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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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Sie warf der Prinzessin einen scharfen, herausfordernden Blick zu. Irulan trug eine einfache schwarze Aba-Robe, die ausgezeichnet zur Farbe ihrer indigoblauen Augen paßte. Ihr durch die langen Jahre des Lebens auf Arrakis schlanker gewordenes Gesicht wurde von blondem, im Nacken zusammengefaßtem Haar umkränzt. Sie zeigte immer noch jenen Anflug von Hochmut, den man ihr am Hofe ihres Vaters Shaddam IV. beigebracht hatte. Nicht zum erste Mal glaubte Alia zu erkennen, daß sich hinter ihrem stolzen Blick der Habitus eines geborenen Verschwörers verbarg.
    Idaho trug die schwarzgrüne Uniform eines Leibwächters der Atreides, jedoch ohne Rangabzeichen. Diese Neigung wurde ihm insgeheim von einer ganzen Reihe anderer Truppenangehöriger – besonders von Alias Amazonen, die stolz darauf waren, ihr untertan zu sein – übelgenommen. Ebensowenig liebten sie die Anwesenheit des Ghola-Schwertmeister-Mentaten, auch wenn er der angetraute Ehemann ihrer Herrin war.
    »Die Stämme verlangen also, daß Lady Jessica wieder ein Sitz in der Regierungsversammlung zugestanden wird«, sagte Idaho. »Wie kann das ...?«
    »Sie verlangen dies einstimmig!« sagte Alia und deutete auf ein Stück Gewürzpapier, das neben Irulan auf dem Diwan lag. »Was Farad'n bewegt, ist uns klar ... aber dies verweist uns eindeutig in unsere Schranken!«
    »Was sagt Stilgar dazu?« fragte Irulan.
    »Auch er hat dieses Papier unterschrieben!« erwiderte Alia.
    »Aber wenn er ...«
    »Wie könnte er jemals die Mutter seines Gottes verleugnen?« höhnte Alia.
    Idaho warf ihr einen Blick zu und dachte: Sie benimmt sich Irulan gegenüber unmöglich.
    Erneut fragte er sich, warum Alia ihn hatte zurückrufen lassen, wo sie doch genau wußte, wie dringend notwendig seine Anwesenheit im Sietch Tabr sein würde, wenn bei der geplanten Entführung nichts schiefgehen sollte. Hatte sie möglicherweise etwas von der Botschaft erfahren, die der Prediger ihm geschickt hatte? Der Gedanke daran quälte ihn. Woher kannte dieser Bettelmönch das Signal, mit dem sich Paul Atreides früher seinem Schwertmeister zu erkennen gegeben hatte? Ihn verlangte danach, diese ziellose Versammlung zu verlassen und dieser Frage nachzuspüren.
    »Es gibt keinen Zweifel daran, daß der Prediger sich außerhalb des Planeten aufgehalten hat«, führte Alia aus. »Die Gilde würde uns in solchen Dingen niemals hintergehen. Ich werde dafür sorgen, daß man ihn ...«
    »Sei vorsichtig«, raunte Irulan.
    »Du solltest wirklich vorsichtig sein«, sagte jetzt auch Idaho. »Der halbe Planet glaubt daran, daß er – dein Bruder ist.« Er zuckte die Achseln und hoffte, daß er nicht mehr zu sagen brauchte. Woher kannte dieser Mann das Signal?
    »Aber wenn er ein Kurier ist, oder ein Spion der ...«
    »Er hat mit niemandem von der MAFEA oder dem Haus Corrino Kontakt aufgenommen«, fiel Irulan ein. »Wir können sicher sein, daß ...«
    »Wir können uns über nichts sicher sein!« Alia versuchte jetzt nicht mehr, ihren Zorn zu verbergen. Sie wandte Irulan den Rücken zu und sah Idaho an. Er wußte, weswegen er hier war! Warum benahm er sich nicht so, wie man es von ihm erwartete? Er gehörte dieser Zusammenkunft an, weil Irulan anwesend war. Die Historie würde die Geschichte, die eine Prinzessin des Hauses Corrino in die Familie Atreides eingebracht hatte, niemals vergessen. Und ihre Treuepflicht, die sie schon einmal vergessen hatte, mußte auch jetzt nicht auf ewig währen. Sie hatte Duncan nur deswegen dabeihaben wollen, damit seine Mentatfähigkeiten auf irgendwelche Unstimmigkeiten in Irulans Verhalten stießen.
    Idaho bewegte sich. Er sah Irulan an. Es hatte für ihn Zeiten gegeben, in denen er die zielbewußten Notwendigkeiten eines Mentatenbewußtseins zutiefst verabscheut hatte. Er wußte, was Alia jetzt dachte. Und ebenso würde Irulan es wissen. Aber diese Prinzessin, die einmal die Frau Paul Muad'dibs gewesen war, hatte durch die Tatsache, daß sie weniger gegolten hatte als Pauls Konkubine Chani, Schlimmeres durchgestanden. Für ihn gab es keinen Zweifel an der Aufrichtigkeit Irulans gegenüber Pauls Kindern. Sie hatte sich sogar von den Bene Gesserit und ihrer eigenen Familie losgesagt – zugunsten der Atreides.
    »Meine Mutter spielt in dieser Verschwörung eine Rolle!« platzte Alia plötzlich heraus. »Warum sollte die Schwesternschaft sie ausgerechnet zu diesem Zeitpunkt nach Arrakis zurückgeschickt haben?«
    »Hysterie hilft uns da nicht weiter«, sagte Idaho.
    Alia wirbelte

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