hatte, die Muad'dib sein könnten.
    Jessica verspürte einen kalten Schauder, als sie sich an den Bericht von Tandis erinnerte, den letzten Fremen, der Paul lebend gesehen hatte, bevor ihr Sohn Sietch Tabr verlassen und in die lebensfeindliche Unermesslichkeit hinausgezogen war. Pauls letzte Worte, die er in die Nacht gerufen hatte, lauteten: »Nun bin ich frei.«
    Jessica erinnerte sich auch an die Zeit, als Paul erst fünfzehn gewesen war, unmittelbar nach seinem Martyrium mit dem Gom Jabbar der Ehrwürdigen Mutter Mohiam. »Weshalb sucht ihr nach Menschen?«, hatte er die alte Frau gefragt.
    »Um sie zu befreien«, hatte Mohiam geantwortet.
    Nun bin ich frei!
    Hatte Paul am Ende seinen unkonventionellen Abgang als Möglichkeit gesehen, zu seiner menschlichen Natur zurückzukehren und der Vergötterung zu entgehen?
    Von der Beobachtungsplattform blickte sie zum hohen Schildwall, der im letzten Schein der Dämmerung mit bronzefarbenem Licht übergossen war. An diesem Ort waren Muad'dib und seine fanatischen Fremen-Krieger durchgebrochen und hatten ihren großen Sieg gegen den Corrino-Imperator errungen.
    Jessicas Erinnerungen zeigten ihr Paul in sämtlichen Altersstufen, vom fröhlichen Kind über den pflichtbewussten jungen Aristokraten bis zum Imperator des Bekannten Universums und Anführer eines Djihads, der durch die ganze Galaxis gefegt war. Auch wenn du ein Fremen geworden bist, dachte sie, bin ich immer noch deine Mutter. Ich werde dich immer lieben, ganz gleich, wohin du gegangen bist oder welchen Weg du genommen hast, um dorthin zu gelangen.
    Die trottenden Löwen zogen die Kutsche zur Tribüne, flankiert von einem Kader aus uniformierten Fedaykin und gelb gewandeten Priestern. Vor ihnen führten zwei Helden des Djihads die Prozession mit flatternden Atreides-Bannern in Grün und Schwarz an. Die gewaltige, raunende Menge teilte sich, um die Kutsche durchzulassen.
    Die Masse war viel zu groß, als dass jemand sie hätte zählen können, Abermillionen Menschen, die sich in der Stadt und den Lagern in der Umgebung drängten, Fremen und Bürger des gesamten Imperiums. Die Wasserweichheit der Angereisten war sofort erkennbar, nicht nur an ihrer glatten, faltenlosen

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