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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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jedoch mussten sich peinliche Fragen gefallen lassen, und manche kehrten einfach in ihre Kabinen zurück, um auf den nächsten Zwischenstopp zu warten.
    »Große Götter der Tiefe, gab es hier eine Revolution?« Doch niemand konnte Gurneys Frage beantworten.
    »Ein fundamentales Prinzip, das jeder Schwertmeister lernt, lautet, dass Sicherheitsmaßnahmen proaktiv und nicht reaktiv erfolgen sollten«, sagte Duncan. »Bedauerlicherweise erkennen die meisten Politiker das erst, nachdem es bereits zu spät ist.«
    Als die beiden Männer schließlich in der Hauptstadt eintrafen, um sich auf die Suche nach Paul und Bronso zu machen, beobachteten sie zahlreiche paramilitärische Aktionen. Dabei kamen konkurrierende Milizen zum Einsatz, die für die Sicherheit unterschiedlicher Familienverbände sorgten. Die verfeindeten Harmonieholzzüchter begegneten sich gegenseitig mit genauso viel Misstrauen, wie sie Fremden entgegenbrachten. Auf den fernen Feldern und Plantagen rund um die Hauptstadt markierten verwehende Rauchwolken, wo Anbauflächen in Flammen standen. Die Hälfte der Ernte war verbrannt.
    Überall wurde davon gesprochen, und manche Berichte waren aufregender als andere. Vor drei Nächten waren Ombar Ollic und sämtliche Mitglieder seiner Familie in ihren Häusern ermordet worden. Die Plantagen des Ollic-Verbands waren in Brand gesetzt worden, wodurch das genetisch veränderte Harmonieholz fast vollständig vernichtet worden war. Es gab zahlreiche Schuldzuweisungen, aber nur wenige Beweise. Fast jeder Familienverband profitierte davon, wenn das schnellwachsende Klonholz vom Markt verschwand. Überall zeigte man mit dem Finger aufeinander, und die Verbände griffen sich gegenseitig an.
    Da er sich nicht für Lokalpolitik interessierte, fragte Gurney nach der Jongleur-Truppe. Viele Leute hatten die Vorstellungen gesehen, doch als Duncan Bilder von Paul und Bronso zeigte, erkannte niemand die Jungen wieder, obwohl einige sagten, die beiden hätten vielleicht als Handlanger für die Truppe gearbeitet.
    Gurney folgte einer Frau in mittlerem Alter, die mit drei Kindern im Schlepptau zum Markt in der Stadt unterwegs war. »Wissen Sie, wohin die Truppe nach der Vorstellung gegangen ist? Hält sie sich noch auf Chusuk auf?«
    Sie schien Fremden zu misstrauen, da sie sofort weiterhastete. »Wer interessiert sich für Schauspieler, wenn sich genau vor unseren Nasen ein so abscheuliches Verbrechen zugetragen hat?« Ihre Kinder blickten sich zu den zwei Männern um, als die Mutter sie weiterzerrte.
    Während sich Duncan zum Raumhafenmeister begab, um sich zu erkundigen, wie viele Schiffe in den letzten Tagen von Chusuk abgeflogen waren, schaute sich Gurney die Werkstätten in den schmalen, verwinkelten Gassen der alten Stadt an. Adlige mochten sich nicht für Hilfsarbeiter einer Artistengruppe interessieren, doch Handwerker achteten aufmerksamer auf Details. Irgendwer hatte hier vielleicht etwas gesehen.
    Als Gurney durch die Straßen schlenderte, erfüllten Laute wie Vogelgezwitscher die Luft, verschiedene Melodien, die gleichzeitig gespielt wurden. Die Klänge kamen teils aus offenen Hauseingängen, während andere Musiker sich auf der Straße aufhielten.
    Er roch das Sägemehl und den klebrigen Geruch nach Lack. Ein Balisetmacher benutzte Stimmwirbel aus Obsidian, ein anderer zog Saiten aus Seide auf, die um einen dünnen Faden aus wertvollem Metall geflochten waren. Ein extravagant gekleideter Mann prahlte damit, dass seine Bünde und Stege aus menschlichen Knochen bestanden, Splitter des Skeletts eines großen Musikers, der seinen Körper zu diesem bemerkenswerten Zweck zur Verfügung gestellt hatte, damit er noch lange nach seinem Tod Musik machen konnte.
    Gurney ging weiter und hörte mit anerkennendem Nicken zu, kaufte aber nichts. Die Ladeninhaber erkannten jedoch, dass er kein neugieriger Spaziergänger war, und schlugen ihm vor, ihre Balisets auszuprobieren. Sie demonstrierten die angeblich überragenden Eigenschaften ihres speziellen Harmonieholzes und die unübertreffliche Resonanz und Reinheit des Klangs. Als Gurney die Instrumente testete, entlockte er einigen wunderschöne Melodien, während er auf anderen nur dissonante Akkorde anschlug.
    Als er sich nach der Jongleur-Truppe erkundigte, änderte sich die Stimmung schlagartig. »Nun ja, manche Jongleurs mögen in der Lage sein, Musik zu machen, aber deshalb sind sie noch keine Musiker«, ließ sich ein Balisetmacher aus. »Es sind eben Schauspieler, die das

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