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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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bessere für einen Sardaukar.« Zumindest dies entsprach der Wahrheit.
    »Jaaa ... aber sogar meine Mutter scheint sie anzusprechen.«
    Verdammt sei Wensicia! dachte Tyekanik. Sie hat den Jungen mißtrauisch gemacht.
    »Ich weiß nicht, was Ihre Mutter davon hält«, sagte er vorsichtig. »Die Religion eines Mannes ist jedenfalls seine persönliche Sache. Vielleicht sieht sie darin eine Möglichkeit, Sie wieder auf den Thron zu bringen.«
    »Das war mein erster Gedanke«, sagte Farad'n.
    Ah, der Bursche ist nicht dumm! dachte Tyekanik. Und er sagte: »Sie sollten sich selbst einmal mit dieser Religion beschäftigen, mein Prinz. Ich bin sicher, daß Sie gleich erkennen werden, weshalb ich sie für mich auswählte.«
    »Obwohl ... Muad'dib ihr Gründer war? Immerhin war er ein Atreides.«
    »Ich kann dazu nicht mehr sagen«, sagte Tyekanik, »als daß Gottes Wege unerforschlich sind.«
    »Ich verstehe. Sagen Sie, Tyekanik, aus welchem Grund haben Sie mich gebeten, diesen Spaziergang mit Ihnen zu unternehmen? Es ist beinahe Mittagszeit, und gewöhnlich sind Sie doch zu dieser Stunde ständig im Auftrage meiner Mutter unterwegs.«
    Tyekanik blieb an einer steinernen Bank, die einen hübschen Ausblick auf den Springbrunnen und die Rosen erlaubte, stehen. Da das plätschernde Gewässer einen beruhigenden Einfluß auf ihn ausübte, hielt er, während er sprach, ständig den Blick darauf gerichtet. »Mein Prinz«, sagte er, »ich habe etwas getan, was Ihrer Mutter möglicherweise wenig gefallen wird.« Und er dachte: Wenn er mir das abnimmt, wird er auch alles andere hinnehmen. Insgeheim hoffte er immer noch, daß Wensicias Plan sich als untauglich herausstellen würde. Diesen verdammten Prediger hierher zu holen. Sie ist verrückt. Und was das alles gekostet hatte!
    Da er abwartend schwieg, fragte der Prinz: »Heraus damit, Tyekanik, was haben Sie angestellt?«
    »Ich brachte einen praktizierenden Traumdeuter hierher.«
    Farad'n warf seinem Begleiter einen scharfen Blick zu. Einige der älteren Sardaukar spielten gelegentlich mit der Traumdeutung, weil sie daraus zu erfahren hofften, woran ihre schmähliche Niederlage auf Arrakis gelegen haben mochte. Muad'dib galt unter ihnen als eine Art ›oberster Träumer‹, da er in der Lage gewesen war, aufgrund seiner Traumvisionen in die Zukunft zu sehen und für sich das Beste daraus zu machen. Und irgendwo verborgen unter ihren eigenen Träumen, so glaubten sie, läge vielleicht auch ein Weg, der sie zu Macht und Ruhm jener alten Zeiten zurückführen könne. Tyekanik allerdings hatte sich bislang an derartigen Spielen nicht beteiligt.
    »Das klingt allerdings gar nicht nach Ihnen, Tyek«, sagte Farad'n.
    »Ich kann es nur vom Standpunkt meiner neuen Religion aus erklären«, sagte der Bashar, ohne den Springbrunnen aus den Augen zu lassen. Natürlich diente dieses Gespräch über Religion nur dazu, das Erscheinen dieses Predigers vorzubereiten.
    »Dann erklären Sie es mir von diesem Standpunkt aus«, sagte Farad'n.
    »Wie mein Prinz befiehlt.« Tyekanik wandte sich um und blickte ihn an. Es hing nun von Farad'ns Reaktion ab, ob er sich jener Träume als würdig erwies, denen das Haus Corrino zu folgen bereit war. »Kirche und Staat«, sagte er, »sogar das wissenschaftliche Denken und der Glaube, sind ebenso wie Fortschritt und Tradition in den Lehren Muad'dibs verquickt. Seine Lehre besagt, daß es keine undurchdringlichen Hindernisse gibt, daß sie lediglich in den Köpfen – und manchmal auch in den Träumen – der Menschen existieren. Daß man die Zukunft in der Vergangenheit wiederfinde und beide Teil eines Ganzen sind.«
    Selbst angesichts der Zweifel, die Farad'n nicht zu artikulieren in der Lage war, konnte er nicht verhehlen, von Tyekaniks Worten beeindruckt zu sein. Aber er stellte auch fest, daß die Sicherheit des Mannes von einem leichten Zögern begleitet wurde, als spräche er gegen seine innere Überzeugung.
    »Und deswegen haben Sie diesen ... Traumdeuter mitgebracht?«
    »Ja, mein Prinz. Vielleicht durchdringen auch Ihre Träume die Zeit. Sobald Sie das Universum als eine Ganzheit erfahren, gewinnen Sie Ihre innere Selbstsicherheit zurück, und Ihre Träume ... nun ...«
    »Aber meine Träume sind ganz gewöhnliche Träume«, protestierte Farad'n. »Sie sind höchstens komisch, keinesfalls mehr. Ich hätte niemals vermutet, daß Sie ...«
    »Mein Prinz, nichts von dem, was Sie tun, kann unwichtig sein.«
    »Das ist wirklich sehr schmeichelhaft, Tyek.

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