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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Wüstenplanet das unbezahlbare Gewürz Melange kontrollierte. Man nannte das Gewürz nicht ohne Grund gelegentlich ›die geheime Währung‹. Ohne Melange waren die mächtigen Heighliner der Raumgilde bewegungsunfähig, denn es war nur der Einwirkung dieses Gewürzes zu verdanken, daß die Raumschiffsnavigatoren Hindernisse schon auf weite Entfernungen ›sehen‹ und umgehen konnten. Ohne Melange würde die Lebenserwartung der Reichen um fünfundzwanzig Prozent sinken, und selbst die Mittelklasse verzichtete nicht darauf, wenigstens einmal täglich Nahrung auf den Tisch zu bringen, die mit dem lebensverlängernden Stoff durchsetzt war.
    Aber Alia war die Aufrichtigkeit in der Stimme des Mentaten jener Tonfall, den sie mit einer gewissen Furcht erwartet hatte – nicht entgangen.
    MAFEA. Die Merkantile Allianz wog viel mehr als das Haus Atreides; viel mehr sogar als der Wüstenplanet, die Priesterschaft oder die Melange. Sie präsentierte Wein und Walpelz, Shigadraht und ixianische Erzeugnisse, ebenso aber auch den Handel mit Menschen und Orten; sie stand für den Hadj und jene Produkte, die hart am Rande der Legalität von den Tleilaxu hergestellt wurden, für suchterzeugende Drogen und medizinische Hilfsmittel; bedeutete Transportmöglichkeit (durch die Gilde) und schloß alles ein, was der Superkomplex des Imperiums an kommerziellen Dingen benötigte – einschließlich der Verbindung zu Tausenden von bekannten und unzähligen eben erst erschlossenen Randwelten, über deren Nützlichkeit man sich noch nicht sicher war. Wenn Idaho von der MAFEA sprach, sprach er von einem konstant gärenden Intrigantenprozeß, einem Spiel der Kräfte, bei dem die Veränderung der zehnten Stelle hinter dem Komma immer noch genug zählte, um über den Besitzanspruch eines ganzen Planeten zu entscheiden.
    Alia kehrte zu Idaho und Irulan, die noch immer auf ihren Diwans saßen, zurück und baute sich vor ihnen auf. »Stört euch etwas Bestimmtes an der MAFEA?« fragte sie.
    »Eine gewisse Anzahl von Hohen Häusern hat es immer noch nicht aufgegeben, Gewürz zu horten«, sagte Irulan.
    Alia schlug sich mit beiden Händen gegen die Hüften und deutete erregt gestikulierend auf das neben Irulan liegende Dokument. »Die Forderung da, scheint, so wie sie daliegt, überhaupt nicht deine Neugier zu erregen ...«
    »In Ordnung!« sagte Idaho plötzlich unwirsch. »Hör jetzt endlich damit auf! Hast du nichts Besseres zu tun, als mir die Daten, die du längst hast, vorzuenthalten und statt dessen auf meine Fähigkeiten zu ...«
    »Es scheint derzeit eine starke Anforderung nach Leuten aus vier verschiedenen Gruppen zu herrschen«, unterbrach Alia ihn und fragte sich im gleichen Moment, ob den beiden dies wirklich neu war.
    »Welche Gruppen sind das?« fragte Irulan.
    »Schwertmeister, auf Tleilax erzeugte Mentaten, konditionierte Mediziner der Suk-Schule und Buchhalter. Hauptsächlich aber Buchhalter, die gleichzeitig noch über einen zweifelhaften Ruf verfügen müssen. Warum sollte man solche Leute ausgerechnet jetzt benötigen?« Sie stellte die Frage an Idaho.
    Funktioniere wie ein Mentat! dachte er. Nun, das war immerhin besser, als über das nachzugrübeln, was aus Alia geworden war. Er konzentrierte sich auf ihre Worte und legte sie sich auseinander. Schwertmeister? Einst hatte er diese Bezeichnung selbst getragen. Schwertmeister waren – natürlich – mehr als gewöhnliche Kämpfer: Sie waren in der Lage, Schilde zu reparieren, militärische Unternehmungen zu leiten, ebensolche Vorteile herauszuschinden und Waffensysteme zu improvisieren. Von den Tleilaxu erzeugte Mentaten? Offensichtlich glaubten die Tleilaxu selbst daran, daß die Möglichkeit bestand, solche Mentaten, die man auch »Umgedrehte« nannte, zu erzeugen. Aber da Idaho selbst eines dieser Produkte gewesen war, erschien ihm die Vorstellung, daß sie im Sinne ihrer Herren funktionierten, äußerst fragwürdig. Die Hohen Häuser, die einen solchen umgedrehten Mentaten erwarben, taten dies in der Hoffnung, ihn absolut kontrollieren zu können. Und das war unmöglich! Selbst Piter de Vries, der die Harkonnens bei ihrem Überfall auf die Atreides unterstützt hatte, war zu der Einsicht gelangt, daß es besser war, mit Würde unterzugehen, als sich dem harten Kern der Selbstbezogenheit völlig auszuliefern. Suk-Mediziner? Ihre Konditionierung galt als das Gütesiegel dafür, daß sie niemals in der Lage waren, sich gegen die eigenen Besitzer-Patienten zu wenden. Sie waren

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