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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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    Jessica erwartete Idaho am Fenster ihres Wohnraums, der komfortabel eingerichtet war und weiche Diwane und altmodische Stühle enthielt. In der ganzen Suite befand sich kein einziger Suspensorsessel, und sogar die Leuchtgloben schienen einem anderen Zeitalter anzugehören. Vom Fenster aus blickte man auf den ein Stockwerk tiefer liegenden Garten.
    Sie hörte, wie die Bedienstete die Tür öffnete und dann den Klang von Idahos Schritten, die sich zuerst über den hölzernen Fußboden, dann über den Teppich bewegten. Sie lauschte den Schritten, ohne sich umzudrehen, und hielt den Blick auf den unter gesprenkeltem Licht daliegenden grünen Teppich des Gartens gerichtet. Sie mußte den stillen, furchterfüllenden Kampf ihrer Emotionen jetzt unterdrücken. Tief sog sie die Luft ein. Die Prana-Bindu- Technikerlaubte es ihr, innerhalb kürzester Zeit wieder kühl und gelassen zu wirken.
    Die hochstehende Sonne warf einen Lichtstrahl in den Garten und ließ tanzende Staubpartikel erkennen. Das Netz einer Spinne, hoch oben auf der Spitze einer Linde, die beinahe bis zu ihrem Fenster hinaufreichte, leuchtete silbern auf. Es war kühl in diesen Räumen, aber draußen flimmerte die Luft vor Hitze. Burg Corrino lag inmitten einer verödeten Umgebung, die das Grün des Palastgartens Lügen strafte.
    Sie hörte, daß Idaho direkt hinter ihr stehenblieb.
    Ohne sich umzuwenden, sagte sie: »Das Talent, mit Worten umzugehen, ist das Talent der Täuschung und Illusionen, Duncan. Warum wollen Sie sich mit mir unterhalten?«
    »Es ist sehr leicht möglich, daß nur einer von uns beiden überlebt«, erwiderte er.
    »Und Sie wünschen, daß ich einen guten Bericht über ihre Anstrengungen liefere?« Sie drehte sich um und sah, daß er gelassen dastand und sie mit diesen grauen Metallaugen ansah. Wie sie glänzten!
    »Duncan, ist es möglich, daß Sie damit unzufrieden sind, welchen Platz Ihnen die Geschichte zuwies?«
    Der anklagende Tonfall, dessen sie sich bediente, erinnerte sie daran, daß sie schon einmal in einer ähnlichen Situation mit ihm konfrontiert gewesen war. Idaho hatte sich betrunken. Man hatte ihn beauftragt, ihr nachzuspionieren, was ihn in bittere Konflikte stürzte, mit denen er nicht fertigwerden konnte. Aber das war jener Duncan gewesen, der vor dem Ghola existiert hatte. Dies hier war ein völlig anderer Mensch. Er war zwar in verschiedene Dinge verwickelt, aber innerlich nicht zerrissen.
    Er begegnete ihrer Schlußfolgerung mit einem Lächeln. »Die Geschichte«, meinte er, »hält sich einen eigenen Hofstaat und spricht ihre eigenen Urteile. Ich bezweifle, daß sie mich überhaupt zur Kenntnis nehmen wird, wenn meine Papiere bei ihr anlangen.«
    »Weswegen sind Sie hier?«
    »Aus den gleichen Gründen wie Sie, Mylady.«
    Es gab keinerlei Anzeichen dafür, daß er die Unwahrheit sagte, aber Jessica fragte sich dennoch: Weiß er wirklich, weswegen ich hier bin?
    Wie konnte das sein? Nur Ghanima konnte davon wissen. Verfügte er etwa über genügend Daten, um selbst einen richtigen Schluß gezogen zu haben? Das war nicht unmöglich. Was war, wenn er etwas sagte, das sie kompromittierte? Bestand dazu die Möglichkeit, wenn er die Gründe, aus denen sie hier war, teilte? Er mußte doch wissen, daß jedes Wort, das sie sprachen, und jede Bewegung, die sie machten, von Farad'n oder seinen Leuten gesehen wurde.
    »Das Haus Atreides steht an einem bitteren Scheideweg«, sagte sie. »Die Familie richtet sich gegen sich selbst. Sie gehörten zu den loyalsten Männern meines Herzogs, Duncan. Als Baron Harkonnen ...«
    »Lassen Sie uns bitte nicht über die Harkonnens sprechen«, unterbrach Idaho sie. »Sie gehörten einem anderen Zeitalter an. Und Ihr Herzog lebt nicht mehr.«
    Und er fragte sich: Kann sie nicht erraten, daß Paul das Harkonnenblut der Atreides erkannte? Das Risiko, das Paul damit eingegangen war, hatte Idaho noch viel stärker an ihn gebunden, obwohl er sich damit einer Gefahr aussetzte, die so groß war, daß er sie unmöglich hätte einschätzen können: Paul hatte gewußt, was die Harkonnens Idaho angetan hatten.
    »Das Haus Atreides ist nicht tot«, sagte Jessica.
    »Wer ist das Haus Atreides?« fragte Idaho. »Sind Sie es? Oder Alia? Ghanima? Sind es die Leute, die ihm dienen? Ich sehe mir diese Leute an und erkenne, daß sie den Stempel der Mühsal tragen, für den ich keine Worte finde. Wie können sie die Atreides sein? Ihr Sohn sagte richtig: ›Mühsal und Verfolgung werden das Los all

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