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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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nichts über den Goldenen Pfad sagen.«
    »Aber vielleicht würde ich das tun.«
    »Ghani!«
    »Wir haben keinerlei Bedarf mehr an Atreides-Göttern! Was wir brauchen, ist Raum für Menschlichkeit!«
    »Habe ich das jemals abgestritten?«
    »Nein.« Sie holte tief Luft und mied seinen Blick. Vom Vorzimmer her wurden sie von Bediensteten beobachtet, die sicher bemerkt hatten, daß die beiden sich stritten, auch wenn sie unfähig waren, die uralte Sprache, derer sie sich bedienten, zu verstehen.
    »Uns bleibt nichts anderes übrig«, sagte Leto. »Und wenn wir dabei versagen, wird es das gleiche Resultat hervorbringen, als hätten wir uns in die eigenen Messer gestürzt.« Er benutzte dabei eine Redensart der Fremen, die bedeutete, ›das eigene Wasser in die Zisterne des Stammes schütten‹.
    Erneut sah Ghanima ihn an. Irgend etwas drängte sie dazu, ihm zuzustimmen, aber gleichzeitig wurde sie das Gefühl nicht los, von unüberwindlichen Mauern umgeben zu sein. Sie waren sich beide im klaren darüber, daß vor ihnen ein Weg harter Berechnungen lag, gleichgültig, was sie auch taten. Ghanima wußte dies mit einer Sicherheit, die in dem Wissen begründet lag, das sie mit all jenen, deren Erfahrungen sie besaß, teilte – aber dennoch fürchtete sie mit einemmal die Kraft, die sie den anderen, wenn sie ihre Daten und Bewußtseinsinhalte abrief, ebenfalls zugänglich machte. Ihr war, als lauerte ein Rudel gieriger Harpyien in ihr, eine Bande von Dämonen aus einem Schattenreich, die nur darauf wartete, zuschlagen zu können.
    Ausgenommen davon war ihre Mutter: Sie hatte die Möglichkeit, Gewalt über sie auszuüben, in der Hand gehabt und ihr dennoch entsagt. Noch immer fühlte Ghanima sich von dem vergangenen inneren Kampf hin- und hergerissen. Es war nur der Wachsamkeit ihres Bruders zu verdanken, daß sie jetzt noch dieselbe war.
    Letos Ansicht, der Goldene Pfad werde sie aus ihrer mißlichen Lage herausführen, war, ignorierte sie das Gefühl, daß er ihr etwas vorenthielt, akzeptabel. Auf jeden Fall benötigte er ihre agile Kreativität, wollte er den Plan weiterentwickeln und zur Perfektion führen.
    »Man wird uns einem Test unterziehen«, sagte er, wissend, daß ihre Zweifel in diese Richtung zielten.
    »Aber nicht unter Gewürzeinfluß.«
    »Vielleicht gerade doch. Mir erscheint es als ziemlich sicher, daß man genauso verfahren wird. In der Wüste, während der Besessenheitsprüfung.«
    »Von der Besessenheitsprüfung hast du bisher nie etwas gesagt«, rief Ghanima anklagend. »War die etwa auch ein Teil deines Traums?«
    Letos Kehle war plötzlich wie ausgedörrt. Dennoch versuchte er zu schlucken, als könne er damit seine Worte ungeschehen machen. »Ja.«
    »Dann werden wir also doch ... dasselbe Schicksal erleiden wie Alia?«
    »Nein.«
    Ghanima dachte an die Besessenheitsprüfung und rief sich ins Gedächtnis zurück, daß es sich dabei um eine alte fremenitische Sitte, eine Art Gottesurteil handelte, die meist mit dem Tod des Prüflings endete. Also mußten Letos Pläne komplizierter sein, als sie bis jetzt den Anschein hatten. Es würde eine Gratwanderung werden, während der der kleinste Anstoß genügen würde, um ...
    Leto, der bemerkte, wohin ihre Gedanken wanderten, warf ein: »Die Macht zieht ständig die Psychotiker an. Und das ist es, was wir in jedem Fall für uns selbst vermeiden müssen.«
    »Bist du sicher, daß wir nicht ...«
    »Nicht wenn wir den Goldenen Pfad schaffen.«
    Immer noch zweifelnd meinte Ghanima: »Ich will dir keine Kinder gebären, Leto.«
    Er schüttelte den Kopf, unterdrückte seine wahren Gefühle und sagte, während er in die königlich-formale Art der alten Sprache verfiel: »Meine Schwester, obwohl ich dich mehr liebe als mich selbst: Die ist nicht das Ziel meiner Wünsche.«
    »Gut«, sagte Ghanima und nickte. »Aber laß uns, bevor wir zu unserer Großmutter hineingehen, noch etwas anderes klären. Ich glaube, daß ein Messer, das Alia trifft, uns der meisten unserer Probleme schon entheben würde.«
    »Wenn du das für möglich hältst«, erwiderte Leto, »könntest du ebensogut glauben, daß wir über eine schlammige Straße gehen könnten, ohne Spuren zu hinterlassen. Und nebenbei – wann hätte Alia einem je die Gelegenheit geboten?«
    »Man erzählt sich so einiges über diesen Jarvid.«
    »Erweckt Duncan den Eindruck, daß ihm Hörner wachsen?«
    Ghanima zuckte die Achseln.
    »Wir werden es so machen, wie ich es vorgeschlagen habe«, versetzte Leto.
    »Der

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