Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
derer sein, die mir folgen.‹ Ich würde mich davon nicht ausnehmen, Mylady.«
    »Sind Sie wirklich zu Farad'n übergelaufen?«
    »Haben Sie das nicht auch getan, Mylady? Kamen Sie nicht hierher, um ihm mitzuteilen, daß eine Heirat zwischen ihm und Ghanima alle Probleme lösen würde?«
    Glaubt er das wirklich? fragte sie sich. Oder redet er nur so, weil er weiß, daß man mithört?
    »Das Haus Atreides hat immer auf einer grundsätzlichen Idee basiert«, sagte sie. »Das wissen Sie, Duncan. Wir haben uns stets Loyalität mit Gegenloyalität erkauft.«
    »Dem Volke dienen«, stieß Idaho hervor. »Ah, wie oft habe ich den Herzog dies sagen hören. Er muß recht unbequem in seinem Grab liegen, Mylady.«
    »Glauben Sie wirklich, daß wir so tief gesunken sind?«
    »Mylady, wußten Sie nicht, daß es fremenitische Rebellen gibt, die sich selbst die ›Maquis der Inneren Wüste‹ nennen, die das Haus Atreides – und sogar auch Muad'dib – verfluchen?«
    »Ich hörte Farad'n darüber sprechen«, erwiderte sie und fragte sich, in welche Richtung er die Konversation zu lenken versuchte.
    »Mehr als das, Mylady, mehr als das. Mehr als Farad'ns Bericht. Ich habe diese Flüche mit eigenen Ohren gehört. Und sie gingen so: ›Die Flammen mögen euch fressen, Atreides! Ihr sollt weder Seelen, noch Geist, noch Körper, noch Schatten, noch Knochen, noch Haare, noch Worte besitzen. Ihr sollt weder ein Grab, noch ein Haus, noch ein Loch besitzen, in dem ihr euch verkriechen könnt. Ihr sollt weder Gärten, noch Bäume, noch Büsche besitzen und weder Wasser, noch Brot, noch Licht oder Feuer. Ihr sollt weder Familien, noch Kinder, noch Erben, noch Stämme besitzen. Ihr sollt weder Arme, noch Köpfe, noch Beine, noch Zeugungsorgane besitzen. Ihr sollt auf keinem Planeten Ruhe finden. Es soll euren Seelen niemals erlaubt sein, die Tiefen zu verlassen und mit den anderen an der Oberfläche zusammenzuleben. Und niemals sollt ihr den Shai-Hulud mehr schauen, weil ihr geteert und gefedert in den tiefsten Niederungen der Verdammnis dahinvegetiert und eure Seelen nie wieder in das herrliche Licht eintauchen werden, für immer und alle Zeiten.‹ – So werden die Atreides verflucht, Mylady. Können Sie sich überhaupt von einem Fremen einen solchen Wutausbruch vorstellen? Sie rechnen alle Atreides der linken Hand der Verdammten zu und überlassen sie der brennenden Sonne.«
    Jessica schauderte.
    Idaho hatte den Fluch zweifellos in der gleichen Tonart wiederholt, in der er ihn gehört hatte. Warum tat er dies vor den Augen des Hauses Corrino? Sie konnte sich sehr gut einen haßerfüllten Fremen vorstellen, der vor seinem Stamm stand und diesen Fluch herausschrie. Aber warum wollte Idaho, daß auch Farad'n ihn hörte?
    »Das ist ein starkes Argument für die Heirat von Ghanima und Farad'n«, sagte sie.
    »Sie haben schon immer die Tendenz gehabt, Probleme nur aus einem Blickwinkel zu sehen«, erwiderte Idaho. »Ghanima ist eine Fremen. Sie kann lediglich jemanden heiraten, der keine Fai keine Steuern für irgendwelchen Schutz bezahlt. Das Haus Corrino verzichtete zugunsten Ihres Sohnes und seiner Erben auf alle Anteile an der MAFEA. Farad'n wird von den Atreides nur geduldet. Und erinnern Sie sich daran, wie Ihr Herzog das Falkenbanner auf Arrakis aufpflanzte, und an das, was er sagte: ›Hier bin ich, und hier bleibe ich!‹ Seine Gebeine sind immer noch da. Und Farad'n würde auf Arrakis leben müssen, mit seinen Sardaukar.« Allein schon beim Gedanken an eine solche Allianz schüttelte Idaho den Kopf.
    »Es gibt eine alte Redensart, nach der man Probleme in der gleichen Weise angehen soll, in der man eine Zwiebel schält«, sagte Jessica mit kalter Stimme. Wie kann er es wagen, mir Belehrungen zu erteilen? Es sei denn, er tut es nur, weil Farad'n uns überwacht ...
    »Egal, ich kann mir jedenfalls nicht vorstellen, daß die Fremen und die Sardaukar zusammen auf einem Planeten leben«, fuhr Idaho fort. »So ist es nun einmal.«
    Da es ihr nicht gefiel, welche Schlüsse Farad'ns Beobachter möglicherweise aus seinen Worten zogen, sagte sie gereizt: »Das Haus Atreides repräsentiert noch immer das Gesetz des Imperiums!« Und sie dachte: Will Idaho Farad'n etwa glauben machen, er könne den Thron auch ohne die Atreides besteigen?
    »Oh, ja!« sagte Idaho. »Das hatte ich beinahe vergessen. Das Gesetz der Atreides! Natürlich in der Interpretation der Priester vom Goldenen Elixier. Ich brauche nur die Augen zu schließen und schon höre

Weitere Kostenlose Bücher