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Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten

Titel: Dune 03: Die Kinder des Wüstenplaneten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Herbert
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nicht eben billig. Wenn ihre Dienste jetzt begehrter waren als zuvor, deutete das daraufhin, daß ihre potentiellen Besitzer zu plötzlichem Wohlstand gelangt waren.
    Idaho rechnete und bezog die Tatsache, daß jedermann plötzlich Interesse an fragwürdigen Buchhaltungsexperten hatte, in seine Analyse mit ein.
    »Erste Erkenntnis«, sagte er dann mit einer derartigen Sicherheit, daß niemand an seinen Äußerungen zweifeln konnte. »Es hat unter den Kleinen Häusern ein Anwachsen des Reichtums gegeben. Einige von ihnen sind nahe daran, den Status Hoher Häuser zu erwerben. Ein Reichtum dieser Art kann nur daraus resultieren, daß es in dem bisher abgesteckten Feld der Politik einen Umschwung gegeben hat.«
    »Und so kommen wir schließlich auf den Landsraad«, sagte Alia und drückte damit das aus, was sie glaubte.
    »Die nächste Landsraadsversammlung findet erst in zwei Jahren statt«, erinnerte sie Irulan.
    »Das hält niemanden von politischem Schacher ab«, entgegnete Alia. »Ich verbürge mich dafür, daß einige dieser Leute, die diese Forderung unterschrieben haben ...« – sie deutete auf das Dokument –, »Angehörige der Kleineren Häuser sind, die vergessen haben, wo ihre Grenzen liegen.«
    »Vielleicht«, sagte Irulan.
    »Der Landsraad«, fuhr Alia fort, »scheint mir der beste Strohmann für die Schwesternschaft zu sein. Und – gibt es einen besseren Agenten für die Bene Gesserit als meine Mutter?« Sie baute sich vor Idaho auf. »Nun, Duncan?«
    Warum nicht funktionieren wie ein Mentat? fragte sich Idaho. Er erkannte jetzt den Grund für Alias Mißtrauen. Immerhin war er viele Jahre lang einer der persönlichen Leibwächter der Familie Atreides gewesen.
    »Duncan?« Alia ließ nicht locker.
    »Du solltest dich danach erkundigen, welche Gesetzesänderungen möglicherweise vom Landsraad vorbereitet werden«, sagte er. »Möglicherweise vertritt er demnächst den Standpunkt, daß es einer Regentschaft erschwert werden soll, bei bestimmten Gesetzesänderungen ein Veto einzulegen; speziell auf den Gebieten der Besteuerung oder der Kartellpolitik. Es gibt sicher noch andere Themenkreise, aber ...«
    »Es würde nicht gerade für ihren Pragmatismus sprechen, wenn sie das versuchten«, sagte Irulan.
    »Ganz meine Meinung«, sagte Alia. »Die Sardaukar sind zahnlos, aber wir haben immer noch unsere Fremen-Legionen.«
    »Sei vorsichtig, Alia«, warnte Idaho sie erneut. »Unseren Feinden könnte gar nichts Besseres passieren, als daß wir einen bedrohlichen Eindruck erwecken. Gleichgültig, über wieviele Legionen du gebietest – in einem Imperium, das so weit verstreut ist wie dieses, basiert die Macht auf dem, was die Bevölkerung allgemein ertragen kann.«
    »Was die Bevölkerung ertragen kann?« fragte Irulan.
    »Du meinst, was die Hohen Häuser ertragen können«, sagte Alia.
    »Und wieviele von ihnen werden wir in dieser neuen Allianz antreffen?« fragte Idaho. »An irgendwelchen unbekannten Orten laufen ungeheure Geldbeträge zusammen!«
    »In den Randgebieten?« fragte Irulan.
    Idaho zuckte die Achseln. Die Frage war unbeantwortbar. Sie alle vermuteten, daß eines Tages die Tleilaxu oder irgendwelche anderen technologisch bewanderten Tüftler aus den Randzonen des Imperiums den Holtzman-Effekt außer Kraft setzen würden. Von diesem Tag an würden sämtliche Schutzschilde nutzlos sein. Und die gesamte, sorgfältig aufgebaute Balance, die die einzelnen planetarischen Kräfte im Gleichgewicht hielt, würde zusammenstürzen.
    Alia schien nicht bereit zu sein, diese Möglichkeit ins Auge zu fassen.
    »Wir werden mit dem vorgehen, was wir haben«, sagte sie. »Und was wir haben, ist die sichere Erkenntnis des MAFEA-Direktorats, daß wir in der Lage sind, das Gewürz zu vernichten, wenn man uns dazu zwingt. Sie werden ein solches Risiko nicht eingehen können.«
    »Bleiben wir also bei der MAFEA«, meinte Irulan.
    »Aber auch das würde nur dann wirken«, sagte Idaho, »falls nicht inzwischen jemand versucht hat, auf einem anderen Planeten die Bedingungen der Gewürzgewinnung nachzuahmen.« Er sah Irulan an und war von seinem eigenen Gedankengang überrascht. »Vielleicht auf Salusa Secundus?«
    »Meine Kontakte sind in dieser Beziehung zuverlässig geblieben«, erwiderte sie. »Nicht auf Salusa.«
    »Dann gilt meine Antwort von eben immer noch«, sagte Alia. »Wir gehen mit dem vor, was wir haben.«
    Ich muß weg, dachte Idaho und sagte: »Warum hast du mich davon abgehalten, wirklich wichtige Dinge zu

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