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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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andere Weg könnte sauberer sein.«
    Aber ihre Antwort zeigte ihm, daß sie schließlich doch noch ihre Zweifel begraben hatte und mit seinem Plan einverstanden war. Diese Feststellung machte ihn glücklich. Er stellte plötzlich fest, daß er seine Hände anstarrte, und fragte sich, ob der Schmutz, der an ihnen klebte, sie von nun an ständig bedecken würde.

14
     
Dies war Muad'dibs große Tat: Er sah das unterbewußte Reservoir jedes Einzelindividuums als unbewußten Speicher von Erinnerungen, die bis in die Zeiten der menschlichen Urzelle zurückreichten. Jeder von uns, sagte er, ist in der Lage, die Entfernung, die in diese Zeit zurückführt, zu überbrücken. Nachdem er dies erkannt und darüber gesprochen hatte, traf er eine kühne Entscheidung. Muad'dib setzte sich selbst das Ziel, die genetische Erinnerung in eine weiterführende Berechnung zu integrieren. Und so durchbrach er die Mauern, die die Zeiten voneinander abschirmen, und machte aus der Zukunft und der Vergangenheit eins. Dies war Muad'dibs Schöpfung, die fortlebt in seinem Sohn und seiner Tochter.
›Das Testament von Arrakis‹,
von Harq al-Ada
     
     
    Farad'n spazierte durch den Garten, der den Palast seines Großvaters umgab, und beobachtete, wie unter den Strahlen der Sonne Salusa Secundus, die sich allmählich der Mittagshöhe näherte, sein Schatten langsam kürzer wurde. Er mußte sich anstrengen, um mit dem breitschultrigen Bashar, der ihn begleitete, Schritt zu halten.
    »Ich habe Zweifel, Tyekanik«, sagte er. »Oh, nicht daß es einen Grund gäbe, mich den Annehmlichkeiten, den ein Thron mit sich bringt, zu widersetzen, aber ...« – er sog tief die Luft ein – »... ich habe so viele andere Interessen.«
    Tyekanik, der gerade aus einem Wortgefecht mit Farad'ns Mutter zurückgekehrt war, sah den Prinzen aus den Augenwinkeln an und stellte fest, daß der Junge mit jedem Tag, dem er seinem achtzehnten Geburtstag näherkam, standhafter wurde. Von Tag zu Tag entfernte er sich zudem – was sein Aussehen betraf – von seiner Mutter Wensicia und wurde dem alten Shaddam immer ähnlicher. Auch Shaddam hatte seine Ansichten über die Verpflichtungen, die ihm seine Position auferlegt hatte, gehabt. Im Endeffekt hatte ihn das bekanntlicherweise den Thron gekostet. In gewisser Hinsicht war er mit zunehmendem Alter immer weicher geworden.
    »Sie werden sich zu entscheiden haben«, sagte Tyekanik. »Natürlich würden Sie auch bei einer positiven Entscheidung noch Zeit finden, gelegentlich Ihren anderen Interessen nachzugehen, aber ...«
    Farad'n kaute auf seiner Unterlippe. Es war allein die Pflicht, die ihn bei Tyekanik festhielt, und deswegen fühlte er sich frustriert. Viel lieber wäre er zu der Felsenenklave hinübergegangen, wo man mit den Sandforellen experimentierte, und hätte dort zugesehen. Endlich geschah in seiner Umgebung einmal etwas von größter Wichtigkeit: Man versuchte, den Atreides das Gewürzmonopol zu entreißen.
    »Sind Sie sicher, daß diese Zwillinge ... ausgelöscht werden?«
    »Nichts ist hundertprozentig sicher, mein Prinz. Aber die Aussichten sind gut.«
    Farad'n zuckte die Achseln. Der Meuchelmord gehörte nun einmal zum täglichen Leben des Adels wie die Sprache, in der es Abertausende von Ausdrucksmöglichkeiten gab, wichtige Persönlichkeiten vom Leben zum Tod zu befördern. Ein einziges Wort genügte, um anzuweisen, ob man ein Gift in flüssiger oder fester Nahrung unterzubringen hatte. Farad'n nahm an, daß die Ermordung der Atreides-Zwillinge unter Einsatz eines Giftes vorgenommen werden würde, und fand den Gedanken daran nicht sonderlich berauschend. Auch wenn man etwas gegen sie haben mochte: sie waren trotz allem ein interessantes Paar.
    »Bedeutet das, daß wir nach Arrakis ziehen müßten?« fragte er.
    »Es wäre die beste Wahl.«
    Tyekanik hatte den Eindruck, daß Farad'n noch weitere Fragen auf den Nägeln brannten und fragte sich, welcher Art sie wohl sein mochten.
    »Ich bin beunruhigt, Tyekanik«, sagte der Prinz, als sie eine Hecke umrundeten und plötzlich vor einem Springbrunnen standen, der von riesigen schwarzen Rosen umgeben war. Irgendwo im Hintergrund erklangen die Geräusche von Heckenscheren.
    »Ja?« fragte Tyekanik sofort.
    »Diese ... äh ... Religion, zu der Sie sich neuerdings bekennen ...«
    »Daran ist nichts Seltsames, mein Prinz«, erwiderte Tyekanik und hoffte, daß seine Stimme weiterhin fest blieb. »Diese Religion spricht den Kämpfer in mir an. Ich finde, es gibt keine

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