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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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er spielte, roch verdächtig nach Lady Jessica. Es stank förmlich nach Bene Gesserit. Er glaubte, darin eine Gefahr zu erblicken. Aber der dunkle Gang, in dem Namri verschwunden war, schien der einzige Ausgang aus diesem Raum zu sein. Dahinter lag ein seltsamer Sietch, und dahinter wiederum die Wüste. Die harte Tatsache ihrer Anwesenheit, das geordnete Chaos, das sie ausstrahlte, die Wunder, die sie enthielt und die endlosen Dünen erschienen Leto wie Teile jener Falle, in der er nun gefangen war. Er konnte sie natürlich ein zweitesmal durchqueren, aber wohin würde sein Fluchtweg dann führen? Der Gedanke war wie vergiftetes Wasser. Es konnte seinen Durst nicht löschen.

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Aufgrund des einseitigen Zeitbewußtseins, in dem der konventionelle Geist gefangen ist, tendieren Menschen dazu, über alles in einem aufeinander aufbauenden, wortorientierten Rahmen nachzudenken. Diese geistige Falle ruft sehr kurzfristige Konzepte von Effektivität und Konsequenz hervor; einen Zustand konstanter, ungeplanter Erwiderungen auf Krisen.
Liet-Kynes, ›Das Arbeitsbuch von Arrakis‹
     
     
    Meine Worte und Bewegungen müssen miteinander übereinstimmen, erinnerte sich Jessica, als sie sich auf die Ankunft des angekündigten Besuchers vorbereitete.
    Es war kurz nach dem Frühstück, die goldene Sonne von Salusa Secundus war eben dabei, über die Gartenmauer zu klettern, was sie von ihrem Fenster aus beobachten konnte. Sie hatte sich mit Sorgfalt gekleidet und trug den schwarzen Kapuzenumhang einer Ehrwürdigen Mutter, der an den Rändern und den Ärmeln mit der goldenen Biese der Atreides abgesetzt war. Jessica korrigierte den Sitz ihrer Kleidung, wandte dem Fenster den Rücken zu und legte den rechten Arm auf die Hüfte, um auf das Falkenmotiv hinzuweisen, das sich dort befand.
    Farad'n bemerkte, als er den Raum betrat, sofort, auf was sie ihn hinweisen wollte, aber er zeigte weder Verärgerung noch Überraschung. Seine Stimme klang so, als würde er sich unterschwellig sogar amüsieren, und das verwunderte Jessica nun doch. Sie stellte fest, daß er den grauen Anzug trug, den sie erwartet hatte, placierte ihn auf den niedrigen, grünen Diwan und sah zu, wie er sich entspannte.
    Warum vertraue ich ihr überhaupt? fragte sich Farad'n. Sie ist immerhin eine Bene-Gesserit-Hexe!
    Jessica, die seine Gedanken aus dem Widerspruch seiner entspannten Gestalt zum Ausdruck seines Gesichts erriet, lächelte und sagte: »Sie vertrauen mir, weil Sie wissen, daß unser Handel ein guter ist, und Sie möchten, daß ich Ihnen etwas beibringe.«
    Als sie sah, daß er die Stirn runzelte und die Augenbrauen hob, winkte sie ab, um ihn zu beruhigen. »Nein, ich kann keine Gedanken lesen. Aber ich verstehe es, meine Schlüsse daraus zu ziehen, wie jemand den Körper bewegt, das Gesicht verzieht, wie seine Stimme klingt oder welche Gesten er macht. Jeder, der die Ausbildung der Bene Gesserit besitzt, kann das.«
    »Und das werden Sie auch mir beibringen?«
    »Ich bin sicher, daß Sie eine Menge Berichte über uns gelesen haben«, sagte Jessica. »Können Sie sich an einen erinnern, der davon spricht, daß wir je unser Wort gebrochen haben?«
    »Das nicht, aber ...«
    »Wir überleben zu einem Großteil deswegen, weil die Leute auf unsere Zuverlässigkeit vertrauen. Daran hat sich nichts geändert.«
    »Ein angemessener Weg«, sagte Farad'n. »Ich kann es kaum noch erwarten, damit zu beginnen.«
    »Es überrascht mich, daß Sie die Bene Gesserit niemals um eine Lehrerin gebeten haben«, sagte Jessica. »Sie hätten die Möglichkeit, Sie in ihrer Schuld zu wissen, niemals abgelehnt.«
    »Meine Mutter hätte es niemals erlaubt, wenn ich sie darum gebeten hätte«, sagte Farad'n. »Aber jetzt ...« Er zuckte die Achseln, als sei dies der einzige Kommentar, den er für Wensicias Verbannung übrig habe. »Fangen wir jetzt an?«
    »Es wäre besser gewesen, Sie hätten damit angefangen, als Sie noch jünger waren«, sagte Jessica. »Es wird jetzt etwas schwerer sein und mehr Zeit in Anspruch nehmen. Wir werden damit anfangen, zu lernen, wie man Geduld entwickelt. Extreme Geduld. Ich hoffe, daß Sie nicht der Ansicht sind, daß der Preis, den Sie zahlen werden, zu hoch ist.«
    »Angesichts der Belohnung, die Sie mir bieten, kann ich das wohl nicht sagen.«
    Sie hörte die Sicherheit, den Druck der auf ihm liegenden Erwartungen und den Anflug von Gewißheit in seiner Stimme. All das schien ihr auf eine gute Ausgangsposition für einen Anfang hinzudeuten.

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