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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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»Stell dir vor: Wenn ich mich danach sehnte, Farad'n zu töten, bräuchte ich nur in euren Plan einzuwilligen. Ich nehme an, daß du daran gedacht hast. Man muß Ghani nur zu lenken wissen. Du siehst also, ich bin äußerst aufrichtig mit dir.«
    »Darauf hoffte ich«, sagte Alia. »Wenn du ...«
    »Das Blut eines Bruders kann nicht abgewaschen werden«, sagte Ghanima. »Ich werde nicht vor meine geliebten Fremen hintreten und mich ihnen als Verräter an dieser Sache präsentieren. Niemals vergeben, niemals vergessen. Ist das nicht unser Katechismus? Ich warne euch und wiederhole es noch einmal, sogar in der Öffentlichkeit: Ihr könnt mich nicht mit Farad'n verloben. Wer von denen, die mich kennen, würde eine solche Nachricht glauben? Nicht einmal Farad'n selbst. Jeder Fremen, der davon hörte, würde in die hohle Hand lachen und sagen: ›Aha, sie lockt ihn in eine Falle!‹ Wenn du ...«
    »Ich verstehe das«, sagte Alia und stellte sich neben Irulan. Sie bemerkte, daß die blonde Frau still und schockiert dastand, als wisse sie bereits, in welche Richtung diese Konversation ziele.
    »Und das wäre das einzige, was ich tun würde«, sagte Ghanima. »Ihn in eine Falle locken. Wenn du bereit bist, diese falsche Verlobung nur zu diesem Zweck zu verkünden, bin ich einverstanden. Was Großmutter und Duncan angeht, so sind sie dein Problem, Alia. Siehe zu, wie du sie zurückbekommst. Was Farad'n angeht, so gehört er mir. Ich werde ihn töten.«
    Bevor Alia darauf etwas erwidern konnte, wirbelte Irulan herum und sah sie an. »Alia! Erinnere dich daran, was wir ...« Sie brach ab, während Alia lächelnd darüber nachdachte, welche potentielle Wut dies unter den Hohen Häusern des Faufreluches erwecken, welche möglichen Konsequenzen den Glauben an die Ehrenhaftigkeit der Atreides erschüttern und welchen Vertrauensverlust die ganze religiöse Bewegung erfahren würde, wenn Ghanima Farad'n heiratete. Das ganze Universum würde kopfstehen.
    »Wir könnten uns damit selbst schaden«, protestierte Irulan. »Jeder Glaube an Pauls seherische Fähigkeiten würde dadurch zerstört werden. Es ... das Imperium ...«
    »Wer würde es wagen, unser Recht, zu entscheiden, was gut und was schlecht ist, anzuzweifeln?« sagte Alia mit sanfter Stimme. »Wir entscheiden diese Frage ganz allein. Ich brauchte nur zu proklamieren ...«
    »Du kannst das nicht zulassen!« protestierte Irulan. »Die Erinnerung der Leute an Paul ...«
    »... stellen auch nur ein Werkzeug der Kirche und des Staates dar«, sagte Ghanima. »Du solltest dich nicht so närrisch benehmen, Irulan.« Ghanima berührte das an ihrer Hüfte hängende Crysmesser und schaute zu Alia auf. »Ich habe meine clevere Tante, die Regentin aller Heiligkeiten in Muad'dibs Imperium, offenbar falsch eingeschätzt. Ich habe allerdings auch dich falsch eingeschätzt, Irulan. Locken wir Farad'n also in unser Gästezimmer, wenn ihr wollt.«
    »Das wäre die reinste Unbesonnenheit!« jammerte Irulan.
    »Du bist also mit der Verlobung einverstanden, Ghanima?« fragte Alia, Irulan völlig ignorierend.
    »Zu meinen Bedingungen«, erwiderte Ghanima. Ihre Hand lag noch immer auf dem Messergriff.
    »Damit will ich nichts zu tun haben«, sagte Irulan händeringend. »Ich bin in dem Glauben hier erschienen, mich für eine Verlobung einzusetzen, die dem Imperium ...«
    »Alia und ich geben dir eine andere Aufgabe, für deren Erledigung du dich einsetzen kannst«, sagte Ghanima. »Sorge dafür, daß Farad'n schnell kommt, wenn er überhaupt kommen will. Und möglicherweise will er das ja. Warum sollte er auch einem Kind meines Alters mißtrauen? Die Erfordernis seiner Anwesenheit begründen wir formell mit der Planung der Verlobungsfeierlichkeiten. Ich verlange nur, daß man mir die Möglichkeit gibt, irgendwann mit ihm allein zu sein ... für eine oder zwei Minuten.«
    Die Tatsache, daß Ghanima sich als eine echte Fremen entpuppte und sich trotz ihres kindlichen Äußeren nicht von einem rachedurstigen Erwachsenen unterschied, entsetzte Irulan. Es war bei den Fremen Tradition, daß die Kinder die Schlachtfelder nach Verwundeten absuchten und sie töteten, während die Frauen die Leichen abtransportierten und in den Totendestillen deren Wasser nahmen. Ghanima, die jetzt mit der Stimme eines fremenitischen Kindes gesprochen hatte, erzeugte mit jedem Wort, das sie hervorstieß, einen Schrecken nach dem anderen. Das Verlangen nach einer Vendetta umgab sie wie eine Aura.
    »Geschafft«, sagte Alia

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