Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
Vom Netzwerk:
wertvoll sein?« fragte Farad'n.
    Der Prediger zeigte seine rechte Hand. »Weil ich nur damit zu winken brauche, um Duncan Idaho herbeizurufen und ihn dazu zu bringen, mir zu gehorchen.«
    »Und was soll diese sinnlose Prahlerei?« fragte Farad'n.
    Tyekanik, der sich an den letzten Streit mit Wensicia erinnerte, schüttelte plötzlich den Kopf und meinte: »Mein Prinz, das wäre nicht unmöglich. Dieser Prediger besitzt auf dem Wüstenplaneten eine ziemlich große Anhängerschaft.«
    »Wieso erfahre ich erst jetzt, daß er von Arrakis stammt?« fragte Farad'n.
    Bevor Tyekanik antworten konnte, sagte der Prediger, Farad'n zugewandt: »Mylord, Sie sollten wegen Arrakis keine Schuldgefühle entwickeln. Sie sind nichts weiter als ein Produkt Ihrer Umwelt. Dies ist eine Feststellung, die jeder treffen könnte, den plötzliche Gefühle dieser Art überfallen.«
    »Schuldgefühle?« schrie Farad'n aufgebracht.
    Der Prediger zuckte lediglich die Achseln.
    Seltsamerweise verwandelte diese Bewegung Farad'ns plötzliche Wut in Amüsiertheit. Er warf den Kopf zurück und brach in lautes Gelächter aus. Tyekanik warf ihm einen befremdeten Blick zu. Dann sagte Farad'n: »Du gefällst mir, Prediger.«
    »Das ehrt mich, Prinz«, erwiderte der alte Mann.
    Ein Kichern unterdrückend, sagte Farad'n: »Wir werden dafür sorgen, daß du im Palast untergebracht wirst. Du wirst mein offizieller Traumdeuter sein – auch wenn du dich weigerst, meine Träume zu interpretieren. Außerdem kannst du mir von Arrakis berichten. Ich bin ziemlich gespannt auf Informationen über diesen Planeten.«
    »Das wird unmöglich sein, Prinz.«
    Farad'n fühlte, wie der Ärger zurückkehrte und starrte die schwarze Maske an. »Wie bitte«, fragte er, »darf ich denn das verstehen?«
    »Mein Prinz«, warf Tyekanik ein und tastete nach Farad'ns Arm.
    »Was hat das zu bedeuten, Tyekanik?«
    »Dieser Mann ist Gegenstand eines Vertrages, den wir mit der Gilde abschlossen. Wir müssen ihn auf jeden Fall auf den Wüstenplaneten zurückbringen lassen.«
    »Meine Anwesenheit auf Arrakis ist erforderlich«, sagte der Prediger.
    »Und was erfordert sie?« verlangte Farad'n zu wissen.
    »Eine Macht, die größer ist als die Ihre, Prinz.«
    Farad'n warf Tyekanik einen fragenden Blick zu. »Ist er ein Spion der Atreides?«
    »Ganz bestimmt nicht, mein Prinz. Alia hat sogar einen Preis auf seinen Kopf ausgesetzt.«
    »Wenn es nicht die Atreides sind – wer verlangt dann nach deiner Rückkehr?« fragte Farad'n, der den Prediger nicht mehr aus den Augen ließ.
    »Eine Macht, die selbst größer ist als die der Atreides.«
    Ein Kichern entfuhr Farad'n. Er zweifelte nicht daran, daß das Gerede nur mystischer Unfug war. Wie konnte Tyekanik nur auf einen solch närrischen Zauber hereingefallen sein? Daß die Anwesenheit dieses Predigers irgendwo erforderlich war, beruhte möglicherweise auch nur auf einem Traum. Aber wie wichtig waren schon Träume?
    »Ich glaube«, sagte Farad'n, »daß ich hier sinnlos meine Zeit vergeude, Tyekanik. Hatten Sie einen besonderen Grund, mich an dieser ... Farce teilnehmen zu lassen?«
    »Es waren hauptsächlich zwei Dinge, die mich dazu veranlaßten, Ihnen den Prediger vorzustellen, mein Prinz«, erklärte Tyekanik. »Der Traumdeuter versprach mir, dafür zu sorgen, daß Duncan Idaho als Agent des Hauses Corrino fungieren wird. Und alles, was er sich als Gegenleistung erbat, war ein Zusammentreffen mit Ihnen, weil er die Gelegenheit suchte, Ihre Träume zu analysieren.« Und er dachte: Zumindest hat er Wensicia irgend etwas Ähnliches erzählt. Erneut verdichteten sich in ihm Zweifel an ihrem Plan.
    »Und weshalb haben meine Träume eine solch große Bedeutung für dich, alter Mann?« fragte Farad'n.
    »Sie sagen mir, daß sich große Ereignisse auf einen logischen Schluß zubewegen«, erwiderte der Prediger. »Aber es wird jetzt Zeit, daß ich mich auf den Rückweg mache.«
    Farad'n sagte spöttisch: »Und du gehst, ohne mir für dein rätselhaftes Verhalten eine Erklärung zu geben? Ohne einen Rat?«
    »Ratschläge, Prinz, sind gefährliche Unsitten. Aber ich will Ihnen gerne ein paar Worte auf den Weg mitgeben, die Sie als Ratschlag auffassen, aber auch in jeder anderen Ihnen beliebigen Weise deuten können.«
    »Ich bitte darum«, sagte Farad'n.
    Das maskierte Gesicht des Predigers befand sich ganz plötzlich in Farad'ns unmittelbarer Nähe. »Die Stärke einer Herrschaft, Prinz, muß nicht unbedingt von der Stärke der Herrschenden

Weitere Kostenlose Bücher