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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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will, und ich verstehe, dass Propaganda notwendig ist, aber ... so? Überhaupt nichts Negatives mehr? Nicht die leiseste Kritik? Selbst die verzücktesten Pilger erkennen die offensichtliche Schieflage deiner Schilderungen.«
    »Nach Alias Meinung ist es die Schieflage, die das Gleichgewicht herstellt.« Irulan richtete sich auf. »Und damit hat sie Recht. Bronsos unschmeichelhafte Offenbarungen richten eine Menge Schaden an, und ich persönlich finde sie höchst verwerflich. Sie schwächen die Regentschaft in einem kritischen, instabilen Moment, während sie sich noch etablieren muss. Wenn Muad'dib in meinen Schriften übermäßig positiv porträtiert wird, gleiche ich damit nur die Verleumdungen aus.« Jessica war überrascht, wie viel Emotion in Irulans Stimme lag. »Die Geschichte liegt in meinen Händen – das hat Paul selbst zu mir gesagt. Ich kann Bronsos aufwieglerische Traktate nicht unwidersprochen hinnehmen.«
    Jessica stieß einen langen Seufzer aus. Sie hatte Pauls Geheimnis viele Jahre für sich behalten, doch nun fand sie, dass Irulan alles darüber wissen sollte. »Es gibt da ein Schlüsselereignis, das du nicht verstehst.«
    Irulan legte den Schreibstift nieder und schob die Blätter von sich. Sie wirkte steif und übermäßig förmlich. »Dann klär mich auf. Was genau habe ich nicht verstanden?«
    »Dass Bronso einst Pauls Freund war.«
    Irulan runzelte die Stirn. »Ich habe Pauls Jugend gründlich studiert, also weiß ich alles über seine Kontakte zum Haus Vernius.«
    »Aber du weißt auch, dass es irgendwann zum Zerwürfnis zwischen dem Haus Atreides und den Ixianern kam.«
    »Ja, aber die entsprechenden historischen Quellen sind lückenhaft und vage. Und Paul wollte nicht über das Thema reden, obwohl ich ihn danach gefragt habe.«
    Jessica senkte die Stimme, damit sie niemand belauschen konnte, obwohl sich jeder, der bereit war, in alten imperialen Archiven zu wühlen, mit diesen Ereignissen vertraut machen konnte. »Früher einmal hatten die beiden Häuser eine enge Bindung, und Paul begegnete Bronso zum ersten Mal, als die Familie Vernius zu Herzog Letos Hochzeit nach Caladan kam. Etwas später, als Paul zwölf war, reiste er nach Ix, um gemeinsam mit Bronso zu studieren. Das Gleiche hatte mein Leto in jungen Jahren zusammen mit Rhombur Vernius gemacht. Herzog Leto fand, dass es wichtig für Pauls Ausbildung wäre, um ihn auf seine Aufgaben als nächster Herrscher über Caladan vorzubereiten. Die Jungen wurden zu dicken Freunden – zu Blutsbrüdern, die einander schworen, das Leben des anderen zu schützen. Bis sich alles änderte.«
    Während dieser Satz zwischen ihnen in der Luft hing, erwiderte Jessica den wissbegierigen Blick Irulans. Dann begann sie, die Geschichte zu erzählen.

 
     
ZWEITER TEIL
     
    10.188 N. G.
     

     
    Paul Atreides im Alter von zwölf Jahren, sechs Monate nach dem Ende des Assassinenkriegs zwischen den Häusern Ecaz und Moritani.
    Drei Jahre vor dem Aufbruch des Hauses Atreides von Caladan nach Arrakis.

18
     
    Ich bereue keine einzige der Herausforderungen meiner Jugend. Jede Erfahrung hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Wenn ihr mich und meine Motive verstehen wollt, schaut zurück.
    Prinzessin Irulan: Gespräche mit Muad'dib
     
     
    Lady Jessica verließ zusammen mit dem jungen Paul, Duncan und Gurney den Heighliner über Ix und flog in einer der vielen Fähren zur Oberfläche, worauf sie durch die Planetenkruste zur Höhlenstadt Vernii abstiegen.
    Jessica beobachtete, wie ihr Sohn den riesigen unterirdischen Raum bewunderte, fasziniert vom künstlichen Himmel, den eleganten Stützträgern und glitzernden Säulen, die vom Höhlenboden bis zur Decke hinaufreichten. Im offenen Bereich wimmelte es von Aktivität, und überall war das Surren tadellos funktionierender Maschinen zu hören. »Mein Vater hat mir von der Zeit erzählt, als er hier studiert hat«, sagte Paul, »aber seine Schilderungen werden der Wirklichkeit nicht annähernd gerecht.«
    Gurney bemühte sich, nicht zu zeigen, wie tief ihn dieser Anblick beeindruckte. »Du wirst feststellen, dass du die Zeit hier sehr sinnvoll nutzen kannst, junger Herr. Eine ehrenhafte Tradition – wie der Vater, so der Sohn.«
    Duncan stand etwas steif da. Vielleicht erinnerte er sich daran, wie er nach Ix gekommen war, um Rhombur im Kampf um den Thron zu unterstützen. »Deine Einladung hierher ist ein Zeichen für alle, dass das Haus Vernius wieder Normalität hat einkehren lassen, nachdem die

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