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Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten

Titel: Dune 02,5 - Stürme des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brian Herbert , Kevin J. Anderson
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entscheiden kannst.«
    Irulans Miene wurde steinern, und sie errichtete eine Mauer der Verleugnung um sich herum. Sie ließ den Karpfenteich hinter sich und blieb an einer Tür stehen, die in die kühlen Schatten des Palasts führte. »Ich sage dir, wenn ich bereit bin, hiermit fortzufahren.«

38
     
    Die größte Pflicht einer Mutter ist es, ihre Kinder zu unterstützen, ihnen Liebe und Respekt entgegenzubringen und sie zu akzeptieren. Manchmal ist das eine höchst schwierige Aufgabe.
    Lady Jessica, Herzogin von Caladan
     
     
    Das Aufstören so vieler alter Erinnerungen hatte Jessica erschöpft, und sie ging in den Hort, in dem man auf ihre Enkelkinder aufpasste, um sich einen Moment der Ruhe zu gönnen. Harah war noch dort und wachte über die beiden Säuglinge, genau wie sie es bei der kleinen Alia getan hatte. Stilgars Frau hatte als feste Mauer gegen alles Murren und alle Fremen-Vorurteile über Alias Fremdartigkeit gestanden. Selbst als das Mädchen gereift war und mächtigere Rollen übernommen hatte, zuerst als Priesterin und dann als Regentin, war sich Jessica stets bewusst gewesen, dass Harah immer einen besonderen Platz im Herzen ihrer Tochter haben würde.
    Als die Priesterwachen Jessica in das luxuriöse Konservatorium einließen, verbeugte Harah sich ehrerbietig. Jessica berührte die Frau am Kinn, hob ihr Gesicht empor und betrachtete das dunkle Haar, das wie Rabenschwingen zu den Seiten herabhing. »Hör auf damit, Harah, wir kennen uns viel zu lange für solche Formalitäten.«
    Harah trat zurück, damit Jessica die zwei stillen, seltsam aufmerksamen Kinder ansehen konnte. »Möchten Sie nun Ihre Enkelkinder halten?« In ihrer Stimme schwang ein missbilligender Unterton mit, weil Jessica so lange gebraucht hatte, um zu kommen.
    Mit seltsamer Zurückhaltung beugte Jessica sich vor und hob das Mädchen hoch. Ghanima schmiegte sich in die Armbeuge ihrer Großmutter, als gehörte sie dorthin, und akzeptierte diesen neuen Menschen ohne Getue oder Geschrei. Aus dem Korb heraus schaute der kleine Leto II. sie mit weit geöffneten, klaren blauen Augen an, als wollte er sich davon überzeugen, dass es seiner Zwillingsschwester gutging. Zu was für Kindern würden sie wohl heranwachsen, angesichts der Tatsache, dass ihr Vater der Kwisatz Haderach war?
    Alia platzte mit Duncan Idaho an ihrer Seite in den Hort. Sie bewegte sich mit einer Erregung, einer fröhlichen Energie, wie sie sie seit Jessicas Ankunft auf dem Wüstenplaneten nicht an den Tag gelegt hatte. Die Regentin trug ein breites Lächeln auf den Lippen. »Ich hatte gehofft, dich hier zu finden, Mutter. Ich wollte, dass du die Erste bist, die die Neuigkeiten hört. Ah, und Harah ist auch hier! Das ist ja perfekt.« Alia legte ihre Hand um die von Duncan, und der Ghola schaute mit seinen unheimlichen Metallaugen geradeaus.
    Harah nahm Jessica das Baby ab und legte es in die kleine Krippe zurück. Alia warf ihr kupferfarbenes Haar zurück und gab ihre Neuigkeiten bekannt. »Wir wissen nun, was notwendig ist. Nach so viel Aufruhr braucht das Imperium einen Anlass zum Jubeln, ein erfreuliches Spektakel, das neue Hoffnung für die Zukunft bringt. Duncan und ich haben beschlossen, schnell zu handeln. Wir haben keine Zweifel.«
    Jessica spürte einen unerwarteten Knoten in ihrem Magen und fragte sich instinktiv, welche Entscheidung ihre Tochter getroffen haben mochte. Warum sagte der Ghola nichts?
    Mit heller Stimme, die wie eine Imitation von Freude klang und nicht wie echtes Glück, sagte Alia: »Duncan und ich werden heiraten. Wir sind ein perfektes Paar, und wir lieben einander auf eine Art und Weise, die die meisten Menschen gar nicht verstehen können.«
    Alia war gerade sechzehn, und Duncan war praktisch so alt wie Jessica – zumindest der ursprüngliche Duncan. Doch Alia war mit einer ganzen Palette erwachsener Erinnerungen auf die Welt gekommen. In ihrem Kopf hatte das Mädchen bereits zahllose Ehen erlebt, lebenslange glückliche Partnerschaften und solche, die durch Tragödien und Unglücksfälle zerstört worden waren.
    Und auch Duncan war nicht derselbe Duncan.
    Jessica versuchte die richtigen Worte zu finden. »Das ist ... unerwartet. Seid ihr sicher, dass ihr nicht zu impulsiv handelt?«
    Sofort bereute sie ihre Bemerkung. Nicht alle Entscheidungen mussten das Ergebnis kalter Berechnung sein – sie war kein Mentat! Trotz ihrer Bene-Gesserit-Ausbildung (und sehr zum Unglück der Schwesternschaft), traf Jessica ihre Entscheidungen ebenso

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