Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
früher oder später doch einsehen! Sie muß die Verlobung mit Farad'n anerkennen! Sie muß! Meinetwegen soll sie ihn anschließend umbringen, aber die Verlobung erforderte eine offene Anerkennung der Fremen.
    »Er hat meinen Bruder umgebracht«, sagte Ghanima und stützte sich damit auf ihr Hauptgegenargument. »Jedermann weiß das. Die Fremen würden bei jeder Nennung meines Namens ausspucken, wenn ich dazu meine Einwilligung gäbe.«
    ›Und das ist einer der Gründe, weswegen ich deine Einwilligung haben muß‹, dachte Alia. Sie sagte: »Seine Mutter hat das getan. Er hat sie für diese Tat in die Verbannung geschickt. Was willst du sonst noch von ihm?«
    »Sein Blut«, erwiderte Ghanima. »Er ist ein Corrino.«
    »Er hat seine eigene Mutter angezeigt«, protestierte Alia. »Und weswegen solltest du dich wegen der Fremenmeute aufregen? Sie nehmen alles hin, was man ihnen zum Akzeptieren vorlegt. Ghani, der Frieden des Imperiums verlangt einfach ...«
    »Ich gebe meine Einwilligung nicht«, sagte Ghanima. »Und ohne sie kannst du die Verlobung nicht bekanntgeben.«
    Irulan, die den Raum gerade betreten hatte, während Ghanima sprach, warf Alia einen durchdringenden Blick zu und musterte die beiden weiblichen Ratgeber, die neben ihr standen. Sie sah, daß Alia wütend die Arme hob und sich in einen Ghanima gegenüber stehenden Sessel warf.
    »Sprich du mit ihr, Irulan«, sagte sie.
    Irulan zog sich einen Schmiegesessel heran und nahm neben Alia Platz.
    »Du bist eine Corrino, Irulan«, sagte Ghanima. »Es ist sinnlos, daß du an mir dein Glück versuchst.« Ghanima stand auf, ging auf den kleinen Diwan zu und setzte sich mit gekreuzten Beinen. Sie warf den beiden Frauen einen Blick zu. Irulan, stellte sie fest, trug eine schwarze Aba, deren Kapuze zurückgeschlagen war und ihr goldenes Haar freiließ. Es leuchtete unter den Strahlen der sanft scheinenden Globen.
    Irulan sah Alia an, stand wieder auf und durchquerte den Raum, um vor Ghanima stehenzubleiben. »Ghani, wenn ich der Meinung wäre, daß man auf diese Art Probleme aus der Welt schaffen kann, würde ich ihn selbst töten. Und Farad'n ist mein eigenes Fleisch und Blut, wie du freundlicherweise angedeutet hast. Aber du hast Verpflichtungen, die weitaus größer sind als die, die du den Fremen gegenüber zu haben glaubst ...«
    »Auch wenn es von dir kommt, hört es sich nicht besser an, als von meiner liebenswerten Tante«, erwiderte Ghanima. »Das Blut eines Bruders kann man nicht abwaschen. Und das ist wahrlich mehr als nur ein kleiner fremenitischer Aphorismus.«
    Irulan preßte die Lippen zusammen. Schließlich meinte sie: »Farad'n hält deine Großmutter gefangen. Er hat auch Duncan, und wenn wir nicht ...«
    »Ich bin nicht zufrieden mit den Geschichten, wie das angeblich alles geschehen ist«, sagte Ghanima und sah an Irulan und Alia vorbei. »Duncan starb einmal, um meinen Vater nicht in die Hände seiner Feinde fallen zu lassen. Vielleicht ist sein neuer Ghola-Körper nicht mehr der gleiche wie ...«
    »Duncan hatte den Auftrag, das Leben deiner Großmutter zu beschützen!« fauchte Alia und wirbelte mitsamt dem Schmiegesessel herum. »Ich bin sicher, daß er dem einzigen Weg gefolgt ist, der ihm möglich erschien.« Und sie dachte: Duncan! Duncan! So hättest du es nicht tun sollen!
    Ghanima, die hinter den Worten ihrer Tante eine gewisse Künstlichkeit witterte, starrte Alia an. »Du lügst, o Schoß des Himmels. Ich habe von dem Kampf, den du mit meiner Großmutter hattest, gehört. Was ist es, das du über sie und deinen Duncan zu erzählen fürchtest?«
    »Du weißt alles«, sagte Alia, aber sie fühlte die versteckte Anschuldigung hinter Ghanimas Worten. Sie stand auf und meinte: »Alles, was ich weiß, weißt auch du.« Und an Irulan gewandt: »Bearbeite sie weiter. Sie muß einfach ...«
    Ghanima unterbrach sie mit einem fremenitischen Fluch, der heiser aus ihrer Kehle kam und die Frauen offensichtlich schockierte. In die plötzliche Stille hinein sagte sie: »Du hältst mich wirklich noch für ein Kind und glaubst, daß man nur den richtigen Ton zu treffen braucht, um mich dahin zu bekommen, wohin du mich haben willst. Denk nach, o himmlische Regentin. Gerade du solltest doch am besten wissen, wie alt ich in Wirklichkeit bin. Ich verlasse mich auf die Erfahrung der Jahre, die in mir sind, nicht auf deine Worte.«
    Alia unterdrückte eine spontane Antwort und starrte Ghanima an. War auch sie verdammt? Wer war dieses Kind? Erneut begann die

Weitere Kostenlose Bücher